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The American Monstershow in Germany

The American Monstershow in Germany

Titel: The American Monstershow in Germany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Pawn
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sie jemand mit dem Daumen in den Schädel hinein. Gleichzeitig wölbte sich das Stirnbein weiter nach vorn. Die Kiefer wurden von einer unbekannten Kraft nach außen gedrückt, wobei sich auch das Jochbein verlängerte. Einfach gesagt, es entstand eine vorgestreckte Hundeschnauze. Oben und unten schoben sich Hauer durch das Fleisch. Das Ganze erinnerte an die Abbildung des Säbelzahltigers in manchen Museen. Damit war die Veränderung abgeschlossen. Aus den friedlich aussehenden, jungen Männern waren reißende Bestien geworden, die sofort ein lautes Wolfsgeheul anstimmten.
    Die Werwölfe wandten sich dann sofort dem Mann in Schwarz zu. In eigenartig wiegendem Gang, wie er sonst den Seeleuten zugeschrieben wird, näherten sie sich dem Maître de plaisir des Grauens, offenbar willens und bereit, diesen vor den Augen des Publikums in Fetzen zu reißen. Die Zuschauer in den ersten Reihen konnten das mahlende Geräusch der Zähne der Werwölfe hören, die sich bereits auf ein saftiges Stück noch warmen Fleisches freuten.
    Als einer der beiden Werwölfe in Reichweite des ausersehenen Opfers war, schlug er mit der Pranke, die einmal eine Hand gewesen war, nach diesem aus. Gleichzeitig hatte der Angegriffene jedoch mit der Peitsche ausgeholt. Mit großer Geschwindigkeit ließ er die Riemen auf die vorderen Gliedmaßen des Werwolfes niedersausen. Die Silberkugeln pfiffen durch die Luft und hinterließen eine blutige Spur, wo sie die Bestie trafen. Die Gegenwehr ließ die Tiere sofort zurückweichen. Ihr eigentliches Ziel gaben sie nicht auf, doch änderten sie nun die Taktik. Sie versuchten ihr Opfer von zwei Seiten gleichzeitig zu packen. Wieder kam ihnen die Peitsche des schwarzen Mannes zuvor. Wie ein Blitz fuhren die Silberkugeln nach rechts und links. Sie trafen die Werwölfe jeweils am Hals, was diese mit einem wilden Wut und Schmerzgeheul quittierten.
    Inzwischen waren auch die beiden Gehilfen aus dem Hintergrund aufgetaucht. Beide trugen außer den Peitschen zusätzlich je einen Revolver. In drohender Haltung, die Mündungen der Revolver jeweils auf den Kopf eines der Werwölfe gerichtet, gingen die Männer mit den Lederslips auf die Bestien zu. Diese wussten offenbar, dass Übermut ihnen hier nur schaden konnte und zogen sich verängstigt zurück, bemüht, die starken Männer nicht aus den Augen zu lassen.
    Jürgen hatte die Vorgänge genau beobachtet. Es war ihm ein Rätsel, wie aus den jungen Männern – auf offener Bühne – solche Monster hatten werden können. Wären die Männer kurzzeitig irgendwie verdeckt gewesen, alles wäre einfach zu erklären gewesen. So aber schien es eine wirklich unmögliche Nummer zu sein, wenn nicht tatsächlich finstere Mächte mit im Spiel waren.
    Zu allem Überfluss meldete sich auch noch Andreas zu Wort. „Meinst du immer noch, dass das alles nur billige Tricks sind?“ ließ er sich mit nervöser Stimme vernehmen. „Dann erklär mir bitte mal, wie sie das mit den Werwölfen gedreht haben?“
    „ Eine einmalige Illusion“, antwortete Jürgen, „das muss ich neidlos anerkennen. Ich weiß wirklich nicht, wie sie es gedeichselt haben. Aber hör mal, an Werwölfe glaubst du doch auch nicht, oder?“
    „ Bis heute habe ich nicht dran geglaubt“, schränkte Andreas ein. „Aber soeben habe ich welche gesehen.“
    „ Was du gesehen hast“, widersprach Jürgen, „war das beste Zauberkunststück, das vielleicht auf dieser Welt dargeboten wird, aber es war nichts Übernatürliches.“
    Jürgen sprach hastig, als müsse er nicht nur Andreas, sondern auch sich selbst von der Richtigkeit seiner Worte überzeugen.
    „ Manchmal ist dein Realismus furchtbar“, sagte Andreas, dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder dem Geschehen in der Manege zu.
    Eine Frau in mittlerem Alter fuhr gerade einen Multicar in die Manege. Es war ein kleiner, grüner Transporter, wie er früher in vielen Betrieben für kleinere Transportaufgaben genutzt worden war. Lautstark tuckerte er in der Mitte des Rondells, das von Gittern umzäunt war. Die Frau verließ ihren Posten in der Fahrerkabine und lief aus der Manege.
    Kaum war sie den Blicken der Zuschauer entschwunden, ertönte ein ohrenbetäubender Lärm. Man konnte meinen, eine Boing 747 lande in der Manege. Herein fuhr allerdings ein gewaltiger Traktor amerikanischer Bauart, ein beeindruckendes Monstrum mit Ballonreifen und einem Motorblock von der Größe eines deutschen Kleinwagens. Am beeindruckendsten war allerdings, dass in der Fahrerkabine

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