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The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

Titel: The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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führen, daß man ihn in hohem Bogen aus der Burg warf!
    Kevin ließ den Kopf hängen. Soviel also zu seinen Träumen, sich unter den Adel mischen zu können.
    » Hier soll ich warten?«
    »So hat man es mir aufgetragen«, antwortete der kleine Arn. »In den Quartieren der Knappen.«
    »Aber hier? « wiederholte der Bardling. »Es ist ja gar keiner … Arn! Warte!«
    Doch der Junge war schon verschwunden. Kevin stand hilflos da und schaute sich unsicher um. Das Knappenquartier war nichts weiter als ein langer, dunkler, kalter Flur, der von einer Reihe von Betten und Truhen unterteilt wurde. Die hohe Decke wurde von dicken Säulen gestützt, und durch schmale Fenster hoch oben in den Wänden drang spärliches Licht in den Raum. Die Stille hier war noch bedrückender, als sie es draußen in den Wäldern gewesen war.
    Der Bardling setzte sich auf den Rand eines Bettes und wartete. Wartete. Und wartete.
    Kevin war zu der festen Überzeugung gelangt, man habe ihn vergessen und überlegte gerade, was wohl geschähe, wenn er sich selbst auf die Suche nach Graf Volmar machte, als er plötzlich vergnügte Stimmen hörte und auf die Füße sprang.
    Eine Gruppe von Jungen kam herein. Sie schienen alle etwa in Kevins Alter zu sein und trugen blaue Livrees.
    Das waren bestimmt die Knappen. Kevin betrachtete sie mit plötzlichem Unbehagen, als ihm schmerzhaft klar wurde, daß sein zurückgezogenes Leben als Musiker ihm wenig Gelegenheiten geboten hatte, Zeit mit Gleichaltrigen zu verbringen.
    Ein kräftiger blonder Jüngling blieb wie angewurzelt stehen und starrte Kevin mit strahlendblauen Augen an.
    »Holla! Wer ist das denn?«
    »Mein Name ist Kevin«, begann der Bardling. »Und ich …«
    »Du hast ja eine Laute. Bist du ein Spielmann?«
    »Nein!«
    »Für einen Barden scheinst du aber noch ein wenig jung.«
    Die Stimme des Jungen klang brüsk, aber in seinen Augen leuchtete eine Spur von Respekt auf. Einen Moment spielte Kevin mit dem Gedanken zu behaupten, ja, er sei ein Barde. Doch er konnte sich die Mißbilligung des Meisters nur allzugut vorstellen. Ein Barde sollte immer ehrlich sein. Mit einem Seufzer gab Kevin zu:
    »Das bin ich auch nicht. Noch nicht. Ich bin Schüler bei einem Barden, jedoch …«
    »Ein Bardling«, verkündete jemand spöttisch. »Er ist ein Niemand.«
    Die Knappen wandten sich ab. Sie ignorierten ihn unverhohlen und machten sich daran, ihre Kleidung zu wechseln, die Stiefel zu putzen und plauderten und scherzten dabei, als wäre er nicht einmal anwesend.

    »Hast du mich im Turnierhof gesehen?«
    »Sicher. Hab’ auch beobachtet, wie du heruntergefallen bist!«
    »Der Sattel ist weggerutscht!«
    »S-i-c-h-e-r! Ungefähr so!«
    Er sprang den anderen Jungen an, und die beiden kämpften lachend. Kevin, der sich ausgeschlossen fühlte, beobachtete sie. Diese Art von Einsamkeit war schmerzhafter als das Gefühl im Wald. Als das Pferdespiel abbrach, stritten sich die Knappen darüber, wer von ihnen am besten mit Schwert oder Lanze umgehen konnte, oder wer als erster zum Ritter geschlagen würde. In Kevin kochte allmählich der Zorn.
    Hör nur, wie sie prahlen! Ich wette, daß keiner von ihnen über etwas anderes als Kämpfe und Waffen zu reden versteht, die hohlköpfigen Idioten.
    Doch dann begannen die Knappen, mit den Heldentaten ihrer Ritter zu prahlen, denen sie dienten. Zum Beispiel Sir Alamar, der es mit einer ganzen Bande von Banditen aufgenommen und sie besiegt hatte, oder Sir Theomard, der langsam in die Jahre kommen mochte, es jedoch trotzdem geschafft hatte, drei feindliche Ritter in einem Gefecht zu schlagen; einen nach dem anderen.
    Kevin sank der Mut. Diese Jungen, gleichwohl in seinem Alter, hatten bereits mehr erlebt, als er sich überhaupt vorstellen konnte. Als Knappen ihrer Ritter hatten sie sicherlich ihren Teil zu diesen großartigen Taten beigetragen. Vermutlich würden sie selbst bald Helden sein.
    Kevin biß sich auf die Lippen, als sich sein Ärger in Neid verwandelte. Kein Wunder, daß die Knappen ihn verachteten! Was war er schon? Nur ein Musikschüler, jemand, der noch gar nichts vollbracht hatte! Er mußte ihnen wie ein Weichling vorkommen, ein Feigling, nicht besser als ein Bauer.
    Eine kleine Hand zupfte an seinem Ärmel, und er schrak zusammen. »Bardling?« Es war der kleine Arn.
    »Folgt mir, wenn’s Euch beliebt. Meister D’Krikas, der Haushofmeister des Grafen Volmar, möchte mit Euch reden.«
    D’Krikas? Was für ein seltsamer Name!
    Wen interessiert schon, wie

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