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The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

Titel: The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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Umkreisungen an ihm vorüberging. »Unter den Blättern links von Euch liegt ein ziemlich großes Skelett. Ich glaube, es war ein Wolf, und es ist noch in ziemlich gutem Zustand. Wenn Ihr wollt, Lydia, kann ich ihm befehlen, sich zu erheben und Wache zu halten.«

    Sie schaute ihn mit einem Blick blanken Entsetzens an. »O nein, das wird nicht nötig sein. Ich …«
    »Wir brauchen Eure Schwarze Magie nicht!« Eliathanis’ Schwert funkelte in seiner Hand.
    »Ihr melodramatischer Narr.« Naitachals Stimme war tödlich ruhig. »Richtet niemals wieder eine Waffe auf mich, es sei denn, Ihr wollt sie auch benutzen.«
    »Reizt mich noch weiter, Dunkler Elf, und ich werde es tun.«
    »Komm nur, Weißling. Versuch’s doch.«
    »Ich …!«
    »Hört auf damit!« fuhr Kevin hoch, und beide Elfen drehten sich verblüfft zu ihm um. »Ihr klingt wie kleine Jungs, die sich gegenseitig zum Kampf herausfordern!
    Seht, ich weiß, daß ihr beide euch nicht besonders gut leiden könnt, aber wir sitzen nun mal in einem Boot. Um unserer Mission willen, könnt Ihr nicht einen Waffenstillstand schließen?«
    Eliathanis runzelte finster die Stirn. »Es liegt nicht in der Natur der Elfen zu lügen.«
    »Dann tut doch wenigstens so! Und du, Lydia, willst du bitte aufhören, hier herumzurennen! Naitachal hat dir doch gesagt, daß es da draußen nichts Gefährliches gibt.
    Wir haben drei Feenwesen hier … und fünf Pferde. Einem von ihnen wird es sicherlich gelingen, uns zu warnen, wenn sich irgend etwas nähert.« Er schaute sie alle der Reihe nach an. »Ist jeder damit einverstanden? Ja?
    Fein! Und jetzt: Gute Nacht! «
    Es folgte ein aufgeschrecktes Schweigen. Von seiner eigenen Kühnheit verblüfft wickelte Kevin sich in eine Decke, drehte sich um und rollte sich zum Schlafen zusammen.
    Ich wollte sie nicht so anfahren. Aber ich konnte einfach diesen albernen Streitereien nicht mehr länger zu-hören. Charina hätte gelacht und gesagt …
    Charina, die vielleicht schon gar nicht mehr am Leben war. Kevin schluckte schwer. Du bist am Leben. Ich …
    ich weiß es, Charina. Du bist am Leben. Und wir werden dich finden, das verspreche ich.
    Langsam gelang es ihm, sich zu entspannen. Alles um ihn herum war still, bis auf das friedliche Gezwitscher und Rascheln im nächtlichen Wald. Es waren beruhigende Geräusche …
    Gerade als der Bardling wegdämmerte, genau im richtigen Moment, um ihn am meisten zu ärgern, murmelte Tich’ki: »Süßer kleiner Welpe. Glaubt, er hätte schon Reißzähne.«
    Kevin schoß kerzengerade hoch. Die Fee beobachtete ihn von der anderen Seite des eingedämmten Lagerfeuers aus. Ihre grünen Augen hatten den gerissenen Ausdruck eines Raubtiers. Als er sie anstarrte, lächelte sie. »Schlaf gut«, flüsterte Tich’ki und warf ihm einen Handkuß zu.

    Irgendwann in den frühen Morgenstunden erwachte Kevin und überlegte, wo er war. Weiter hinten, kaum sichtbar in der Finsternis, saßen Naitachal und Tich’ki und redeten leise in Elfensprache miteinander wie alte Freunde.
    Doch als spürten sie, daß Kevin sie beobachtete, drehten sie sich gleichzeitig zu ihm um. Zwei Paar unheimlich glühender, fremdartiger Augen sahen ihn an und ließen dem Bardling einen kalten Schauer den Rücken herunterlaufen, als ihm klarwurde, daß die Dunkelheit für sie kein Hindernis war. Was hatten sie miteinander zu flüstern? Der Dunkle Elf und die gefährliche Fee? Planten sie vielleicht etwas? Kevin schluckte trocken und suchte nach einem unverdächtigen Weg, sie zu fragen.
    Doch bevor er den Mund öffnen konnte, murmelte Naitachal:
    »Schlaf weiter, Kevin.«
    Hinter diesen einfachen Worten mußte ein Zauber verborgen gewesen sein, denn trotz seiner plötzlichen Sorge spürte Kevin, wie er wieder in den Schlaf zurückfiel, unfähig, dagegen anzukämpfen.

7. KAPITEL
    »Zur Hölle!« meinte Lydia.
    Sie waren zwei volle Tage durch einen Wald geritten, der so dicht war, daß Kevin glaubte, jeder hätte ihrer Fährte folgen können. Der Pfad war so zugewachsen gewesen, daß ihn kein Pferd entlangreiten konnte, ohne verräterische Zweige abzubrechen. Der Kidnapper hatte keine Möglichkeit gehabt, seine Spuren zu verwischen, geschweige denn, den Pfad zu verlassen. Doch seit einiger Zeit war der Wald lichter und der Boden immer felsiger geworden.
    Und nun gab es gar keine Bäume mehr. Der Pfad mündete in einer ganzen Reihe von Wegen und einer richtigen Straße, die sich durch eine Kalksteinwildnis schlängelte, ein von der Zeit ausgewaschenes

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