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The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

Titel: The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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verständlicherweise zurück, gerieten dadurch jedoch in Lydias Reichweite.
    Er hatte dieses Schwert vorher nicht, ich weiß, daß er es nicht hatte!

    Doch der Anblick dieser unheimlichen Hexerei erinnerte den Bardling daran, daß auch er eine Kampfmagie kannte. Zugegeben, der Liedzauber war nicht stark genug, um jemanden zu verletzen. Er konnte nur den Angriff eines Feindes verwirren. Aber das würde sicher schon genügen – vorausgesetzt, der Zauber funktionierte überhaupt.
    Nein, nein, keine Zeit für Zweifel! Kevin hob die Laute auf und fürchtete einen Augenblick, seine verletzte Hand könne ihn am Spielen hindern. Er zwang seine steifen Finger über die Saiten und begann hastig mit den ersten Takten. Seine Stimme krächzte, weil sein Mund zum Singen fast zu trocken war, und er wußte, daß die Bardenmagie nicht lange anhalten würde, selbst wenn es ihm gelang, sie zu wecken. Ja, nicht einmal die Melodie schien zu stimmen! Aber irgend etwas geschah, weil das ganze Kampfgetümmel in ein schwaches, blaues Licht getaucht wurde.
    Na großartig! Ich schaffe bloß, ein paar hübsche Farben zu erzeugen!
    »Verdammter Zauberer!« knurrte eine Stimme. Bevor Kevin sich umdrehen konnte, umschlang ein grober Arm seinen Hals und würgte ihn. Der Bardling ließ die Laute los und hörte, wie sie auf dem Boden aufschlug …
    Bitte, o bitte, laß sie nicht zerbrechen!
    Er trat nach hinten und spürte, wie sein Stiefel einen Knochen traf. Der Bandit fluchte und lockerte seinen Würgegriff. Kevin fühlte einen scharfen Stoß gegen seine ohnehin schmerzenden Rippen, als der Mann versuchte, ihn zu erdolchen, jedoch nur das Kettenhemd traf. Der Bardling machte sich frei, hechtete nach seinem Schwert und schrie schmerzerfüllt auf, als der Räuber heftig dagegentrat und Kevin den Griff aus der Hand riß. Das Schwert blieb eingekeilt zwischen zwei Felsen stecken.
    Kevin und der Bandit stürmten beide hinterher, doch der Wegelagerer war schneller und trat heftig dagegen. Entsetzt mußte der Bardling mitansehen, wie die Klinge brach.
    Einen Moment starrten sich der Bardling und sein Feind einfach nur an. Dann grinste der Bandit langsam und entblößte seine häßlichen Zähne.
    »Zu schade, Jüngelchen. Ich gewinne, du verlierst!«
    Mit diesen Worten sprang der Mann ihn an. Kevin krabbelte auf die Füße und sah sich verzweifelt nach einer anderen Waffe um. Aus dem Augenwinkel sah der Bardling das Messer des Wegelagerers wieder aufblitzen; diesmal zielte es auf seinen ungeschützten Nacken. Er wirbelte herum und schaffte es gerade noch rechtzeitig, das Handgelenk des Mannes zu packen.
    Aber ich … kann … ihn nicht … festhalten … zu stark …
    Der Räuber grinste immer noch und bog langsam das Handgelenk des Bardlings zurück, immer weiter zurück
    … Kevin atmete heftig aus, da seine verletzte Hand erneut schmerzte, und löste seinen Griff. Das Messer kam näher …
    Doch dann erstarrte der Wegelagerer, als sich eine dunkelhäutige Hand um seinen Hals schloß. Die Augen des Mannes weiteten sich plötzlich in blindem Entsetzen.
    Kevin sah ungläubig, wie sich das Haar des Mannes von Schwarz über Grau zu Weiß verfärbte. Seine wettergegerbte Haut fiel zusammen und schrumpelte. Der Bandit ließ Kevin unvermittelt los, so daß der hinfiel. Hastig kroch er auf allen vieren weg, als das, was noch vor einem Moment ein lebendiger Mann gewesen war, vor ihm zu Staub zerfiel.
    Naitachal stand mit zurückgeschlagener Kapuze da, seine Augen glühten immer noch rot von der Kraft seines Zaubers. Doch in diesen unheimlichen Augen erkannte Kevin eine solch bittere Verzweiflung, daß er ihn nur fasziniert anstarren konnte. Schließlich setzte der Dunkle Elf mit einer kurzen Handbewegung die Kapuze seines schwarzen Mantels wieder auf und verhüllte sein Gesicht.
    Erst jetzt wurde Kevin gewahr, was um sie herum vorging. Diese letzte furchtbare Hexerei war für den Rest der Räuberbande zuviel. Vor Entsetzen schreiend flohen sie die Schlucht hinab. Lydia gab ihrem Pferd die Sporen, um sie zu verfolgen, zügelte es dann aber.
    »Nein«, murmelte sie. »Lohnt sich nicht. Alle in Ordnung?«
    Tich’ki flatterte auf einen Felsvorsprung hinter Lydia.
    Sie säuberte ihren Spieß mit einem Stoffetzen vom Wams eines Banditen und grinste bissig. »Hier ist alles klar.«
    »Ich bin unverletzt.« Eliathanis war zerzaust, sein platinblondes Haar stand wild ab, in seinem Mantel waren klaffende Risse, und sein elfischer Brustpanzer war dunkelgefleckt vom Blut

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