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The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

Titel: The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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sie sich zu ihrem Anführer herum.
    »Ich mag nicht, daß du ohne eine Waffe hier herumläufst. Wir werden dir als erstes ein neues Schwert kaufen, Kind.« Sie warf den Elfen einen Blick zu. »Wir sind so schnell wie möglich zurück, einverstanden?«
    Sie nickten. Lydia grinste.
    »Dann komm, Kevin.«
    Als sie wieder hinaus auf die Straßen von Westerin traten, wurde der Bardling aufs Neue überwältigt – doch diesmal nicht vor Erstaunen. Hoch oben auf dem Pferderücken war er von dem Übelsten verschont geblieben, jetzt jedoch umgab ihn die Menschenmenge wie ein lärmender, stinkender Ozean, der ihn zu ertränken schien.
    »Hier entlang!« rief Lydia, und er bahnte sich den Weg hinter ihr her. Nach einigen gemurmelten »Entschuldigt« und »Verzeihung« gab Kevin auf und drückte und schob sich wie alle anderen voran, kassierte Rippenstöße und Tritte auf die Zehen. Das Stadtleben mochte ja aufregend sein, aber letztendlich war es doch nicht so angenehm, wie er es sich vorgestellt hatte!
    »Sieht aus, als wären wir hier richtig«, verkündete Lydia.
    Kevin runzelte verwirrt die Stirn. Das einzige Anzeichen dafür, daß dieser Laden ein Waffengeschäft sein könnte, war ein Schild, das quietschend über der Tür hin-und herschwang. Es war vom Wetter mitgenommen und trug das große Bild zweier gekreuzter Schwerter. Ach, natürlich! Wer konnte schon bei all den unterschiedlichen Rassen in Westerin wissen, wie viele davon tatsächlich die Umgangssprache verstanden – oder überhaupt lesen konnten? Ein einfaches Bild hingegen begriff gewiß jeder!
    Kevin folgte Lydia ins Innere und fand sich in einem kleinen, übervollen Laden wieder. Er stand direkt vor der Theke, auf der eine überwältigende Vielfalt von Messern lag. Dahinter verbarg ein Vorhang eine Tür. Vermutlich führte sie ins Lager. An den Wänden hingen überall Äxte, Schwerter und gelegentlich auch ein Schild. Mit blanker Oberfläche, damit das Kriegswappen des Kunden darauf gemalt weiden konnte.
    »Was kann ich für Euch tun?« fragte eine rauhe, aber unbestreitbar weibliche Stimme.
    Kevin fuhr zusammen. Er hätte schwören können, daß er und Lydia allein in dem Raum gewesen waren.

    »Hier unten, Bursche.«
    Er schaute hinunter und starrte erstaunt.
    Sie war eine Frau, ganz offensichtlich, doch reichte sie ihm kaum bis zur Taille. Und sie war eindeutig nicht menschlich. Sie war drall, muskulös und fast genauso breit wie groß. Kevin vermutete allerdings, daß ihre Rundungen nur zum geringsten Teil aus Fett bestanden.
    Ihr flaches Gesicht mit den hohen Wangenknochen war nicht mehr jung, und ihre roten Zöpfe, die sie in einem komplizierten Muster hochgesteckt hatte, waren von grauen Strähnen durchzogen. Sie wirkte so zerbrechlich wie ein Felsbrocken.
    »Ich bin Grakka, die Inhaberin dieses Geschäftes.«
    Die Frau schnaubte amüsiert. »Was ist los, Junge? Noch nie eine Zwergin gesehen?«
    »Ich … ehm … nein. Ich wollte sagen, ja. Ich meine, einer eurer Rasse hat einmal in Bracklin Zwischenstation gemacht, meiner … meinem Dorf. Aber er war ein er !
    Und in allen Liedern heißt es …«
    »Daß Zwerge nur ein Geschlecht haben: Männlich?«
    Sie lachte kurz und schneidend auf. »Woher, glaubst du wohl, kommen wir? Meinst du, daß wir alle voll ausgewachsen aus einem Felsbrocken springen? Pah, Menschen! Bist du zum Gaffen hier oder willst du kaufen?«
    »Kaufen«, mischte Lydia sich ein. »Das Kind braucht eine neue Waffe.«
    Kevin schüttelte die Bruchstücke seines Schwertes aus der Scheide. »Könnt Ihr das reparieren?«
    »Für was hältst du mich, für eine Wunderheilerin?«
    Grakka hob das gebrochene Schwert gegen das Licht und spähte an der Schneide entlang. »Das ist Mist.«
    »Ein Graf hat es mir gegeben!«
    »Dann betrügt sein Waffenschmied ihn.« Sie zog den Vorhang beiseite und schrie in die hinteren Räume: »Elli!
    Yo, Elli! Wach auf, Mädchen, wir haben Kundschaft!
    Bring mir das Gestell mit den Einhändern – Ja, das ist es.«
    Eine etwas dünnere Gestalt stolperte mit einem Armvoll Schwerter aus dem Durchgang und ließ sie scheppernd auf den Tresen fallen. Kevin starrte schon wieder, doch diesmal anerkennend.
    Elli war ziemlich eindeutig Grakkas Tochter, und obwohl der Bardling zugeben mußte, daß sie beinah genauso breit und kräftig gebaut war wie ihre Mutter, war sie doch auf ihre nichtmenschliche Weise mindestens genauso hübsch wie jedes beliebige Mädchen in Bracklin. Ihre großen blauen Augen funkelten übermütig,

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