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The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

Titel: The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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als sie Kevin anschaute, und sie hatte eine kecke Stupsnase. Ihre langen blonden Zöpfe schmiegten sich um die Kurven ihres prallen jungen Körpers, der in einer einfachen blauen Bluse und einem Rock steckte, so daß Kevin kräftig schlucken mußte.
    Er erstarrte vor Panik, als sie mit wiegenden Schritten neben ihn trat.
    »Ich bin Elli. Aber das wißt Ihr ja schon. Wie heißt Ihr?«
    »Ich … ich … ich bin … ehm … Kevin.«
    »Ehm-Kevin?« fragte sie spöttisch.
    »N … nein. Einfach nur Kevin.«
    »Das ist ein netter Name.« Sie schaute ihn mit ihren großen blauen Augen offen an. »Gefällt Euch mein Name auch?«
    »Ich …«
    »Elli!« schnauzte ihre Mutter sie an. »Hör auf, den Jungen zu belästigen. Und du, Bursche, komm her.«
    Elli stürmte davon und zog einen hinreißenden Schmollmund. Verlegen schlich Kevin zum Tresen.
    »Hier«, meinte Grakka knapp. »Versuch das.«
    Kevin schaute das Schwert abweisend an. »Es ist so …«
    »Einfach?« beendete Grakka den Satz für ihn. »Nun, Schönheit hat noch nie eine Schlacht gewonnen. Mach nur, probier es aus.«
    Kevin machte einige Übungsschwünge, und versuchte dann ein paar Ausfälle. Lächelnd richtete er sich auf.
    »Ich mag es. Es fühlt sich … richtig an.«
    »Gut. Nach dem, was deine Kriegergefährtin hier mir erzählte, haben wir nämlich keine Zeit, ein Schwert zu schmieden, das genau auf dich zugeschnitten ist.« Sie musterte ihn prüfend. »Zu schade. Es ist immer eine besondere Herausforderung, ein Schwert zu schmieden, das euch Jünglingen eine annehmbare Zeit gute Dienste leistet, da ihr ja beinah täglich eure Gestalt ändert.« Grakka zuckte mit den Schultern. »Na gut, vielleicht ein andermal. Das macht fünf Goldkronen.«
    »Fünf …«
    »Geh und warte draußen«, murmelte Lydia ihm zu.
    »Ich nehme das in die Hand.«
    Kevin wußte, daß eine so erfahrene Abenteurerin wie Lydia weit besser zu handeln verstand als jemand aus einem kleinen Dorf. Dennoch änderte das nichts daran, daß Ärger heiß in ihm aufwallte, weil er wie ein kleiner Junge weggeschickt wurde.
    »Hallo, Kevin«, schnurrte eine Stimme.
    »Oh, hallo, Elli.«
    Ihr Lächeln strahlte so wie die Sonne an einem wolkenlosen Sommertag. »Ich muß mein ganzes Leben hier an diesem langweiligen Ort verbringen. Ich war noch nie irgendwo anders. Aber ein Abenteurer wie du hat sicher alle möglichen wundervollen Dinge gesehen.«

    Westerin und langweilig ?
    »Ich … ehm …« Kevin hatte nicht vor, diesem entzückenden Geschöpf die Wahrheit über Bracklin und sein tristes Leben zu beichten. »Gewiß. Warum setzen wir uns nicht …«, er klopfte auf eine Bank, die an der Wand stand, »und ich erzähle dir alles darüber.«
    Vielleicht war das Warten doch nicht ganz so unangenehm. Kevin begann, eine faszinierende Bardenerzählung über seine Abenteuer auf Graf Volmars Burg und die Reise nach Westerin zu spinnen. Als Elli ihn bewundernd anschaute, walzte er das Scharmützel mit den Banditen in epischer Breite aus, so daß er und seine Gefährten scheinbar eine ganze Armee von Gesetzlosen bezwungen hatten.
    »Hach, das ist wunderbar !« meinte Elli atemlos und rückte ein wenig näher an Kevin heran.
    Sie duftete, so entdeckte er, nach einem süßlichen, blumigen Parfüm, das einem zu Kopf stieg. Vorsichtig legte er seine Hand neben ihre und es durchzuckte ihn, als diese sich um seine Finger schloß. Ihre Hand war klein und rauh von der Arbeit, und dennoch wunderbar zart. Atemlos saß der Bardling da, wagte nicht, sich zu bewegen und fragte sich, was wohl passieren würde, wenn er versuchte, einen Arm um sie zu legen. Das geschäftige Treiben von Westerin um ihn herum schien plötzlich so weit entfernt wie ein Traum.
    Kevin hätte beinah aufgeschrien, als Lydia ihm auf die Schulter tippte. »Aufwachen, Freundchen. Hier ist dein Schwert.«
    Errötend ließ Kevin Ellis Hand los und rappelte sich hoch.
    »Du schuldest Grakka zwei Goldkronen und vier Silberlinge«, fuhr Lydia sanft fort. »Und du, Erli …«

    »Ich heiße Elli!« protestierte das Zwergenmädchen entrüstet.
    »Wie auch immer. Deine Mutter ruft dich. Hier ist das Geld, das wir ihr schulden. Und jetzt troll dich!«
    Elli lief hastig zurück ins Geschäft, nahm sich jedoch die Zeit, um Kevin von der Tür aus einen Kuß zuzuwerfen.
    Lydia kicherte. »Hübsch, nicht wahr? Bestimmt keinen Tag älter als Fünfzig.«
    »Fünfzig!«
    »Das ist jung für einen Zwerg. Mutter Grakka hat sicher schon hundert auf dem Buckel, wenn

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