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The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

Titel: The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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an mich?« fragte der Bardling. »Ich habe auch etwas dazu zu sagen, und ich …«
    »Das ist Unsinn.« Eliathanis schüttelte erneut eigensinnig den Kopf. »Ich finde, wir sollten unsere Suche hier draußen fortsetzen.«
    » Wonach sollen wir denn suchen?« Lydia explodierte fast. »Ich sage doch, es gibt nicht den kleinsten Anhaltspunkt! Nicht einmal die Spur eines Fingerzeigs! In der Stadt ist das anders. Gebt ihnen genug Geld, und wir können nahezu jeden bestechen, damit er uns sagt, was wir wissen wollen.«
    Der Weiße Elf straffte sich und starrte sie an, als hätte sie etwas Obszönes gesagt. »Menschen lügen«, sagte er knapp. »Wieviel Wahrheit werdet Ihr wohl aus jemandem herausholen, den man kaufen kann?«
    »Er hat Schiß«, höhnte Tich’ki. »Der arme Elf hat Angst, daß die Menschen mit irgend etwas nach ihm werfen und seine hübsche Larve beschmutzen könnten.«
    Eliathanis hieb wütend nach ihr, doch die Fee schlug heftig mit ihren immer noch feuchten Flügeln und schaffte es, ihm auszuweichen. »Mäßigt Euch, immer die Ruhe!«
    »Hör auf damit, Tich’ki!« Lydia erwischte einen kleinen Fuß und zog die Fee hinter sich auf das Pferd hinab.
    »Ich sage, wir gehen nach Westerin.«
    »Ich ebenfalls«, wiederholte Naitachal.
    »Ich auch.« Tich’ki grinste hinterhältig. »Ich mag Menschenstädte. So viele Leute gehen zu sorglos mit ihren Habseligkeiten um. Es bieten sich einem viele …
    Gelegenheiten.«
    »Hah«, murmelte Lydia. »Bring uns nur nicht ins Gefängnis.«

    »Habe ich das jemals getan?«
    »Allerdings!«
    Die Fee schlug verstimmt mit den Flügeln. »Dachte, du hättest die ganze Sache vergessen. Es war nicht meine Schuld, daß die Edelsteine in deinen Beutel gefallen sind!«
    »O nein. Zufälligerweise war der Beutel genau im richtigen Moment offen.«
    »Nun … vielleicht hat ja jemand ein bißchen nachgeholfen …«
    »Mehr Nachhilfe wird es nicht geben! Wenn ich deine Finger auch nur in der Nähe meines Beutels erwische, Tich’ki, dann schneide ich sie dir ab, das schwör ich dir!«
    »Spielverderber!«
    »Hoffentlich! Was ist mit dir, Eliathanis? Kommst du nun mit oder nicht?«
    Nach einem Moment des Zögerns nickte der Weiße Elf. »Nicht, daß es irgend etwas nützen wird.«
    »Hey!« Kevin schrie sich fast die Lunge aus dem Leib, und die anderen starrten ihn an, als sähen sie ihn das erste Mal. »Erinnert ihr euch noch an mich? Ich habe auch etwas dazu zu sagen!«
    »Gut, Kevin«, stimmte Lydia zu, ein bißchen zu liebenswürdig. Als ließe sie einem Kind seinen Willen!
    schäumte Kevin im stillen. »Was sagst du denn?«
    Was konnte er sagen? Ganz gleich, was Graf Volmar angeordnet hatte, es war Kevin völlig klar, daß er ganz bestimmt nicht der Anführer dieses Trupps war! »Ich sage ja«, brummelte der Bardling. »Wir reiten nach Westerin.«

    Kevin zügelte unwillkürlich sein Pferd und starrte erstaunt geradeaus.
    »Westerin«, hauchte er.

    Sicher, er hatte als Kind Geographie studiert. Er wußte, daß die mit Mauern bewehrte Stadt an der Kreuzung zweier Handelswege lag, auf einer weiten, fruchtbaren Ebene, die von einem ruhigen Fluß gespeist wurde. Aber davon gehört zu haben und es wirklich zu sehen waren zwei gänzlich verschiedene Dinge! Westerin bot einen wundervoll pittoresken Anblick, wie es da unter dem dramatisch bewölkten Himmel lag. Seine mächtige, zinnenbewehrte Mauer, die die Stadt schützend umgab, war in regelmäßigen Abständen von spitzen Türmen unterbrochen, deren bronzene Dächer in den Strahlen der schwächer werdenden Sonne glänzten.
    Die Stadt war viel größer, als der Bardling es sich jemals hätte träumen lassen. Nein, dachte er, nein, sie ist nicht nur groß, sie ist riesig !
    Besonders, fügte Kevin im stillen ironisch hinzu, im Vergleich zu dem ruhigen, behäbigen Bracklin.
    Die anderen ritten an ihm vorbei, und der Bardling trieb sein Pferd hinter ihnen her. Er versuchte, Tich’kis Spott zu ignorieren. »Der Junge benimmt sich, als hätte er noch nie zuvor eine Stadt gesehen.«
    Nun, gut, vielleicht hatte er auch nicht. Und wenn schon!
    Mit einem ungehaltenen Naserümpfen richtete Kevin sich gerade im Sattel auf, bemüht, so zu tun, als fasziniere ihn diese dicke Steinmauer nicht, die sich über ihnen türmte, als sie näherkamen, als fände er überhaupt nichts Fesselndes an der Unzahl der Häuser, auf die er durch die geöffneten Tore einen Blick erhaschen konnte.
    Doch trotz seiner Bemühungen, ruhig zu bleiben, fing das Herz

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