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The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

Titel: The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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nicht mehr.
    Tja, die kleine Elli ist bestimmt fünfzig, in dem Alter kommen die Zwerge in die Pubertät. Sie ist sicher scharf darauf, zu heiraten, oder zu … ehm … nun, ja. Grakka hat jedenfalls alle Hände voll mit ihr zu tun.«
    Sie schaute Kevin an, der immer noch auf das Waffengeschäft starrte, und kicherte erneut. »Vergiß es, Kind. Diese Mensch-Unmensch-Liebesgeschichten haben nie ein Happy-End. Abgesehen davon wird die süße kleine Elli in ein paar Jahren genauso ausgewachsen sein wie ihre harte alte Mama. Und auch genauso aussehen.«
    Oh. Tja. Der Bardling seufzte enttäuscht.
    »Komm, Kevin. Die Elfen müssen schon vor Langeweile am Rand des Wahnsinns sein. Und wer weiß, was die übermütige Tich’ki derweil ausbrütet!«

    Wie sich herausstellte, hatte Tich’ki versucht, den beiden Elfen das Kartenspielen beizubringen. Und von dem Stallbesitzer hatte sie bereits die kostenlose Unterbringung der Pferde für eine Nacht gewonnen.
    »Hat offenbar nicht gemerkt, daß die Karten gezinkt waren, was?« murmelte Lydia sarkastisch. »Du brauchst mich gar nicht so unschuldig anzuschauen, meine Liebe.
    Dafür kenne ich dich viel zu gut! Laßt uns machen, daß wir hier wegkommen, bevor wir im Gefängnis landen!«
    Das Menschengewimmel schien derweil noch dichter geworden zu sein. Kevin kämpfte sich durch die Menge, eine Hand am Griff seines neuen Schwertes, die andere an seiner Geldbörse, und sehnte sich allmählich wieder nach dem netten, friedlichen, offenen Land.
    Auf einmal rempelte ihn ein Mann besonders grob an.
    »Hey!« rief der Bardling. »Achtet gefälligst darauf, wohin Ihr …«
    Ein zweiter Mann stieß mit Kevin zusammen und hätte ihn beinah umgestoßen. Einen Moment befürchtete er, zu Boden zu stürzen und von der unachtsamen Menge niedergetrampelt zu werden. Doch da packte Naitachal seinen Arm und zog ihn wieder hoch. Der Dunkle Elf bedeutete dem Trupp, in eine dunkle Nische zu treten, wo sie einen Moment Ruhe vor der Menge hatten und verschnaufen konnten.
    »Alles in Ordnung mit dir?«
    »Ja, ich …« Unvermittelt unterbrach sich Kevin. Irgend etwas stimmte nicht … »Moment mal.« O nein, nein, das durfte nicht wahr sein! Der Bardling suchte kopflos seine Taschen ab und stieß dann einen panischen Schrei aus. »Sie ist weg! Die Geldbörse, die Graf Volmar mir gegeben hat, ist verschwunden!«

10. KAPITEL
    »Zur Hölle!« knurrte Lydia. »Ich wußte , daß so etwas passieren würde.«
    »Dieser Mann …« stieß Kevin atemlos hervor, »derjenige, der mich angerempelt hat … Er muß mein Geld gestohlen haben. Wir müssen …«
    »Was müssen wir? Siehst du ihn hier irgendwo?«
    »Nein, aber die Wachen …«
    »Hast du sein Gesicht gesehen? Nein? Kannst du ihnen auch nur annähernd schildern; wie er ausgesehen hat?«
    »Nein …«
    Lydia stieß mit einem vernehmlichen Seufzer die Luft aus. »Gib es auf, Junge, das Geld ist futsch.«
    »Aber …« Kevin mußte sich zusammenreißen, damit seine Stimme nicht vor Panik bebte.
    Um ihn herum ging das geschäftige Treiben weiter. Es kümmerte niemanden, ob Kevin lebte oder starb. Und er hatte nur noch ein paar Münzen in seinem eigenen Geldbeutel. Das reichte nicht einmal zum Überleben, geschweige denn, jemanden zu bestechen. Er hatte den Grafen enttäuscht. Schlimmer noch, er hatte Charina im Stich gelassen!
    Hoffnungslos fragte der Bardling: »Was sollen wir jetzt tun?«
    »Nun, ohne Geld nicht viel, das ist mal sicher«, versetzte Lydia brüsk.
    »Dann ist es dumm, hierzubleiben.« Eliathanis zog seinen Mantel fester um sich und richtete sehr sorgfältig die Kapuze. »Ich habe ja gesagt , wir hätten niemals hierher nach Westerin kommen sollen.«
    »Aber …«

    »Wir haben schon genug Zeit verschwendet. Ich werde tun, was ich von Anfang an hätte machen sollen, nämlich auf eigene Faust nachforschen.«
    »Nein!« rief Kevin. »Ihr könnt die Gruppe …« Doch der Weiße Elf war schon in dem Gewühl der Menge verschwunden. »… nicht im Stich lassen!« beendete Kevin hilflos den Satz. »Naitachal! Ihr könnt nicht auch noch verschwinden!«
    »Nein?« Die Augen des Dunklen Elfs leuchteten unter der Kapuze, kühl und undurchdringlich wie blaues Eis.
    »Ich kann hier mehr in Erfahrung bringen, wenn ich nicht … einen Klotz am Bein habe.«
    »Aber … Wartet …« Kevin wirbelte zu Lydia herum.
    »Vermutlich wollt Ihr ebenfalls auf eigene Faust losgehen!«
    »Hölle, nein! Ich lasse doch die Hilflosen nie im Stich, schon vergessen?«

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