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The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

Titel: The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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mädchenhaftem Gekicher werden zu lassen.
    »S … sieh nur sein Gesicht! Er … er … er weiß nicht, was ihn da erwischt hat!«
    Naitachal warf mit einem Rucken des Kopfes sein seidenes Haar zurück. »Zu knochig für meinen Geschmack!« erklärte er in einem hellen Tenor, der seinem gewöhnlichen Bariton so unähnlich war, daß Kevin erneut lachen mußte.
    Eliathanis warf dem Dunklen Elf einen gereizten Blick zu. »Hört damit auf! Zeigt doch ein wenig – ein wenig Selbstbeherrschung!«
    Naitachal grinste. »Immer locker bleiben, mein Lieber! Ihr seht hinreißend aus.«
    »Laßt mich in Ruhe, ja? Oder genießt Ihr das tatsächlich?«
    Der Dunkle Elf grinste noch breiter. »Natürlich tue ich das! Nun kommt schon, Cousin-Elf, was kann es schaden? Es macht einfach Spaß, zu schauspielern!«
    Eliathanis runzelte nur finster die Stirn. Kevin wischte sich die Augen und versuchte, sein Make-up dabei nicht zu verschmieren. Er hörte Tich’ki, versteckt in Lydias Haar, so heftig kichern, daß sie Mühe hatte, Luft zu holen.

    »Nehmt euch zusammen, meine Lieben«, gurrte Lydia. »Da sind die Wachen. Jetzt hübsch aussehen!«
    Kevin war vollkommen konzentrierte Aufmerksamkeit, als er die grimmigen Mienen der Männer sah. Sie hatten ihre Waffen immer in Griffweite und murmelten etwas von »Seiden« und »Dieben, die nicht an uns vorbeikommen würden«. Sicher, ihre Verkleidung war gut genug gewesen, Seelenlos zu narren, der wahrscheinlich betrunken war oder unter Drogen stand. Aber das hier waren scharfäugige Profis. Würde ihre Verkleidung auch sie täuschen können?
    Offenbar konnte sie es. »Schaut euch das Mädel in Rosa an«, sagte einer und stieß einem anderen den Ellbogen in die Rippen. »Wetten, daß die einem in einer kalten Nacht ganz schön einheizen könnte!«
    »Einheizen? Zur Hölle, sie würde dich in Brand setzen!«
    »Die daneben ist auch nicht schlecht.« Peinlichst berührt bemerkte Kevin, daß sie jetzt über ihn sprachen.
    »Ziemlich dürr«, klagte einer.
    »Aber es gibt auch einiges, was für diese akrobatischen Typen spricht!« Der Wachtposten, der zuerst gesprochen hatte, schielte lüstern zu Kevin empor. »Komm schon, Süße, gib uns einen Kuß für unterwegs.«
    Kevin kam sich wie ein Vollidiot vor, als er seine Lippen zu einem – wie er hoffte – flirtenden Lächeln verzog.
    Zu seinem Entsetzen griff der Wächter hoch und versuchte, seinen Kopf herunterzuziehen. Doch bevor der Bardling in Panik verfallen konnte, beugte sich Naitachal herab und flüsterte dem Wachtposten verschwörerisch zu:
    »Du solltest sie lieber nicht küssen.«
    »Ach nein, wirklich nicht?«
    »Himmel , nein! Der letzte Mann, der sie geküßt hat, wurde so heiß, daß er ihr tagelang gefolgt ist. Wir mußten ihn schließlich in einen See werfen, damit er abkühlte. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wieviel Dampf das gegeben hat!«
    Die Wächter lachten alle. »Wette, daß du auch eine Menge Dampf erzeugen kannst«, rief einer von ihnen.
    »Oh, Darling, du würdest nicht glauben, was ich alles kann!« Naitachal warf ihnen ein strahlendes Lächeln zu.
    »Mein Lieber, was für gutaussehende Kerls ihr doch seid! Eine Schande , daß wir gerade jetzt abreisen müssen.« Der Dunkle Elf war geradezu die Verkörperung einer Tänzerin, als er einfältig kicherte und allen Küßchen zuwarf. Nur Kevin bemerkte den schwachen Hauch von Verachtung in seinen schwarzumrandeten blauen Augen. »Nun, jetzt müssen wir wirklich auf Wiedersehen sagen«, meinte Naitachal und tat so, als schmolle er.
    »Wir haben noch so einen langen Weg vor uns!«
    »Dann bleib doch hier!«
    »O Darling, was für eine reizende Vorstellung!
    Aber …« Er winkte hilflos mit der Hand. »Was würde die Truppe ohne mich anfangen? Sie wären einfach auf-geschmissen , die armen Kinderchen. Adieu, ihr Süßen!«

    Spaß war Spaß, doch als sie weit genug aus der Sichtweite der Stadtmauern waren, hatte die Gruppe nur noch eins im Sinn. Sie suchten, bis sie einen kleinen Teich gefunden hatten, der von Bäumen eingerahmt wurde. Kevin stürzte von seinem Muli, riß sich diesen ganzen mädchenhaften Putz vom Leib und rieb und rubbelte, bis er die letzte Spur Schminke und Puder von seinem Gesicht gewaschen hatte.
    »Urgh. Ich kann nicht verstehen, wie Frauen es ertragen können, all das Zeug aufzulegen.«

    »Ehrlich gesagt, ich auch nicht!« Lydia richtete sich auf, schüttelte ihr feuchtes, schwarzes Haar und trocknete sich die Locken mit den Händen. »Ich meine,

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