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The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter

Titel: The Bards Tale 01 - Die Burg der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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Augenblick länger, das Gesicht unmenschlich gefaßt, als wolle er sichergehen, was er da gesehen hatte. Dann drehte er sich gelassen herum und beobachtete den Himmel.
    Hoffentlich weißt du was du tust , flehte Kevin im stillen.
    »Ich mußte einen Augenblick darüber nachdenken«, sagte er laut zu Carlotta und zwang sich zu einem mühsamen Lächeln. »Wißt Ihr was? Es ist eine wundervolle Idee! Doch der Tag ist viel zu schön, um ihn in einer Bibliothek eingesperrt zu verbringen.«

    Sie schaute ihn eigenartig an. »Nein, das ist er nicht.
    Kevin, es wird regnen!«
    »Auf keinen Fall in den nächsten paar Stunden. Warum reiten wir nicht aus oder so, und suchen morgen nach dem Manuskript?«
    »Nein. Nein, laßt es uns hinter uns bringen!«
    Carlotta packte seine Hand und zog ihn allmählich zur Bibliothek. Kevin wußte, daß er ihren Griff leicht hätte abschütteln können. Doch wenn er Widerstand leistete, würde ihr sofort klar werden, daß er nicht so unter ihrer Macht stand, wie sie glaubte. Dank den Mächten, daß Naitachals Gegenzauber gewirkt hatte – und daß sie zu subtil gewesen waren, als daß Carlotta sie entdeckt hatte.
    Dank den Mächten ebenfalls dafür, daß Carlotta selbst ebenfalls zur Subtilität gezwungen war; andernfalls wäre seine vorgetäuschte Bereitschaft zur Kooperation zu leicht durchschaubar gewesen.
    Ich kann nur hoffen, Eliathanis wird die anderen wissen lassen, daß ich in Schwierigkeiten kommen könnte.
    Der Bardling warf Carlotta einen Seitenblick zu und erhaschte einen Moment lang einen harten Schimmer in diesen entzückenden blauen Augen, eine Härte, die bei einer Frau ihrer angeblichen Jugend und Unschuld vollkommen fehl am Platze schien. Eine Härte, die nach Hexerei roch.
    In richtig große Schwierigkeiten , verbesserte Kevin sich unglücklich.

20. KAPITEL
    »Nun kommt schon, Kevin!«
    Carlotta klimperte ihm mit ihren Wimpern auf eine Art zu, die Kevin anbetungswürdig gefunden hätte, wenn es nicht eine höchst unpassende Geste seitens einer Zauberin gewesen wäre, die ihn umbringen würde, sobald er eine falsche Bewegung machte.
    »Nun, wenn ich es nicht besser wüßte«, zwitscherte sie, »würde ich fast glauben, Ihr versucht es zu vermeiden, mit mir allein zu sein.« Carlotta kicherte mädchenhaft. »Aber das ist doch nicht wahr, oder?«
    »Ehm … Nein. Natüürlich nicht.« O ja, grundgütige Mächte, ja! Wie soll ich hier lebend rauskommen?
    Jedenfalls nicht, indem er Carlotta denken ließ, daß irgend etwas mit ihren Zaubern nicht stimmte, das war sicher! Aber was konnte er sonst tun? Er hatte keine Zeit zu verschwenden, doch seine Gedanken schienen sich immer nur im Kreis zu drehen, wie ein verängstigtes Wild. Das einzige, wozu Kevin sich durchringen konnte, war, den benebelten Tölpel zu spielen. Hah, wenigstens das sollte nicht so schwierig sein! Im Augenblick fiel es ihm viel leichter, Dummheit und Verwirrung vorzutäuschen, als irgend etwas Cleveres zu sagen oder zu tun!
    Gibt es denn hier keine Diener? Irgend jemanden, der uns nahelegt, daß die Nichte eines Grafen nicht mit einem jungen Mann allein sein sollte?
    Nein, natürlich nicht. Das wäre ja auch viel zu einfach gewesen. Die Korridore der Burg waren so leer, als gäbe es niemand Lebendigen mehr hier. Abgesehen davon, dachte Kevin mißmutig, stand die Dienerschaft ohnehin unter Carlottas Bann.
    Sie erreichten die Bibliothek viel zu schnell.

    Kevin drückte auf die Klinke. »Die Tür scheint abgeschlossen zu sein«, sagte er und versuchte verzweifelt, Zeit zu schinden.
    »Nein, das ist sie nicht. Sie ist nie verschlossen. Wartet, laßt mich sehen.«
    Carlotta versuchte den Griff, der mit verräterischer Leichtigkeit nachgab. Sie warf Kevin einen scharfen Blick zu, und der Bardling lächelte sie schwach an.
    »Sie muß geklemmt haben.«
    »Nun, jetzt klemmt sie jedenfalls nicht. Kommt.«
    Doch Kevin blieb in der Tür stehen und suchte verzweifelt nach einer weiteren Entschuldigung.
    »Ca … Charina.« Ihr Götter, fast hätte er sie mit ihrem richtigen Namen angesprochen! »Charina, ich … ehm …
    ich glaube, ich bekomme Kopfschmerzen. Vielleicht ist morgen wirklich eine bessere Zeit, um …«
    »Seid nicht albern! Je eher wir dieses Manuskript in die Finger bekom… Oh, schaut mich nicht so entsetzt an, Kevin! Ich meinte, je eher wir es einem Schreiber zu treuen Händen übergeben!« Sie lächelte spöttisch. »Was glaubt Ihr denn, was ich gemeint habe?«
    »Ich … ehm …«
    »Wie auch immer. Je

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