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The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

Titel: The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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habt Ihr vor, hier heute abend eine Vorstellung zu geben?«
    Na wundervoll! dachte Gawaine. Ein menschlicher Bardling und ein Dunkler Elfenbarde, die ausgerechnet in dieser besonderen Herberge eine Vorstellung geben.
    Doch sein Meister lehnte sich bereits auf seinem Stuhl zurück und ließ seinen Blick prüfend durch den Raum gleiten. Gawaine drehte sich auf dem Stuhl herum und schaute sich um. Es war nicht sonderlich überraschend, daß der Raum voll war. Doch waren im Moment fast genauso viele Menschen wie Elfen anwesend, und hinten am Fenster neben der Tür sah er ein paar schattenhafte Gestalten, die weder eindeutig elf isch noch eindeutig menschlich waren.
    Der Barde richtete sich auf, schaute seinen Schüler an und zuckte unmerklich die Achseln. »Vielleicht.« Plötzlich grinste er, und seine Augen leuchteten kurz auf. »Jedenfalls scheint mich im Moment niemand so an die Wölfe verfüttern zu wollen!« sagte er mit boshaftem Amüsement. »Ich werde trotzdem lieber meinen Bardling heute abend singen lassen. Hier ist ein guter Ort für ihn aufzutreten, und er kann seinen Ruf vergrößern.«
    »Vorausgesetzt, sie verfüttern mich nicht an die Wölfe«, murmelte Gawaine leise, aber der Barde trat ihn erneut gegen das Schienbein. Er verstummte und bückte sich, um die Mandoline aufzuheben, während sein Meister aufstand und ein paar Worte mit dem Wirt wechselte.
    Als er zurückkam, hatte Gawaine die Mandoline bereits herausgeholt und stimmte die tiefen Saiten. Naitachal beugte sich über seine Schulter. »Er sagt, die Unterhaltung sei willkommen, und versicherte mir, daß keiner aus der Nachbarschaft in letzter Zeit überreifes Obst verkauft habe.« Gawaine schaute ihn scharf an, und sein Meister lächelte ihn eindeutig boshaft an. »Es war ein Scherz, o du mein Schüler.«
    »Ach so. Natürlich.« Vermutlich hatte ihn der Witz auf lockern sollen, damit er entspannt sang und spielte.
    Gawaine fühlte, wie sich ihm der Hals zuschnürte. Es passierte immer, wenn er singen sollte, so auch jetzt.
    »Beginne mit etwas Kriegerischem«, schlug der Barde nachdenklich vor. »So erregst du ihre Aufmerksamkeit.
    Vielleicht mit diesem neuen Stück, das du geschrieben hat, das über diese Seeschlacht, Amazonen gegen Piraten, und diesen Drachen.«
    »Ich habe es noch nicht ganz zu Ende …«, begann Gawaine zweifelnd. Naitachal räusperte sich drohend.
    »Ja, natürlich«, lenkte Gawaine hastig ein.
    »Daran solltest du wohl ein oder zwei klassische Liebesballaden anschließen, vielleicht noch ein heroisches oder Abenteuerlied – kein zu langes Stück, denk dran.
    Um diese Zeit wirst du keine lange Aufmerksamkeitsspanne mehr erwarten können!« Der Barde hörte zu, wie sein Schüler die Mandoline zu Ende stimmte. »Wenn jemand einen Musikwunsch hat«, meinte er schließlich,
    »dann urteile selbst.
    Und hör mit etwas Heiterem auf, am besten etwas Humorvollem, was sie zum Lachen bringt.«
    »Ja.« Gawaine schob den Stuhl zurück und stand auf.
    An den Tischen rings um ihn wurde es still, und bald verstummte das Gemurmel im ganzen Raum.
    Er sang zuerst das Lied von der Seeschlacht, obwohl es ihm Unbehagen bereitete, etwas vorzuspielen, das er noch nicht mit anderen zu teilen bereit war. Doch als er endete, war es sehr still im Saal, und dann ertönte ein anhaltender Applaus, in den sich einige Bravo-Rufe mischten. Gawaine stand auf und verbeugte sich. Er konnte sehen, wie der Barde ihm von seiner dunklen Ecke aus diesen »Ich-habe-es-dir-ja-gesagt«-Blick zuwarf.
    Es gelang ihm, weiter zu lächeln. Er setzte sich wieder hin, und es wurde still im Raum, als er die Saiten anschlug.
    Liebeslieder … Er sang eines der wirklich traurigen.
    Dem ließ er ein humorvolles folgen, von zwei Liebenden, die von zwei hochfahrenden Vätern getrennt werden und sich erst nach einer Reihe von wilden Abenteuern wiederfinden. Abenteuer, in denen Verkleidungen, mißverstandene Briefe, Losungen und Gegenverkleidungen eine Rolle spielen. Mittendrin jedoch spielte er ein sehr komplexes Instrumentalstück, einen Lauf auf der Mandoline.
    Als er wagte, kurz einmal aufzuschauen, bemerkte er, daß die in der Nähe sitzenden Elfen sehr aufmerksam zuschauten und – sogar lächelten, er hätte es schwören können! Die meisten Menschen hingegen klatschten in die Hände oder trommelten auf dem Tisch.
    Er beschloß seine Darbietung mit dem Stück: »Die Maid, der Magier und der blaue Ohrring.« Es war ein altes Stück und – wie Gawaine fand –

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