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The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

Titel: The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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das Kind ja auch zu hart in eine Richtung – möglicherweise ist es zu viel Übung, die ihn auf dieser Ebene hält. Vielleicht war das ganze Problem ja nur, daß Gawaine sich danach sehnte, die ›Absolute Wahrheit‹ zu finden, und sein Meister, so viel älter und vernünftiger solchen Dingen gegenüber eingestellt, sein Bestes gab, ihn auf die Dinge zu konzentrieren, die wirklich zählten.
    Ein bißchen Aufregung, ein kleines Abenteuer, etwas, was die Gedanken des Bardlings von Druiden und anderen Mystikern und magischen Stätten ablenkte …
    Jedenfalls mußte er ihn von den Städten fernhalten, wo Schwindler sich zu heiligen Eremiten aufspielten und die Unachtsamen bis auf das letzte Hemd ausnahmen. Man mußte ihm das wirkliche Leben mit Gewalt eintrichtern, mitsamt Warzen und Dornen und allem, und mit etwas Glück und durch die Hartnäckigkeit des Meisters wurde dann der rosa Schleier vor seinen Augen und in seinem Kopf gelüftet. Von seiner Seele ganz zu schweigen.
    »Abgesehen davon«, murmelte Naitachal im Selbstgespräch, als wiederum Gelächter anschwoll. »Ich hätte selbst ebenfalls nichts gegen ein kleines Abenteuer, gegen eine kleine Reise. Ein paar neue Gesichter sehen, neue Gegenden … Vielleicht schnappe ich ja sogar einige neue Lieder auf oder finde ein paar merkwürdige Instrumente.« Wie dieses langhalsige, viersaitige, kürbisartige Instrument, das er vor einigen Jahren in Silver City erstanden hatte und das angeblich von irgendwoher weit aus dem Norden stammen sollte. Zu schade, daß er es nie geschafft hatte, es richtig zu stimmen oder gar zu spielen.
    Der bloße Gedanke an eine Reise in neue Länder hob seine Laune, und zwar mehr, als er es für möglich gehalten hätte. Als Gawaine mit einigen Silber- und Kupfermünzen wieder an den Tisch zurückkam, war Naitachal so zufrieden mit sich und der allgemeinen Situation, daß er sich bereit erklärte, sich einem kritischen Publikum zu stellen.
    Die Münzen, die dieses schwierige Publikum ihm zuwarf, reichten, um ein ordentliches Essen und ein gutes Zimmer im Moonstone und zwei Nächte in einer anständigen Herberge am Rand von Portsmith bezahlen zu können.

    Die Straße zwischen dem Moonstone und Portsmith war sauber, breit und gut in Schuß, anders als manch anderer Weg, über den sie geritten waren. Gawaine wußte, daß er keine Angst haben mußte, irgendwo auf dem Weg von Banditen angefallen oder von unangenehmen … Dingen angegriffen zu werden. Zwischen den Weißen Elfen und den Männern des Königs geschah so etwas selten.
    Trotzdem rebellierten schon den ganzen Tag sein Magen, und er wischte sich immer wieder seine feuchten Hände an der Hose ab. Ausgerechnet Portsmith! Das ist der einzige Ort, zudem ich nicht reisen wollte. Abgesehen einmal von diesem Tal im Norden natürlich. Unglücklicherweise war er der Bardling und Naitachal der Barde. Und solange gab es keine echte Wahl für ihn.
    Sicher, er könnte seinen Meister verlassen und allein sein Glück versuchen. Doch Gawaine hatte nicht die Absicht, sich allein einer Welt wie dieser auszusetzen. So weltfremd er auch war – selbst nach vier Jahren in Begleitung eines Dunklen Elfs –, so wußte er doch, daß ein Junge nicht lange überleben würde. Jedenfalls kein Junge wie ich, dachte Gawaine mürrisch, während die Pferde weiter nach Norden trabten. Er würde in der Gesellschaft von Dieben enden oder die Beute von noch viel Schlim-meren werden – und dann konnte er die Suche nach Wahrheit natürlich vergessen.
    Er rückte sich den Harfenkoffer auf dem Rücken zurecht, damit er ein bißchen leichter war, und trieb Thunder zu einer etwas schnelleren Gangart an. Naitachal hatte sein rechtes Bein über den Sattel geschlagen, so daß er auf der Laute spielen konnte. Er schaute hoch, als Star wieherte. »Immer ruhig, Junge! Warum diese Hast?«
    Gawaine zügelte sein Pferd und seufzte. »Ich … will einfach Portsmith möglichst schnell hinter mir lassen.«
    Der Barde dachte darüber nach und spielte dann einen komplizierten Moll-Lauf auf der Laute. »Ach ja, ich vergaß: Die Besitzungen deines früheren Herren liegen ja in den Außenbezirken von Portsmith. Das ist schon vier Jahre her, Junge. Du glaubst doch wohl nicht, daß er immer noch einen Groll gegen dich hegt, oder?«
    »Nicht im geringsten«, antwortete Gawaine verdrießlich. Sein Meister lachte, ließ den Zügel los und beugte sich gefährlich weit herüber, um ihm einen kräftigen Schlag auf die Schulter zu versetzen. Gawaine

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