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The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

Titel: The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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liegen oder du stirbst!« schrie sie ihn an.
    »Genauso wie dein Meister und ich, denn ich werde dich nicht verlassen!« Das brachte ihn zur Besinnung. Gawaine stöhnte auf und stieß einen Fluch aus, drehte sich um und zog Lyrana zur Tür. Die Fenster klapperten, und Gawaine ließ Lyrana los, während er Naitachal umfaßte.
    Sie hielten sich fest und stürzten zur Tür hinaus, während die Decke mit Getöse herabstürzte und die Wände zusammenbrachen. Sekunden später standen sie draußen im Hof und schauten fassungslos zu, wie der Turm einfach schmolz. Die Wände des Palastes lösten sich in Nebel auf, und die weißen Mauern um sie herum schmolzen.
    Kurz darauf war nichts mehr um sie herum als eine öde Wiese mit trockenen Grasflecken und einigen Statuen, ein paar niedrigen weißen Ziegelwänden und dem kleinen Palast, in dem die Mädchen wohnten.
    Gawaine bahnte sich einen Weg durch den Schutt, Lyrana folgte ihm. Er hoffte, daß er in die richtige Richtung ging. Aber es war zu spät. Er verlangsamte unsicher den Schritt und stolperte dann über einen sehr niedrigen Hügel. Dort saß Raven auf dem Boden, hatte den Kopf gesenkt und preßte Cedric gegen seine Brust. Der Bogenschütze war von vielen Pfeilen durchbohrt und blutete aus mehreren Wunden. »Wir haben gesiegt«, flüsterte Cedric.
    »Natürlich«, sagte Raven. In seiner Stimme klangen Tränen mit. »Hast du jemals daran gezweifelt?«
    »Wo ist Irene?« flüsterte Cedric und hustete heftig.
    »Sie kommt, ich kann sie schon sehen«, sagte Lyrana leise. Doch Cedric hustete ein letztes Mal, nur kurz, und starb. Raven beugte den Kopf hinab und weinte. Gawaine stand auf und winkte die Zwillinge herüber. Sie würden es ja doch erfahren. Aber er drehte sich weg, bevor er etwas sagen mußte. Er wußte, daß er kein Wort herausbringen würde.
    Lyrana drückte kurz seine Hand und ließ sie los. Sie mußte bleiben, um ihre Freundinnen zu trösten.
    Im Hof saß Naitachal im Schneidersitz und redete mit einer schlanken Frau mit erstaunlichem Haar, das fast wie Feuer glänzte. Ihre Augen waren von einem tiefen Dunkelgrün. »Ich fürchte, ich kann Euch nicht anders danken«, sagte sie, als Gawaine sich näherte. »Ich kann Euch nur die Macht geben, die zu befreien, die von dem Zauber des Drachen gefangen wurden und nun versteinert sind.« Sie flüsterte dem Barden etwas ins Ohr. »Das
    … das ist alles?« fragte der verwundert.
    »Sind nicht oft die wirksamsten Zaubersprüche die einfachsten?« fragte die Fenix, beugte ohne jeden weiteren Kommentar das Knie, sprang hoch und verwandelte sich in einen Vogel. »Lebt wohl, diesmal!« rief sie.
    »Aber nicht für immer, meine Freunde!«
    »Leb wohl, du schönes Geschöpf«, murmelte Naitachal verwundert und zuckte zusammen, als Gawaine sich vor ihn kniete. »Hier, halt deine Hand auf«, befahl er.
    Der Bardling gehorchte. Der Barde nahm sie und ließ sie dann los. Gawaine schaute verwundert darauf, denn er fühlte nichts. »Ich habe dir Ihre Macht weitergegeben.
    Du kannst all die wiederbeleben, die zu Stein geworden sind. Du mußt sie nur berühren!«
    Von irgendwoher tauchten Wulfgar und Tem-Telek aus dem Schutt auf. Naitachal begrüßte sie und gab auch an sie den Zauber weiter. Dann schickte er sie los, aus den Statuen wieder lebende Wesen zu machen. Es waren sehr viele über den ganzen Platz verteilt. Irgendwann gesellte sich auch Raven zu ihnen, den toten Cedric immer noch in den Armen. Iris hielt sich an seiner Seite, und Irene folgte ihnen. Sie war außer sich vor Schmerz.
    Als Raven sah, was sie taten, legte er seinen toten Freund nieder und bestand darauf, mitzuhelfen. »Cedric würde nicht böse auf mich sein, daß ich andere rette, nur weil ich ihn nicht retten konnte.«
    »Weil er es nicht zugelassen hat«, schluchzte Irene.
    Sie sank neben dem Bogenschützen auf die Knie, und Iris versuchte, sie trösten.
    Schließlich blieb nur noch eine einzige Statue. Arturis, der in seiner heroischsten Haltung erstarrt war. Diesmal hielt er einen frisch aufgeblühten Strauß Gänseblümchen in der Hand. »Und was machen wir mit dem hier?« fragte Naita-chal leise.
    »Wenn Ihr den mitnehmen wollt«, sagte Wulfgar,
    »werde ich Euch den ganzen Weg bis zu Ilyas Dorf zurück treten.«
    »Ihr sprecht mir aus der Seele, Wulfgar«, sagte Tem-Telek.
    »Für einen wie großen Narren haltet Ihr mich?« wollte Naitachal wütend wissen, wurde jedoch mitten im Satz von lautem Hallo unterbrochen. Eine Horde bäurisch gekleideter

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