The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis
Menschen kam über die Wiese gestürmt. Sie führten die Pferde mit, die die Freunde draußen vor den Mauern gelassen hatten. Das schien ihnen fast ein ganzes Lebensalter zurückzuliegen. Star schnaubte, und Thunder wieherte eine Begrüßung. Naitachal kreuzte die Arme, trat zurück und wartete.
Ilya lächelte ihnen mit hochrotem Kopf zu. »Wir sind alle so froh, daß wir Euch wiedersehen! Habt Ihr vielleicht Lust, eine Weile in unserem Dorf zu rasten?«
»Eher würde ich sterben«, sagte Gawaine, bevor Naitachal eine Antwort geben konnte. Der Junge starrte ihn ungläubig an. warf ihm einen durchdringenden Blick zu und rieb dann weiter Thunders Hals.
»Ich auch«, erklärte Wulfgar.
»Wißt ihr«, meinte Naitachal leise, »was ihr getan habt? Ihr alle? Ihr habt uns nicht nur ahnungslos hierherreiten lassen, sondern ihr habt uns sogar hierhergebracht.«
Ilya wurde blaß. »Wir mußten ihm doch Menschen bringen. Er hätte mich aufgefressen und alle meine Onkel und Kusinen …«
»Sicher. Doch ihr hättet die Leute wenigstens warnen können, daß das hier nicht gerade ein gemütlicher Ort ist.« Naitachal schaute den Jungen finster an und musterte dann die Männer, die neben ihn getreten waren, für den Fall, daß sie protestieren wollten. Doch es herrschte Stille bis auf das Weinen einer jungen Frau. »Ich bin bereit, euch allen das Leben zu schenken!« Er hob die Hand, und sowohl der Junge als auch die Männer, die sich überschwenglich bei ihm bedanken wollten, schwiegen wieder. »Wenn Ihr ein Geschenk von uns annehmt.
Sicher ist mehr als eine junge Frau unter euch, die ihn tatsächlich für ein wundervolles Geschenk hält.« Er machte eine ausholende Geste. »Arturis.«
»Er ist aus Stein«, meinte Ilya widerstrebend. »Aus sehr hartem Stein.«
»Das wird er nicht mehr sein, wenn ihr ihn bekommt«, sagte der Barde feierlich. »Und er gehört dann für immer euch.«
»Aber … ein solch erhabener Paladin … wird doch wohl kaum bei Menschen wie uns bleiben wollen!«
»Oh«, meinte Naitachal grinsend, »ich glaube schon, daß er das will!« Erneut herrschte Schweigen. Die Onkel und Ilya schauten sich skeptisch an, nickten aber schließlich. »Ich hoffe, Ihr vergeßt nicht, daß Ihr bald von der übrigen Welt entdeckt werdet. Die meisten von denen, die als Statuen hier waren, sind bereits verschwunden –
zurück in den Süden oder woher auch immer sie gekommen sind.«
Bis auf diesen armen Kerl, dachte Gawaine und schaute kurz zu den Zwillingen und dem Jungen herüber, der ihnen aus ihrem Dorf gefolgt war. Der Barde hatte ihn aus einer Statue zurückverwandelt. »Ich glaube nicht, daß sie sich an mich erinnern, Sire«, hatte er Naitachal gesagt. »Nicht nach so langer Zeit und einem so großar-tigen Leben, nach all dem Reichtum und den feinen Dingen. Aber … nun ja, Irenes Mutter hat sich um sie und Iris so sehr gesorgt, und sie wußte, daß ich immer um Ihre Hand hatte anhalten wollen.« Er schaute mitleidig zu dem weinenden Mädchen, das weiter entfernt stand.
Er hat edle Züge, dachte Gawaine. Und er sieht nicht nur gut aus, sondern scheint auch noch klug zu sein. »Die Arme, wie sehr sie gelitten haben muß. Ich werde dafür sorgen, daß sie sicher zu ihrer Mutter zurückgebracht wird – ebenso wie der Leichnam unseres Helden, falls sie ihn auf unserem Friedhof begraben will. Und wenn Iris und ihr Druide sich entschließen, eine Weile bei uns zu bleiben, nun, es ist wahrlich schon eine Weile her, daß jemand bei uns war, der die Kinder unterrichtet hat.«
Vielleicht findet sich doch alles, dachte Gawaine und hatte plötzlich das Gefühl, als sähe er die Welt mit anderen Augen. Es gab etwas Neues in seiner Brust, ein Gefühl von Macht, das in seinem Herzen sprudelte und das durch seine Finger auszuströmen schien. Etwas, das sich in die Worte ergoß, die er zu Liedern formte. Wie eigenartig, nach so langen Jahren des Suchens plötzlich zu finden. Dabei ist es nicht im entferntesten das, was ich mir vorgestellt habe. Wahrheit: Wahrheit bestand aus vielen Dingen, und jedes konnte einen Menschen in jedem beliebigen Moment überraschen. Warme Finger drückten seine Hand. Wie das hier beweist.
Er lächelte höchst zufrieden und drehte sich zu Lyrana um, die ihn umschlang. Ihre Augen waren immer noch gerötet von den Tränen.
Der arme Cedric. Oder vielleicht sollte man lieber die bemitleiden, die lebten und um ihn trauerten. Raven. Irene. Er, Gawaine, selbst, obwohl er den Mann erst so kurz gekannt
Weitere Kostenlose Bücher