Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

Titel: The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
Vom Netzwerk:
Fingern über die Laute. »Dies hier ist ein sehr einfaches Lied, selbst für den neuen Lebensstil Euer Großartigkeit«, fuhr er schnell fort, als der Schneedrache ihn finster anschaute, und begann, das Wiegenlied zu singen, mit dem Gawaine seinen Auftritt im Moonstone beendet hatte. Das schien schon eine Ewigkeit her zu sein.
    Nach zwei Versen begannen Voyvodans Augenlider zu flattern, nach der dritten Strophe versuchte er, ein ungeheures Gähnen hinter seiner winzigen Hand zu verbergen. Nach der vierten sang Gawaine mit seinem Meister im Duett, und nach der fünften trat Naitachal zurück, um den Bardling mit der Harfe hinter sich treten zu lassen.
    Voyvodans Augenlider zuckten, und schlossen sich dann wieder. Sein Kinn sank auf seine Brust, und nach einem tiefen, bebenden Atemzug schien er eingeschlafen zu sein.
    »Was jetzt, Schüler?« flüsterte Naitachal. Gawaine schüttelte den Kopf und schaute vielsagend auf den Thron, wo der Schneedrache sich rührte.
    »Helft mir, dieses Kind in den Schlaf zu singen«, trällerte er, und der Barde nahm gehorsam die Laute auf.
    Es war nicht gut. Sie konnten ihn zwar in Tief schlaf versetzen, aber nicht lange genug. Er schlief nur, solange beide sangen und spielten. Nicht länger. Naitachal schaute seinen Bardling an und richtete den Blick dann an die Decke. Plötzlich erstarrte er und stieß Gawaine an. Der folgte seinem Blick. Hoch oben, in einem der Gewölbe zwischen zwei grauenhaft verzierten Kandelabern, hing ein wundervoll verziertes goldenes Ei. Man mußte dem Bardling zugute halten, daß er sich trotz der Verblüffung nicht verspielte.
    Gawaine improvisierte, während er den Thron nicht aus den Augen ließ. Dann spielte er einen langen und komplizierten Lauf. Voyvodan schlummerte weiter.
    Dann griff der Bardling das Lied wieder auf, und diesmal kamen die Worte auf eine Art heraus, wie Naitachal sie noch nie von ihm gehört hatte. Dahinter steckte die ganze, mächtige Bardenmagie. »O Feuervogel auf dem Wind, wer fliegt zu ihrem Heim und hilft ihrem Kind, wer bringt der Welt Flammenwärme viel, vertreibt den Frost und beendet das Spiel.« Er machte eine Pause und sang dann andere Worte, doch Naitachal würde sich später nie mehr an den genauen Text erinnern können, denn durch die geöffneten Fenster kam ein riesiger, geflammter Vogel herein und flog dreimal in der Kammer herum, während Gawaine weiterspielte und sang, und dann direkt zu dem Ei, das von der Decke herabhing.
    Naitachal erhob sich und begann ebenfalls zu spielen.
    So bot er das Gegenstück zur Magie des Jungen, schob jedoch sicherheitshalber den Mantel etwas zur Seite, um die Messer für den Fall des Falles bereit zu haben.
    Fenix hielt das Ei an einer Reihe goldener Ketten in ihrem Schnabel und versuchte, mit ihren mächtigen Schwingen den Fall zu bremsen. Sie wußte jedoch offenbar nicht genau, wo sie hinfliegen sollte.
    Naitachal nahm das Wiegenlied auf. »Der Feuervogel bringt der Träume Hohn und setzt ein Kissen vor den Thron.« Es funktioniert nicht, dachte er, doch Fenix flatterte herab und schaffte es schließlich, das Ei unter den Hocker direkt vor die Füße des Schneedrachen zu schieben. »Der Feuervogel«, sang Naitachal rasch, »fliegt fort und bleibt doch nah, denn sie allein rettet den Tag.«

    »Das reimt sich nicht«, murrte Gawaine.
    Naitachal sang leise: »Ganz egal, Hauptsache, es wirkt.« Er sang leise weiter und beobachtete, wie Fenix zur Decke hinaufflog, wo sie langsam kreiste. Er fügte die Zeile: »Der Himmel stürzt ein« in sein Lied ein und beendete sie mit einem wahrhaftig donnernden Akkord.
    Voyvodan schüttelte sich und ließ seinen Kopf unglücklicherweise zurücksinken. So erblickte er leider sofort das kahle Deckengewölbe, an dem sich nur noch drei goldene Ketten in dem Luftzug bewegten, den die Schwingen eines großen, geflammten Vogels erzeugten.
    Er brüllte auf und sprang auf die Füße. Naitachal drehte sich um und floh. Er hoffte, daß die jungen Leute klug genug waren, sich hinter der Anrichte zu verstecken. Wenigstens kann ich so die Aufmerksamkeit des Drachen auf mich ziehen, dachte er. Aber es ertönte ein so schreckliches Krachen, daß der Barde herumfuhr und hinschaute.
    Der Drache blickte auf den Haufen, der einmal ein Hocker gewesen war, und auf den silbernen Nebel, der daraus emporstieg. »O nein«, sagte er sehr, sehr leise und fiel mausetot um.
    »Die Schriftrolle!« schrie Gawaine, doch Lyrana hielt ihn fest und zerrte wütend an ihm.
    »Laß sie

Weitere Kostenlose Bücher