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The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

Titel: The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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einer anderen Stelle nicht so hoch«, sagte Raven.
    »Aber vielleicht finden wir so eine Stelle auch nicht«, gab Cedric zu bedenken.
    »Wohl wahr«, meinte Naitachal. »Ich will aber unbedingt wissen, was auf der anderen Seite dieses Walles ist, jetzt, wo wir schon so nah sind.«
    »Ich schließe mich Euren Worten an.« Arturis strich mit beiden Händen über die Mauer. »Ich würde sie gern sofort erklimmen. Sicher wartet ein wunderliches Abenteuer auf uns …«
    »Oder ein großer Schatz«, meinte Cedric.
    »Oder Wissen.« Raven trat einen Schritt vor.
    »Oder Wissen«, wiederholte Gawaine. Er tastete die Wand nach Spalten oder Mulden für Hände und Füße ab, fand aber keine.
    »Oder nur die Spitze einer vereisten Mauer, wo keine sein sollte. Doch selbst das wäre recht verwunderlich«, sagte Naitachal. Er schritt am Wall entlang. »Ja, ich muß wirklich herausfinden, was dahinter ist.«
    »Da war ein Turm – jedenfalls glaubte ich die hohe Spitze eines Kirchturms zu sehen«, verbesserte Raven sich penibel. »Oder eines Palastes. Wenn es einen solchen Turm gibt, möchte ich einen Blick darauf werfen.
    Sollten mir nur die Entfernung oder meine Augen eine Sinnestäuschung vorgegaukelt haben, möchte ich mir trotzdem ansehen, was ich da irrtümlicherweise für einen Palast gehalten habe.«

    »Da sind wir einer Meinung«, sagte Cedric. »Es ist immerhin noch Tag, und so hoch ist die Mauer nun auch wieder nicht.«
    »Hoch genug«, gab Naitachal zu bedenken. Gawaine hielt den .Atem an, weil er fürchtete, der Meister könnte seine Meinung ändern.
    Doch in dem Moment meldete Tem-Telek sich das erste Mal zu Wort. »Wulfgar, hast du diese Metallstifte?
    Wenn du sie mit einigen Riemen zusammenbindest, könnten wir sie an Händen und Füßen befestigen …«
    »Ich kann Kletterspikes machen«, stimmte Wulf gar zu.
    Cedric kam zurück. »Ich werde Euch helfen.«
    »Ich auch«, meldete sich Arturis freiwillig, woraufhin ihn alle verblüfft anschauten.
    Der Zwerg holte seine Beutel, und die beiden Männer halfen ihm. Zu dritt saßen sie vor dem Haufen mit den Riemen und den Metallstiften. Tem-Telek blieb etwas abseits von den anderen und betrachtete mit einem neugierigen Lächeln die Mauer. Gawaine sah es und auch, wie sein Meister den Echsenmann verwirrt beobachtete.
    Doch er vergaß sie beide, als er sich wieder auf die Mauer konzentrierte.
    Kurz danach schreckte ihn das Klingeln von Metall hoch. Cedric tippte ihm auf die Schulter und hielt ihm die Riemen hin, die in regelmäßigen Abständen um die Metallstifte gewickelt waren. »Lege das an deine Füße an«, sagte er. »Ich helfe dir bei den Händen, wenn du möchtest.« Das mußte er auch tun, denn Gawaines Finger waren kalt und steif von den eisigen Steinen der Mauer. Cedric stemmte ihn hoch, bis Gawaine einen Halt fand, dann setzte sich der Bogenschütze hin und legte seine eigenen Hand- und Fußeisen an.
    Gawaine schaute nur einmal kurz zurück. Obwohl er nicht einmal mannshoch über dem Boden hing, schwindelte ihm aus irgendeinem unerfindlichen Grund schon, wenn er herabsah. Außerdem konnte er so nicht klettern.
    Er legte den Kopf in den Nacken und stieß ihn sich an der Mandoline in ihrem schweren Tuchsack. Der Wall war zwar steil, glücklicherweise aber nicht ganz senkrecht. Er sah den grauen Himmel über sich, und wenn er seinen Blick auf die Mauer richtete, entdeckte er feine und grobe Risse, in die er vielleicht die Stifte setzen konnte. Es ging. Er bewegte sich vorsichtig voran, doch seine Hände und Füße schienen Augen zu haben – es machte den Eindruck, als fänden sie immer erfolgreich Spalten, und im Nu erreichte er die Krone der Mauer und zog sich hoch.
    Oben schob er ein Knie über den glatten Rand und schaute zurück. Der Barde erreichte ebenfalls gerade die Spitze, Cedric kletterte direkt hinter ihm, und links neben ihm schob sich Arturis gerade grunzend auf die Mauerkrone. Auch Raven kam ans Ziel, und Wulf gar streckte die Hand aus, um seinem Herrn behilflich zu sein. Der war derjenige, der noch am weitesten zurückhing. Gawaine richtete sich auf und schaute nach Norden.
    Der Anblick war wahrhaftig verblüffend. »Dort …
    dort ist eine andere Mauer, seht, und es geht weiter …«
    »Sie ist höher«, sagte Naitachal überrascht.
    »Aber seht doch, dazwischen!« rief Arturis. »Schaut dort unten hin, ein Durchgang. Er verschwindet in beiden Richtungen – also, das ist ganz sicher ein höchst wunderliches Abenteuer!« Er verstummte. Sie

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