The Best Year of my Life – Ein Jahr als Gastschüler (German Edition)
informiert: Laut
Straßenverkehrsordnung, FeV 25 – Anlage 11 wird der viel günstigere
amerikanische Führerschein hier übernommen! Je nach Bundesland sogar ohne
Prüfungen!
Bevor ich nun bald in die freie Wildbahn ausgesetzt werde, mach ich bei einem
Vorbereitungstreffen in Düsseldorf mit, das Pflicht für alle Austauschschüler
ist. Meine Eltern werden auch dabei sein. Es ist genau dort, wo ich vor ein
paar Wochen einen Test zur Bewerbung machen musste.
Nur noch eine Spritze, und
ich bin gegen Hepatitis A und B geimpft.
Wir kaufen bereits jetzt Popcorn-Eimer und 5-Liter-Getränkekanister ein – zum
Eingewöhnen!
Irgendwie freue ich mich! Und wenn ich zurück bin, möchte ich ein neuer Mensch
sein!
Auch wenn es viel Kritik gegen die USA gibt, ich gehe ja nicht aus politischen
Gründen dahin. (Okay, ich werde die Wahlen live miterleben und eine
Wahlbestechung für meine Freunde anstreben! )
Vom Visum und anderem
Donnerstag, 1. April, 22:27
Uhr
So …
Mal wieder viel nette Post
meiner Organisation. Ich habe mich jetzt für ein Vorbereitungscamp entschieden,
wo ich schon zwei Wochen früher den Atlantik überquere, um mich in diesem so
genannten Language & Culture Camp auf den „Wilden Westen“ vorzubereiten.
Ich muss noch eine Versicherung in Höhe von 750 Euro abschließen, damit ich bei
einem Unfall nicht gleich mit dem „Todesschuss“ erlöst werde. Denn ohne
ausreichenden Versicherungsschutz gibt es auch keine Einreise.
Mein Reisepass ist auch wieder aktuell, und die Impfungen gegen Mumps und
Röteln hab ich auch bald hinter mir ...
Heute habe ich die Unterlagen zum Beantragen des Visums für die USA erhalten:
Drei Seiten für ein „Certificate of Eligibility for Exchange Visitor
(J-1)“ muss ich in Englisch
ausfüllen.
Ein Visum für ein Jahr kostet zirka 85 Euro (Preistendenz steigend!). Ganz
schön viel Geld für einen Aufkleber im Reisepass.
Da stehen Fragen wie zum Beispiel:
· In welche Länder sind Sie seit 1994 gereist?
· Sind Sie aktiv bei Wohltätigkeitsorganisationen?
· Waren Sie in einen bewaffneten Konflikt (Krieg)
verwickelt?
Männliche Einreisende ab 16
müssen noch ein zusätzliches Formular ausfüllen:
· Haben Sie Reisepläne?
· Have you ever been arrested or convicted for any offense or crime?
· Do you seek to enter the U. S. to engage in
export control violations, subversive or terrorist activities, or any other
unlawful purpose ?
· Are you member or representative of a
terrorist organization as
currently designed by the U.
S. Secretary of State?
· Have you ever participated in persecutions
directed by the Nazi government of Germany; or have you ever participated in
genocide?
Zum Passfoto:
· Falls ich aus China, Kuba, Russland oder Vietnam käme,
müsste ich statt eines Fotos zwei einschicken.
· Der Kopf auf dem 50 × 50 Millimeter großen Passbild
muss mindestens 50 Prozent der Fläche ergeben.
· Beide Ohren müssen sichtbar sein.
· Weißer Hintergrund.
· Von der Kinnspitze bis zu den Haaren darf nur 25–35
Millimeter sein.
· Es muss neuer als sechs Monate sein.
· Die Augenhöhe sollte sich bei 28–35 Millimeter
befinden.
· Kopfbedeckungen sind nur zulässig, wenn man dazu von
der Religion her verpflichtet ist.
Mit diesen Formularen muss
ich einen Termin bei der US-Botschaft in Frankfurt oder Berlin machen. Dazu
gibt es eine 0190-Nummer, die
1,86 Euro pro Minute kostet. Weiterhin darf ich in die US-Botschaft keine
Sachen mitführen (Handy etc.) außer einer klaren Kunststoffhülle mit den
Formularen. Aber vorher muss ich noch nach Köln zu einem weiteren Infogespräch
seitens meiner Organisation.
Auf meiner To-Do-Liste steht auch der Aufbau einer „Kommunikations-brücke“
zwischen dem hiesigen Deutschen Roten Kreuz und dem American Red Cross (ARC).
Besuch der US-Botschaft
Freitag,
16. April, 00:17 Uhr
Hi!
Gestern war ich in Frankfurt
bei der US-Botschaft. Leider kann man das
US-Visum nur in Frankfurt oder Berlin anfordern, was bundeslandabhängig ist.
Angekommen, übersieht mein Vater erstmal die Sicherheitssperren: Da saßen wir
dann zwischen zwei Polizisten mit Maschinengewehren in der Hand. Rückwärtsgang
– und dann weiter entfernt geparkt.
Vorbei an den Betonabsperrungen, Panzern und
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