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The Best Year of my Life – Ein Jahr als Gastschüler (German Edition)

The Best Year of my Life – Ein Jahr als Gastschüler (German Edition)

Titel: The Best Year of my Life – Ein Jahr als Gastschüler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus Daniel Bartel
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Wasserwerfern muss ich mich in
einer Reihe anstellen und anmelden. „Next, please!“, hieß es dann.
Ich durfte hinein. Alle Gegenstände musste ich ablegen, Handys waren verboten.
Endlich drinnen und bewacht von fünf Kameras begab ich mich in eine weitere
Schlange. Dann – nach zirka 20 Minuten – zeigte ich die Unterlagen vor. Ich
dürfe mich setzen. Puh! Es war ziemlich warm im Gebäude ... oder war das meine
Aufregung?!
Links und rechts hängen US-Flaggen und Bilder von US-Präsident Bush und Co.
Endlich wurde ich wieder aufgerufen. Ich stellte mich an, um meine Unterlagen
wiederzubekommen.
In einer weiteren Warteschlange stand ich dann noch einmal so zirka
30 Minuten.
Am Fenster wurden meine Unterlagen kontrolliert, ein paar kleine Fragen im
deutsch-englischen Mix gestellt und Fingerabdrücke gemacht. „Okay, Sie bekommen
ein Visum!“ Nun muss ich auf das Visum via Post warten, das in ungefähr einer
Woche kommen sollte.
Angestrengt gehe ich hinaus. Wir haben uns dann noch „Von Hagens Körperwelten“
angeschaut. Diese umstrittene Ausstellung wird bald auch in Amerika gezeigt.
Jedoch sind Amerikaner wohl auch ziemlich distanziert, wenn es um das Thema Tod
und „echte Barbiepuppen“ geht.
Heute bekam ich wieder Post von EF aus Berlin. Wir sind zu einem vierstündigen
Meeting in Düsseldorf eingeladen. Das dazugehörige Handbuch auf Englisch müssen
sich auch meine Eltern durchlesen. Nur leider können sie kein Englisch. Na ja,
ich kämpf mich dann mal durch die Seiten und freue mich trotzdem schon auf das
Meeting.
    Ach ja: Heute hab ich die
Impfung gegen Mumps, Röteln und Ähnliches bekommen. In den Hintern!!! Auuaaa!!!
Irgendwie freue ich mich immer mehr! Ich weiß nicht warum, aber ich finde es
spannend. So ziemlich alle meine Freunde sind gegen meine Wegreise. Der eine
meint: „Die spinnen doch, die Amis! Wenn du einen Schritt zu viel gehst, hast
du eine Kugel im Kopf!“ – Andere meinen: „Werde doch Verhaltensforscher!“
Ich lese mir gerade eine sehr informative Broschüre über die USA durch. Die ist
auch ziemlich aktuell. Nun verstehe ich schon ein bisschen mehr. Ganz nach dem
Spruch meiner Organisation: „It’s not wrong, it’s not
    right – it’s just different!“
Und so sehe ich das auch!
     

Final
Destination: New Mexico?
    Mittwoch,
28. April, 22:42 Uhr

    Hallo!
    Heute habe ich wieder Post
bekommen! Vorgestern erst erreichte mich schon das nächste Monthly Mailing.
Aber in dem heutigen Brief wurde mir mein Betreuer (ein RC, Regional
Coordinator) in den USA vorgestellt! Von ihm hängt es nun ab, in welche Familie
ich komme. Übrigens habe ich bereits Kontakt zu einem Sachbearbeiter, der mir
viele Fragen beantwortet, hergestellt.
Ich werde im 47. Staat der USA, in New Mexico, unterkommen! Geniale Landschaft,
Cowboys, Indianer, Sliver City, Wilder Westen, Santa Fe und vieles mehr
erwartet mich! Das kleine Örtchen, wo der RC wohnt, heißt Estancia, genau in
der Mitte New Mexicos. Eine tolle Website dazu: www.newmexico.org .
    New Mexico hat zirka 1,8
Millionen Einwohner, und die Temperaturen liegen zwischen – 5 und +35 Grad
Celsius. Und in den Bergen kann man Ski fahren – meine Leidenschaft!
    Jedoch ist noch nicht 100-prozentig
garantiert, dass ich auch wirklich nach New Mexico (Kürzel: NM) gehen werde.
Irgendwie habe ich meine Bedenken. Ich bin zwar total offen – aber ein Jahr in
einem der ärmsten Bundesstaaten der USA? Die offizielle Homepage zeigt Indianer
beim Teppichknüpfen und Perlenaufziehen im Schatten eines Lehmhauses. Werden so
auch meine Gasteltern sein?!

Update
    Dienstag,
4. Mai, 21:38 Uhr
     
    Hallo!
    Ich bin gerade dabei, mich
ein wenig auf mein Austauschjahr (auch gerne mit ATJ abgekürzt) einzustellen.
So findet man auf meiner privaten Homepage das aktuelle Wetter von New Mexico
und eine Tabelle mit den günstigsten Call-by-Call-Anbietern, um mich in den USA
zu erreichen: Das geht schon ab einem Cent pro Minute!
Nuevo México ist so groß wie Deutschland, hat aber nur die Einwohnerzahl von
Hamburg. Es wird auch „Land of Enchantment“ (Land der Verzauberung) genannt.
Bereits lange vor der „Entdeckung“ des Gebiets durch Europäer war die Gegend
von Indianerstämmen bewohnt. Sie siedelten an Flüssen und im Hinterland. In den
Jahren zwischen 1000 und 1300 nach Christus entstanden im Südwesten der
heutigen USA bedeutende Kulturen, darunter die Kultur der Anasazi und der
Chaco. Diese endeten – vermutlich unter anderem wegen veränderter

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