The Best Year of my Life – Ein Jahr als Gastschüler (German Edition)
nach einer weiteren Übernachtung bei meiner Betreuerin Mary, haben wir
TV gesehen und einen Trift Store (so ne Art Secondhandladen) besucht. Don hat
sich für
30 Dollar über 100 Bücher gekauft. Er macht nix anderes, als alles über Ebay
und Amazon zu verkaufen, von Schrottplatz zu Schrottplatz zu fahren und überall
zu handeln – dies macht ein ansehbares Monatsgehalt!
Zum Halbjahr sind einige Austauschschüler gegangen. Es gibt noch andere, die
„nur“ ein halbes Jahr hier sein werden: eine Schülerin aus Korea und ein
Schüler aus Brasilien, den wegen seiner Haarpracht alle „Afro“ nennen. Somit
bin ich mit meiner Frisur auf Platz zwei gerutscht!
SONNTAG ging es morgens wie immer in die Kirche und danach am Pick-up weiter
voran. Diese Woche bringe ich den Pick-up zur Schule, um zum Beispiel die
Bremsen zu justieren.
Sonntag war auch Super Bowl, also das Finale des Profifootball! Mit riesigem
Spektakel und Party wurde es vor dem Fernseher gefeiert!
Bald ist Deadline der Planung meiner Rückreise. Ich muss noch diesen Monat
angeben, wann ich nach Hause fliegen will. Verlängerung meines Aufenthalts um
vier Wochen kann ich gegen eine Pauschale „buchen“.
Steak zu Valentine
Montag, 14. Februar, 15:10
Uhr
Hallo!
Am FREITAG ging es wieder in
den Schnee. Nebel, Schneeregen usw. haben mich dazu gezwungen, mich den ganzen
Tag mit dem Snowboard am unteren Hang auseinander zu setzen. Jedoch habe ich
während der Mittagspause meinem Snowboardlehrer meine dreizehnjährige
Skierfahrung demonstriert – beim Lifteinstieg bin ich jedoch „auf die Schnauze“
gefallen! Wie peinlich. Na ja, Snowboarden klappt schon ganz gut.
Abends war ich wieder bei meinem guten Freund Sjors aus Holland.
SAMSTAG ging es nach Albuquerque. Mein EF-Betreuer ist ein Veteran, und so
konnten wir „steuerfrei“ und günstiger in der Militärbasis einkaufen. Sonst
waren wir nur unterwegs und haben ein paar Kleinigkeiten eingekauft.
Ich hab dann noch den Computer meiner Gasteltern aufgerüstet. Ich werde unter
anderem eine Diashow und Grußkarten für die goldene Hochzeit meiner Gasteltern
anfertigen. Diese ist schon am 19. Februar.
SONNTAG ging es morgens zur Kirche, danach mit meinen Gasteltern nach
Albuquerque – Verwandte besuchen. Dann holten wir Teile für den Pick-up. Und am
Abend ging es in ein australisches Steakhaus namens „Outback“. Ich hab mir ein
350-Gramm-Medium-Steak bestellt – köstlich. Mein Bruder hätte wohl auch alles
aufgegessen bekommen. Ich habe meinen Nachbarn und Gastvater auf ein Bier
eingeladen, leider gab es auch diesmal kein deutsches Bier, sondern nur
holländisches. Auch hier gab es wieder nur eine Flasche und kein neues Glas,
sondern Plastikbecher mit Cola-Resten. Ich habe meiner Familie erklärt, dass es
so wäre, als ob man einen Orangensaft getrunken hat und darauf einen warmen Kaffee
ins gleiche Glas füllt. Zumindest ging es mit einem lecker gefüllten Bauch ins
Bett.
MONTAG war Valentinstag. Hier in Amerika wird das noch viel mehr gefeiert. Ich
hab meinen Gasteltern eine Karte geschrieben. Amerikaner lieben Grußkarten und
sammeln sie!
Auch in der Schule gab es gutes Essen – mit Liebe gekocht, freundliche Lehrer
und verliebte Schüler. Unsere Schulleitung hat uns mehrmals klar gemacht, wie
lieb sie uns alle hat!
Nun hoffe ich, dass meine Erkältung langsam verschwindet. Die Vorbereitungen
des 50. Hochzeitstags (50th Anniversary) meiner Gasteltern laufen auf
Hochtouren.
News-Flash!
Donnerstag,
17. Februar, 16:05 Uhr
Hi!
Ich hab noch ein paar Sachen
zu erzählen, deshalb ein Zwischenbericht:
Am kommenden SAMSTAG ist ja golden wedding (goldene Hochzeit) meiner
Gasteltern. Gefeiert wird in einer Kirche, danach im Kasino. Über 700 Gäste
werden auf 70 Tische verteilt sein ... Und ich kümmere mich um Fotos und
Diashows.
Einer meiner Neffen, Dimitri und vier Jahre alt, hat gestern versucht, sich zu
rasieren! Das war einfach nur zum Totlachen. Gemerkt haben wir es erst, als er
sich ganz leicht ins Bein geschnitten hatte und anfing, wie ein Sterbender zu
schreien!
Irgendwie hab ich das Gefühl, dass das Jahr schon vorbei ist – dabei geht es ja
noch nach Kalifornien und Kanada, an die Ostküste, nach NY usw. Ich kann die
Tage kaum zählen! Einerseits freu ich mich auf die Rundreise, andererseits auf
meine Eltern und Freunde zu Hause. Doch so wirklich weg will ich nicht. Ein
Chaos der Gefühle ...
Meinem Pick-up geht’s gut, der Motor ist jetzt auch getuned: Heute hab ich
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