The Black Club, London - 3
Hilflosigkeit nicht und war verwirrt. Sicher hatte Eliza ihre eigenen Fähigkeiten besessen und sich damit stets gut verteidigen können. Damian war jedoch andere – bessere – Körperfunktionen gewohnt.
Der Wolf hockte auf ihm und bohrte im nächsten Moment die Zähne in seine Schulter. Damian brüllte auf. Seine Stimmlage entwickelte sich von schrill in tiefdunkel. Der Frauenkörper wand sich unter der Last, wuchs in Höhe und Breite. Fell zog sich über die Haut und eine grässliche Schnauze starrte zu Luc hinauf. Staunend beäugte Luc seinen Gegner, während er den letzten Tropfen Blut von seinen Lippen leckte. Er machte keine Anstalten, sich auch nur einen Zentimeter von Damian fortzubewegen.
„Geh runter von mir, du Tier.“
Er versetzte Luc einen Schlag, der ihn durch das Zimmer fliegen und gegen die nächste Wand krachen ließ. Cedric sah auf. Unter dem ganzen Fell und der Schnauze konnte sich unmöglich die Werwölfin verbergen. Dieses Exemplar war eindeutig männlich.
Libbas Fesseln hatte er in der Zwischenzeit gelöst, sodass er sie vom Stuhl in seine Arme hob. In ihrem bewusstlosen Zustand sollte sie nicht hinabrutschen. Daher setzte er sie in einer Ecke des Zimmers ab.
Dann wandte er sich herum, um den beiden Werwölfen gegenüberzutreten. Die schienen ihren eigenen Kampf auszufechten. Überrascht sah Cedric zu, wie der junge Werwolf sich nach seinem Sturz aufrappelte und wieder auf sein Ebenbild zustürzte.
Der streckte die Hände in seine Richtung und brachte ihn damit zum Stehen. Ein unsichtbares Hindernis hatte sich in der Mitte des Raumes aufgebaut und wollte Luc nicht weiter vorankommen lassen.
„Fauler Zauber.“ Er spuckte aus. „Ist das alles, was du kannst?“
Die Gestalt des anderen Werwolfs veränderte sich erneut. Damian Black kehrte in seinen eigenen Körper zurück und sein vernarbtes Gesicht hatte sich nie erboster gezeigt. Strähnen seines verfilzten Haares fielen ihm in die Stirn. Unter ihnen leuchteten die Augen rot und gefährlich.
„Du Tier. Hast du vergessen, wer dein Meister ist? Wem du zu gehorchen hast?“ Damian schien vor Zorn überzuschäumen. „Na, los, mach schon. Bring deine Aufgabe zu Ende.“ Er deutete auf Cedric und Libba.
„Meister?“
Zögernd drehte Luc den Kopf in Cedrics Richtung.
„Duuu …“, grollte er mit tiefer Stimme.
Cedric blieb ruhig. „Oh ja, Damian spielt sich vielleicht als dein Meister auf, aber hat er dich etwa gerettet?“
Der Jungwolf zeigte einen unglaublich einfältigen Gesichtsausdruck.
„Er war es nicht, der dir das Gift aus deinen Adern gesaugt hat, damit du nicht elendig zugrunde gehst.“
„Was meinst du?“ Luc hob die Klauen, bereit, auf ihn einzuprügeln.
„Dein Meister hat dir eine Überdosis verpasst“, sagte Cedric. „Er wollte dich vielleicht verwandeln, aber das hat leider nicht funktioniert. Petes Leute haben dich auf der Straße gefunden und in die Höhlen gebracht. Wir haben dir das Leben geschenkt.“
Luc hielt inne. Mit jedem Wort des Gehörten kehrte sein Erinnerungsvermögen zurück.
„Glaubst du diesem verlogenen Vampir etwa?“, fragte Damian herausfordernd.
Im Käfig begann Asha, mit ihren Ketten zu rascheln. Sie mischte sich ein.
„Cedric sagt die Wahrheit. Ohne ihn wärst du längst tot. Jetzt tu endlich was und vernichte Black. Er allein ist schuld an diesem ganzen Übel.“
„Unsinn!“ Damian sprang auf den Käfig zu und versetzte Asha einen Schlag ins Gesicht, der sie zu Boden gehen ließ. Sie fasste sich an die Schläfe, wollte sich heilen, doch Damian hinderte sie anscheinend mittels seiner Gedankenkraft.
„Du wärst nicht gestorben“, sagte er zu Luc. „Ich habe dir eine Gabe geschenkt, von der die Vampire keine Ahnung haben. Diese Gabe nennt sich Macht. Mit ihrer Hilfe bist du in der Lage, andere zu kontrollieren. Sie gefügig zu machen. Du kannst über sie herrschen. Und sind das etwa keine erstrebenswerten Aussichten?“ Luc dachte an die Nacht zurück, in der er sein menschliches Leben verloren hatte. Er erinnerte sich, wer er zuvor gewesen war und wie die Werwölfe ihn in einer dunklen Gasse überfallen hatten. Er war auf dem Heimweg von seiner Schicht als Kellner gewesen. Mit der Arbeit verdiente er sich das Geld für sein Studium. Das konnte er nun wohl aufgeben, ebenso wie seine Verlobte, die vermutlich schon viel zu lange auf seine Heimkehr wartete. Diese Gedanken machten ihn unsagbar wütend.
„Es war dir egal, ob ich draufgehe oder nicht. Hauptsache ich wäre
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