The Black Club, London - 3
brauchte.
Plötzlich wurde ihm bewusst, dass es im Inneren von Damians Büro still geworden war.
Er schickte seine Sinne voran, um den Raum abzutasten. Abgesehen von Libba gab es zwei weitere Existenzen.
Eine Vampirin, deren Aura ihm bekannt vorkam. Es war die Inderin. In ihren Gedanken las er, dass sie nach ihm gesucht hatte und in den Fängen von Damian Black gelandet war. Sie ärgerte sich, was Cedric kein bisschen leidtat. Im Gegenteil. Er wusste von ihren unausgesprochenen Empfindungen, unter anderem auch, dass sie ihm nicht traute und ihn für einen arroganten Widerling hielt. Es war ihm ein Rätsel, warum Pete sich mit dieser Frau abgab. Derartige Verbündete konnten schnell zu Feinden werden.
Die letzte Existenz in dem Raum war schwer einzuschätzen. Eine eigenartige Mischung aus einer Frau und einem Mann, jedoch definitiv ein Werwolf. Ob es sich um Damian Black handelte, hätte Cedric nicht sagen können, bevor er das Wesen zu Gesicht bekam.
Er öffnete die Tür nicht, sondern ging einfach hindurch. Für den Bruchteil einer Sekunde löste sich seine Gestalt auf, um sich auf der anderen Seite zu materialisieren.
Weiter hinten im Büro, Cedric direkt gegenüber, stand der Schreibtisch von Damian Black. Ein großes altes Möbelstück aus dunklem Holz, überladen mit irgendwelchem Zeug. Teils waren die Zettel heruntergeflogen, lagen auf dem Boden verstreut - zerknüllt, zertreten oder verdreckt.
Der Rest des Raumes wirkte nicht weniger chaotisch. Der Teppichboden war stellenweise zerfetzt und blutverschmiert. Bilder hingen schief an den Wänden. Ein Stuhl in einer Ecke wies ein aufgerissenes Polster auf.
Libba saß gefesselt auf einem weiteren Stuhl. Mit einem flehenden Gesichtsausdruck sah sie zu Cedric. Ihr Geist sagte: „Sie ist es nicht. Sie ist es nicht.“
Er verstand nicht, was sie ihm mitteilen wollte, aber eine Chance, sich besser zu erklären, bekam sie nicht. Ihr Kopf sackte auf ihre Brust. Vom einen auf den anderen Moment war sie bewusstlos. Eine fremde Macht hatte sie zum Schweigen gebracht.
Die Wölfin, die belustigt ihre Zähne bleckte, hatte ihre imaginären Hände nach der Menschenfrau ausgestreckt.
In einem Käfig zu seiner anderen Seite saß Asha. Mit Ketten behängt lehnte sie gegen die Gitterstäbe und vermittelte einen desinteressierten Eindruck. Es war ihr anscheinend egal, was um sie herum geschah, denn solange sie dort gefesselt saß, musste sie nicht in einen Kampf eingreifen.
Dann endlich widmete Cedric seine Aufmerksamkeit der Frau, die sich in dem Bürostuhl lümmelte. Ihre Füße steckten in High Heels mit hohen Pfennigabsätzen und waren auf der Tischplatte abgelegt. Sie hatte abgewartet und ihren Gast beobachtet.
„Du bist so lästig wie die Pest“, sagte Cedric. Äußerlich blieb er ausdruckslos.
„Könnte ich das von dir nicht genauso behaupten?“ Ihr Lächeln war viel zu aufgesetzt, um ehrlich zu wirken. „Was willst du eigentlich hier in London? Du mischst dich in etwas ein, das dich nichts angeht.“
„Das glaubst du wirklich, ja?“ Eher unbeabsichtigt wanderte sein Blick von der Wölfin kurz hinüber zu Libba.
„Ah.“ Eliza sprang vom Stuhl auf und war mit einem Satz über den Schreibtisch hinweg. Nun brachte sie ihren Körper in Pose. Etwas ungeschickt, wie Cedric verwundert feststellte. Es machte den Eindruck, als wisse sie nicht so recht mit ihren weiblichen Reizen umzugehen.
„Hat der große böse Vampir sich etwa verliebt?“, machte sie sich über ihn lustig. Während sie widerwärtig lachte, warf sie die Arme und den Oberkörper zurück. Sie verhielt sich auffällig undamenhaft und ganz und gar nicht so, wie sie Cedric sonst begegnet war. Etwas an ihr schien fürchterlich falsch. Er konnte den Ursprung nicht begreifen.
„Lass sie da raus. Sie hat damit nichts zu tun. Sie ist nur ein Mensch, der uns zufällig in die Quere gekommen ist.“
Nach wie vor zeigte Cedric keine Regung. Er blieb versteinert wie eine Statue - ohne jeglichen Gefühlsausdruck. Sein Blick war starr und düster, als er sich der Werwölfin näherte.
Sie wich nicht von der Stelle, drückte den Po lasziv gegen die Tischkante hinter sich und stützte sich mit beiden Händen auf der Platte ab. Den Kopf legte sie zur Seite. Mit einem verträumten Augenaufschlag erwartete sie den Vampir.
„Ich verstehe nicht, was du an ihr findest“, säuselte sie. „Du musst schon zugeben, dass ich viel besser aussehe, als die Schlampe da. Schau dir nur meine dicken Titten an. Jeder
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