The Black Game Teil 2
sogar ich noch reichlich lernen.“
„Äh, ja“, erwiderte ich stockend. Viel gab es da vermutlich nicht mehr zu erzählen.
„Die pikanten Details darfst du auslassen“, grinste Sarah. „Nun geh schon!“
Ich stand auf und verabschiedete mich von Olivia und Emilio. Dann machte ich mich auf den Heimweg.
Kapitel 9
Freitagmorgen kam ich pünktlich ins Büro, doch Trevor wartete schon auf mich.
Hatte der Mann denn keine Freizeit? Ich stöhnte genervt und ging mit meinem Terminplaner zu seinem Schreibtisch.
„Anya, du übernimmst heute meine Vertretung, ich bin den ganzen Tag mit einem Kunden unterwegs. Wenn es Probleme gibt, erreichst du mich telefonisch.“
Ich nickte überrascht, während Trevor aufstand und seine Jacke überzog. Wenigstens schien sich dieser Tag im Büro doch besser zu entwickeln, als ich befürchtet hatte. Ich nahm an meinem Schreibtisch Platz und vertiefte mich in die Termine, die ich heute Vormittag für Trevor zu erledigen hatte.
Als ich gegen ein Uhr das Meeting der Einkaufsabteilung ohne schlimmere Katastrophen überstanden hatte, wanderten meine Gedanken ganz unverhofft zu Devon. Ich wollte mit ihm sprechen, heute Abend musste ich ihn unbedingt anrufen.
Ein leises Surren in meiner Jackentasche ließ mich aufhorchen. Ich zog mein Smartphone aus der Tasche. Vielleicht ahnte Devon, dass ich gerade an ihn gedacht hatte, und vielleicht dachte er genauso und wollte mit mir reden. Erwartungsvoll hauchte ich ein „Hallo!“ in das kleine Gerät.
„Hier ist Shannon!“, antwortete mir eine schneidende Frauenstimme.
„Wie bitte?“, stotterte ich verwirrt. Es dauerte einen Moment, bis ich mich von der Überraschung erholt hatte, dass mir nicht Devons Stimme entgegendrang.
„Shannon?“, fragte ich nach und versuchte mich zu erinnern, ob ich diesen Namen schon einmal gehört hatte.
„Hier spricht Shannon Draper, klingelt es jetzt endlich?“, fragte sie ungeduldig.
Einen Moment lang starrte ich schockiert die sterbenslangweilige Fototapete an und hoffte inständig, dass die unfreundliche Frau am anderen Ende der Leitung irgendwo weit entfernt lebte, am besten dort, wo der Kaffee wuchs.
„Was hat er sich da denn für ein Dummchen angelacht“, stöhnte sie in meine schockierte Stille hinein. „Ich bin Devons Schwester. Wir müssen reden. Es gibt einiges zu klären. Wir treffen uns in zehn Minuten im Café Rom unten an der Ecke. Komm nicht zu spät! Ich habe wenig Zeit.“
Bevor ich antworten konnte, hatte Shannon aufgelegt.
„Miststück!“, fluchte ich laut und Samantha fuhr erschrocken zusammen, bis sie bemerkte, dass ich immer noch wutentbrannt die unbekannte Nummer auf meinem Display anstarrte. Hätte ich doch vorher einen Blick auf mein Telefon geworfen. Was sollte ich jetzt tun?
Ich wusste, wonach mir war, aber der kleinen Giftspritze den Hals umzudrehen, war kein guter Anfang für eine harmonische Familienzusammenführung, vor allem, wenn die Beziehung von Devon und mir im Moment noch ganz am Anfang stand. Wenn ich jetzt mit seiner Familie einen Streit begann, konnte das in dieser sensiblen Phase der Todesstoß für unsere junge Liebe sein. Doch gefallen lassen würde ich mir ihr Verhalten dennoch nicht.
Schlagartig war mir klar, was ich zu tun hatte. Wenn sie dachte, dass ich eines dieser devoten Mädchen wäre, die Devon sonst in seinem Salon der Lust zu Mehrfachorgasmen gepeitscht hatte, war sie auf dem falschen Dampfer. Ich war mindestens genauso knallhart wie sie und das würde ich ihr jetzt eindrucksvoll unter Beweis stellen. Es gab Grenzen und diese Grenzen hatte Shannon überschritten. Ich straffte meinen Rücken, schnappte meine Tasche und verließ das Büro.
Kapitel 10
Das Café Rom war voll. Jetzt zur Mittagszeit saßen hier viele Anzugträger und schlangen in ihrer knappen Mittagspause eine Pasta oder ein Baguette hinunter. Obwohl ich Shannon noch nie getroffen hatte, erkannte ich sie sofort an ihrer Haarfarbe. Dieses Braun glich Devons Haaren so sehr, dass es schon wehtat. Ich schluckte und drängelte mich zum Tresen vor.
Sie saß auf einem Barhocker und hatte die langen, schlanken Beine übereinandergeschlagen. Shannon war eine attraktive Frau, das konnte ich nicht abstreiten, aber was hatte ich erwartet, wenn Devon ihr Bruder war?
„Du musst Shannon sein?“, sagte ich, als ich vor ihr stand und ihre geschmackvolle Kleidung musterte. Sie sah von ihrer Zeitung auf und mir verschlug es regelrecht den Atem. Sie hatte
Weitere Kostenlose Bücher