The Black Game Teil 2
großem Wert, wenn man einen angenehmen Gesprächspartner hat. Francesco leitet die Buchhaltung von einem kleinen, aber feinen Designer-Label und da geht uns der Gesprächsstoff wirklich niemals aus.“ Über Sarahs Gesicht lag mit einem Mal ein verträumter Ausdruck. Sie war wirklich verliebt. Ich hatte noch nie erlebt, dass ein Mann bei Sarah solch einen bleibenden Eindruck hinterlassen hatte. „Und wie läuft es mit Devon?“, sagte sie plötzlich, als wenn ihr ihr seltsam entrückter Gesichtsausdruck mit einem Mal unangenehm aufgefallen war.
Ich schmunzelte. „Er kommt am Sonntag zurück und er hat schon etwas für uns vorbereitet. Ich bin so gespannt. Bei Devons Einfallsreichtum muss ich mit allem rechnen und vor allem muss ich fit sein. Stell dir vor, ich habe heute den ganzen Tag in diesem Meeting mit Jefferson Wilson verbracht. Es war unglaublich, der Mann hat die Abschlussberichte für Draper Consulting noch einmal bis in alle Details auseinandergepflückt. Olivia sollte sich wirklich beeilen. Ich muss morgen früh wieder pünktlich im Büro erscheinen und ich bin nach diesem Tag total erschöpft und will eigentlich bald ins Bett. Wenn ich nicht genug schlafe, schaffe ich es nicht, am Sonntag in Bestform zu sein.“
Wie auf das Stichwort erschien Olivia in der Tür, begleitet von einem Mann, der ihr erstaunlich ähnlich sah. Er trug zwar ein türkisfarbenes Shirt und Jeans, war groß und athletisch, aber dennoch ähnelte er Olivia auf verblüffende Weise. Er hatte dasselbe rotblonde Haar und auch sein entspannter Gesichtsausdruck glich dem von Olivia. Wenn ich nicht gewusst hätte, dass Olivia eine Schwester hatte, hätte ich vermutet, ihr Bruder wäre zu Besuch gekommen.
„Da kommt sie ja endlich“, rief Sarah und stand auf.
„Hi Leute, tut mir leid, dass ich so spät bin“, sagte Olivia. „Darf ich euch Emilio vorstellen, meine neue und dringend benötigte Fachkraft für Bioprodukte.“ Sie lächelte, nahm Platz und bedeutete Emilio, sich neben sie zu setzen.
„Freut mich, Emilio“, sagte ich. „Du bist also die lang erwartete Unterstützung. Olivia braucht dringend Hilfe, damit sie sich auch mal ein paar Tage freinehmen kann.“
„Ich tu mein Bestes“, erwiderte er grinsend und ließ sich neben Olivia auf den Stuhl sinken. „Ich bin so froh, dass ich Olivia getroffen habe. Der Bioladen ist genau das, was ich gesucht habe. Mein Job vorher war auch nicht schlecht, aber hier in New York hat man ganz andere Möglichkeiten.“
„Was hast du gemacht, bevor du nach Manhattan gekommen bist?“, fragte Sarah.
„Ich habe bei einer Umweltstiftung in Minneapolis gearbeitet“, begann er zu erzählen.
„Das ist ja ein Zufall.“ Sarah lachte. „Zufälligerweise kommen Anya und Olivia aus dieser Gegend.“
„Wirklich?“ Emilio musterte mich erstaunt.
„Ja, ich bin schon vor vielen Jahren hergekommen.“ Ich betrachtete seine erwartungsvolle Miene. Er war noch voller Träume und Visionen, dachte ich schmunzelnd.
„Und willst du bleiben? New York ist Wahnsinn“, sagte er begeistert. „Ich will hier noch mal ganz neu anfangen.“
„Man gewöhnt sich auch an den größten Wahnsinn“, erwiderte ich. „Ehrlich gesagt, will ich irgendwann zurück nach Minnesota.“
„Falls du einen Job brauchst, sag Bescheid. Die Bezahlung bei der Umweltstiftung ist zwar nicht gigantisch, aber die Arbeit ist in Ordnung. Meine Chefin sucht immer gute Leute.“
„Klingt gut, was macht eine Umweltstiftung?“, fragte ich interessiert.
„In erster Linie aufklären und den Menschen Dinge zeigen, die sie in ihrem Alltag ändern können, um die Umwelt zu entlasten. Es ist unglaublich, was wir alles noch zu tun haben. Wir müssen dringend den CO 2 -Ausstoß verringern, aber es fängt schon mit kleinen Dingen an. Habt ihr eine Ahnung, wie viel Energie man sparen kann, wenn man nur noch Energiesparlampen verwenden würde?“
„Nein, aber das klingt interessant“, erwiderte ich.
„Ja, und beim Tierschutz muss auch unbedingt mehr getan werden. Es reicht nicht aus, wenn nur ein paar Veganer wie wir versuchen die Welt zu retten.“ Er nickte Olivia zu.
„Genau“, ergänzte sie. „Wir müssen alle Menschen für Themen wie Massentierhaltung sensibilisieren.“
„Na, da haben sich ja die Richtigen gefunden“, seufzte Sarah.
„Da hast du völlig recht, Sarah. Emilio hat genau die richtige Einstellung, um in meinem Laden zu arbeiten“, sagte Olivia begeistert.
„Ja, hier kann man viel mehr Menschen
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