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The Black Game Teil 2

The Black Game Teil 2

Titel: The Black Game Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karola Loewenstein
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Schulden hängen
    Das hier war meine Heimat, mein Zuhause, mein Rückzugsort, wenn mich Katastrophen bedrohten, und auch wenn George hier in der Nähe lebte, wollte ich eines Tages hierhin zurückkehren. Was mein Vater eben gesagt hatte, war einfach unmöglich. Sarah und Olivia waren so begeistert von der Idee, hier gemeinsam etwas aufzubauen, dass es einfach nicht wahr sein durfte, was mein Vater gerade gesagt hatte.
    „Wie hoch sind eure Schulden schon“, flüsterte ich.
    „50.000 Dollar, außerdem liegen schon zwei Hypotheken auf dem Haus“, seufzte er schließlich.
    „Wie viel Geld schuldet ihr dem Finanzamt und der Bank insgesamt?“, fragte ich. Meine Stimme hatte ihren Klang wiederbekommen und ich versuchte etwas von der Hoffnung mitklingen zu lassen, die ich irgendwo tief in mir drinnen noch suchte.
    „200.000 Dollar“, sagte mein Vater. Sein Seufzen hing in der Luft wie ein kraftloser Hilferuf.
    Ich starrte ihn fassungslos an, während ich die Größe der Summe ausmaß. Nicht einmal ansatzweise besaß ich so viel Geld.
    „Ich muss noch mal raus“, sagte mein Vater plötzlich, als ob ihn dieses Geständnis all seine Kraft gekostet hatte. Ich widersprach nicht. Was sollte ich auch sagen? Hoffnung konnte ich ihm im Moment keine zusprechen und mein Mitleid und meine Trauer konnte er auch nicht gebrauchen.
     
    Als meine Mutter eine Stunde später nach Hause kam, hatte sich mein Vater endgültig in den Hühnerstall zurückgezogen unter dem Vorwand, eine defekte Klappe reparieren zu müssen, bevor die Nacht hereinbrach. Ich zwang ihn nicht, weiter mit mir zu reden. Das Gespräch war schwer genug für ihn gewesen. Ich wusste, wie sehr er an der Farm hing.
    „Hi, Mom“, sagte ich, als sie die Küche betrat. Ich hatte wirklich versucht, nicht zu weinen, doch ich konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten.
    Wortlos fiel ich meiner Mutter in die Arme.
    „Du weißt also Bescheid“, seufzte sie und streichelte mein Haar, während ich tonlos schluchzte. Ich nickte und versuchte meine Fassung wiederzuerlangen. Es würde niemandem helfen zu weinen.
    Ich betrachtete die ernste Miene meiner Mutter. Sie konnte es sich schließlich auch nicht leisten, sich in ihrer Traurigkeit zu verlieren. Wenn sie nicht stark war, war da niemand mehr, der es sonst sein könnte.
    „Seit wann wisst ihr es?“, fragte ich stockend und löste mich aus ihrer Umarmung.
    „Seit letzter Woche. Ich war beim Finanzamt und der Bank. Noch einmal erlauben sie nicht, dass wir die Raten später zahlen. Deswegen mussten wir endlich eine Entscheidung treffen, wie es weitergeht.“
    „Warum habt ihr nichts davon gesagt?“, fragte ich vorwurfsvoll. Bei meinem letzten Besuch hatten sich meine Eltern nichts anmerken lassen.
    „Wir hatten noch eine letzte Hoffnung, aber das Finanzamt ist mit einer weiteren Reduzierung der Raten nicht einverstanden gewesen. Wir haben nichts gesagt, weil letzte Woche noch Hoffnung bestand. Außerdem ist es unser Problem, wir sind dafür verantwortlich, dass die Farm schon seit einer Weile keinen Gewinn mehr abwirft. Im Gegenteil, unsere Schulden wachsen Monat für Monat“, erwiderte meine Mutter ruhig.
    Sie versuchte zu lächeln, gefasst und kontrolliert, doch ich sah, wie schwer es ihr fiel.
    „Gibt es einen endgültigen Termin?“, fragte ich.
    „Wir haben noch eine Woche Zeit, um die fälligen Raten zu bezahlen, aber das spielt keine Rolle mehr. Wir haben die Entscheidung heute getroffen, die Farm zu verkaufen“, sagte sie.
    „Es gibt sicher noch eine andere Lösung.“ Meine Stimme war dünn.
    „Nein, die gibt es nicht. Ich habe schon alles verkauft, was noch halbwegs einen Wert hatte, um die nächsten Raten der Bank und des Finanzamtes zu begleichen, aber es reicht einfach nicht. Wir brauchen die Erlöse der neuen Ernte, aber die kommen natürlich erst im Herbst, bis dahin halten wir nicht mehr durch.“ Sie brachte den Satz schnell zu Ende.
    „Wie hoch ist die nächste Rate?“, fragte ich schwach. Meine Mutter seufzte und stand auf. Unruhig begann sie in der Küche auf und ab zu gehen.
    „3.000 Dollar“, sagte meine Mutter.
    „Ich gebe euch das Geld“, bot ich an. Auf meinem Konto lagen schon 6.000 Dollar, die ich zusammengespart hatte, das würde für die nächsten zwei Monate reichen.
    „Nein!“
    „Wie viel Geld braucht ihr insgesamt, um bis zum Herbst durchzuhalten?“ Ich sah meine Mutter prüfend an. Sie blieb stehen und verschränkte die Arme vor der Brust. Dann presste sie die Lippen

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