The Captain`s Lover 01 - Sklave Seiner Sehnsucht
gewiss das Beste.« Der Doktor schien nachdenklich. »Ich habe ihm angeboten, dass er jederzeit zu mir kommen kann, um seine Seele zu entlasten, aber er wirkte sehr verschlossen. Außerdem gab ich ihm die Adresse eines äußerst kompetenten Kollegen in London, doch auch davon wollte er nichts wissen. Aber wenn ich jetzt sehe, wie gut er sich mit Mr Sykes unterhält ... Möglicherweise findet er Zugang zu dem jungen Mann.« »Ich werde noch mal mit ihm reden. Die Adresse in London klingt sehr vernünftig«, erwiderte Brayden, der nichts schlimmer fand als die Vorstellung, dass sich Richard bei seinem Ersten Offizier ausheulte. »Vielleicht weiß ja dieser Arzt, wie man Richards Krämpfe wegbekommt.« »Ich habe da eine Theorie«, meinte Dr. Gasper. »Wie schon gesagt, es liegt gewiss an den Kräutern, die Mr Albright über längere Zeit verabreicht wurden. Sie sind sehr giftig und könnten bleibende Schäden im Gehirn oder an den Nerven hinterlassen haben. Insofern würde es bedeuten, dass Mr Albright für immer damit leben muss.«
Brayden seufzte. Als ob der Junge nicht schon genug leiden musste.
»Aber die Symptome scheinen sich nicht verschlimmert zu haben«, fuhr der Arzt fort. »Möglich, dass sich die Nerven bis zu einem gewissen Grad der Beschädigung selbst heilen können, aber wir Mediziner sind uns da noch nicht ganz sicher.«
Plötzlich stand Jonathan auf und sagte: »Ich werde dann mal die Burschen an Deck besuchen. Kommt jemand mit? Die scheinen mächtig Spaß zu haben.«
Brayden und der Doc winkten ab, und Richard entschuldigte sich ebenfalls: »Ich werde mich zurückziehen, vielen Dank, Jonathan.« Somit erhob sich auch Richard, nickte Brayden und Dr. Gasper zu und trollte sich dann hinter Sykes zur Tür hinaus.
Brayden nutzte die Situation, um sich seinerseits davonzumachen. »Ich denke, ich werde gleich mal mit ihm reden, Doc. Er scheint heute guter Stimmung zu sein.«
»Ja, tun Sie das Capt'n, das ist eine ausgezeichnete Idee!«, rief ihm Dr. Gasper hinterher, denn Brayden wollte sicherstellen, dass sich Richard nicht doch mit Jonathan gemeinsam amüsieren wollte. Aber sein Erster Offizier verließ das Achterdeck, während Richard tatsächlich in Richtung seiner Kajüte ging.
Auf dem engen Gang, kurz vor der Kabinentür, merkte Richard wohl, dass er nicht allein war, denn er drehte sich abrupt um. Da nur eine Lampe am Niedergang brannte, war es im hinteren Teil des Schiffes so dunkel, dass Brayden direkt in ihn hineinlief. »Verfolgst du mich?«, fragte Richard schroff.
Brayden räusperte sich und wich einen Schritt zurück. »Ich wollte dir nur eine gute Nacht wünschen.« »Brayden«, unterbrach ihn der Adlige. »Was willst du wirklich?«
»Also ...«, wand er sich. »Der Doc meinte, also ...« Brayden wollte einfach nur wieder ein normales Gespräch mit Richard führen, aber er wusste nicht, wie er beginnen sollte.
»Warum stehst du nicht dazu, Brayden?«, flüsterte Richard und trat dicht an ihn heran. »Ich weiß, dass du fast jede Nacht zu mir kommst. Du kannst ja doch nicht von mir lassen, das spüre ich. Nur deswegen bist du mir gefolgt.«
»Du träumst schlecht«, murmelte Brayden und wollte sich an Richard vorbeidrängen, mit dem Vorwand, er bräuchte etwas aus seiner Kajüte, doch der ließ ihn nicht. Heiß und hart pressten sich ihre Körper im Dunkeln aneinander.
»Steh doch endlich zu deinen Gefühlen!«, stieß Richard hervor und packte Brayden an den Unterarmen. Dieser fühlte Richards Atem an seinem Kinn. Ihre Lippen waren nur eine Winzigkeit voneinander entfernt.
Ohne dass Brayden darüber nachdachte, was er tat, zerrte er Richard in seine Kajüte und verriegelte die Tür, dann entzündete er eine Lampe über seinem Tisch. Dem jungen Mann den Rücken zugewandt, knurrte Brayden: »Ja, okay. Ich begehre dich, Richard. Zufrieden?« Dann sauste seine Faust auf die Platte. »Das wolltest du doch hören, oder?« Zitternd und mit rasendem Herzen stand Brayden da und erwartete Richards Reaktion. »Ja, das wollte ich«, flüsterte er hinter ihm.
Hände legten sich auf Braydens Schultern, die ihn sanft herumdrehten. »Sieh mich an, Brayden.« Er gehorchte. Und als er in Richards grüne Augen blickte, war es um ihn geschehen. Er riss den jungen Mann an sich, um ihn stürmisch zu küssen. Richard schmeckte nach Rum, und obwohl Brayden selbst nicht so viel getrunken hatte, wurde ihm schwindlig. Er musste immer wieder seine Zunge in den anderen Mund stoßen, der sich verboten gut
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