The Captain`s Lover 01 - Sklave Seiner Sehnsucht
seine Brust kuschelte.
»Als ich dich aufs Schiff brachte und ... also ... Ich war dir von Beginn an verfallen.« Der Alkohol hatte seine Zunge gelockert, und er war froh, sich endlich die Last von der Seele reden zu können. »Und als ich dich eincremte, hatte ich die verdorbensten Gedanken. Ich wollte dich, deinen Körper, und konnte mich kaum beherrschen, mich zurückzuhalten. Es tut mir leid, aber ich bin kein bisschen besser als Jones.«
»Erwähne nie wieder diesen Namen. Und vergleiche dich nie wieder mit diesem Bastard!«, fuhr Richard ihn an und hob den Kopf, aber sofort wurde er wieder ruhig. »Du warst zärtlich, hast mir nicht geschadet, dich um mich gekümmert. Du hattest vielleicht sündige Gedanken, aber du hast dich nicht an mir vergangen. Du bist ein guter Mann, Brayden.« Leise setzte er noch hinzu: »Der beste.« Brayden fiel ein Stein vom Herzen und er errötete wegen des Kompliments. »Aber ...«, stammelte er, »wir sollten das nicht mehr tun, Richard. Es ist und bleibt verboten, ist eine Sünde und wird schwer bestraft. Ich möchte dein Leben nicht gefährden. Du hast eine Zukunft vor dir, bist jung .« »Brayden . Ich will es!« Richard stützte sich auf die Ellbogen, wobei er ihn entsetzt ansah. »Du hast dich nur in mich verliebt, weil ich dich gerettet habe«, sagte Brayden mit Nachdruck, weil es für ihn immer schwerer wurde, sich von Richard abzuwenden. Endlich hatte er jemanden gefunden, mit dem er alles teilen wollte, wirklich alles, aber er musste seine wahren Gefühle für den jungen Adligen verstecken, um die ganze Situation nicht noch schlimmer zu machen. »Was?« Richard starrte ihn für einen Moment mit offenem Mund an, dann stieß er hervor: »Das ist nicht wahr!«
»Es tut mir leid, Richard«, flüsterte Brayden, zog sich hastig an und ging durch die Kajüte, ohne noch einmal zurückzublicken. Er wollte den traurigen Ausdruck in Richards Gesicht nicht sehen, sonst wäre er vielleicht schwach geworden. Brayden konnte nicht fassen, dass es zwischen ihnen so weit gekommen war. Wenn er daran dachte, wo sie ihre Münder gehabt hatten .
An der halb geöffneten Tür blieb er kurz stehen. Socke schlüpfte herein, doch das bemerkte Brayden kaum, so durcheinander purzelten die Gedanken in seinem Kopf. Richard hatte recht - Brayden konnte ihm kaum widerstehen und verfluchte sich, weil er sich nicht besser unter Kontrolle hatte. Was würde als Nächstes passieren? Würden sie miteinander schlafen? Nur gut, dass sie morgen London erreichten .
Als Brayden die Kabinentür hinter sich zuzog und losstürmte, weil er an Deck wollte, um frische Luft zu schnappen, wäre er fast in Sykes hineingerannt, der fast zur selben Zeit aus seiner Kajüte trat, eine Laterne in der Hand. Er nickte Brayden zu und sah ihn eindringlich an, marschierte dann aber davon, ohne etwas zu erwidern.
So wie sein Erster Offizier ihn angestarrt hatte, konnte er sich wohl denken, was sein Captain soeben getrieben hatte. Verdammt!
Brayden blickte an sich herunter: Sein Hemd hing halb aus der Hose, seine Stiefel hatte er auch nicht zugebunden. Außerdem musste sein Haar wild in alle Richtungen stehen, und erst seine Lippen . Brayden fühlte, dass sie von den wilden Küssen und Richards Bartstoppeln geschwollen waren. Ausgerechnet am letzten Tag ihrer Reise musste Braydens Geheimnis auffliegen! Flüche murmelnd folgte er Jonathan durch das dunkle Schiff, das er wie seine Westentasche kannte und deshalb kein Licht brauchte. Brayden wusste: Sykes musste auf die Latrine, ein größeres Geschäft verrichten, wie immer vor dem Zubettgehen. Brayden wollte ihn zur Rede stellen, musste wissen, woran er nun bei ihm war. Stets hatten sie ein gutes Verhältnis gehabt. Brayden wollte seinen besten Mann, der in Zukunft als Kapitän eines seiner Handelsschiffe befehligen sollte, nicht verlieren. Die Latrine der normalen Seeleute befand sich auf dem Galion, am Bug des Schiffes, aber die Offiziere besaßen achtern einen eigenen Abort am Balkon vor dem großen Salon, wo sie gerade eben zu Abend gegessen hatten.
Brayden richtete seine Kleidung und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar, um es ein wenig zu bändigen. Wie ein eingesperrtes Tier lief er durch die Offiziersmesse, die nicht beleuchtet war, weil sich keiner mehr dort aufhielt, während Jonathan vor der Balkontür nichtsahnend seinem Bedürfnis nachging. Wie sollte Brayden das Gespräch nur beginnen? Was war, wenn er sich täuschte und Sykes doch nichts wusste?
Plötzlich
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