The Captain`s Lover 01 - Sklave Seiner Sehnsucht
glauben. Du hast mein Leben gerettet«, sagte Brayden hinter seinem Rücken.
Lächelnd wollte Richard aufstehen. »Dann sind wir ja jetzt quitt.«
»Bleib!« Brayden umfasste plötzlich seinen Arm, und Richard hielt die Luft an. Sein Herz klopfte schneller.
»Heute, als ich dachte, ich müsse sterben, wurde mir bewusst, wie wichtig du mir bist. Ich möchte dich nicht verlieren, Richard. Bitte bleib in England.«
Richards schluckte schwer. »Als was? Als dein Freund oder . Liebhaber?« Ein Zittern lief durch seinen Körper, aber im Moment vermochte Richard nicht zu sagen, ob es von der Aufregung kam oder immer noch die Nachwirkungen des Gifts waren, das Jones ihm verabreicht hatte. So oder so . Wäre er überhaupt fähig, noch ein tauglicher Soldat zu sein? Richard hatte seinem Vorgesetzten verschwiegen, dass sein Körper nicht immer funktionierte, wie er sollte.
Gebannt wartete Richard auf Braydens Antwort, ohne sich umzudrehen. Als was wollte dieser ihn?
Freund oder Liebhaber?
»Als beides«, flüsterte Brayden schließlich.
»Brayden .« Immer noch am ganzen Leib bebend, drehte Richard sich um und ließ sich von Brayden auf dessen Brust ziehen. »Bist du sicher?« Wie selbstverständlich trafen sich ihre Lippen und verschmolzen zu einem feurigen Kuss, der Richards Blut zum Kochen brachte. Leider dauerte der innige Moment viel zu kurz, da Brayden sich von ihm löste und schwer atmend sagte: »Ich . kann nicht. Nicht im Haus deiner Eltern.«
Richard akzeptierte das, wenn auch nur widerwillig, allerdings bemerkte er, dass Brayden schwächer war, als er vorgab zu sein. »Lass uns noch ein bisschen schlafen«, beschloss Richard deshalb, dann löschte er die Kerze.
Aufatmend registrierte er, dass Brayden seine Hand an seine Brust zog und dort festhielt. Innerhalb kürzester Zeit war dieser eingeschlafen, aber Richard lag bis zum Sonnenaufgang wach, weil er sein Glück kaum begreifen konnte .
***
Richard klopfte das Herz bis zum Hals, denn er war mit Brayden ganz allein unterwegs, fernab jeglicher Zivilisation. Richard saß auf seinem Hengst Thunder, der mit einer Reisetasche bepackt war, neben ihm trabte Brayden auf einem nicht weniger edlem Tier, das aus dem Stall der Albrights stammte. Sie befanden sich auf dem Rückweg von Braydens Finanzverwalter, der ein Cottage außerhalb Londons besaß. Dort hatte Brayden noch geschäftliche Dinge bezüglich des Brandes und der Versicherung zu regeln gehabt. Dank des starken Regens und des rechtzeitigen Eintreffens des Löschtrupps war das Feuer nicht auf das angrenzende Lagerhaus übergesprungen. Aber da Brayden sein letztes Vermögen dafür ausgegeben hatte, neue Waren zu kaufen - wie Schottischen Whisky und Tee, der zu den Westindischen Inseln geliefert werden sollte -, war jetzt kaum Geld mehr übrig. Brayden würde einen Teil des Schadens ersetzt bekommen, sobald die Brandursache geklärt war, doch um die Reederei mit den Geschäftsräumen und seiner Wohnung wieder komplett aufzubauen, fehlte ihm noch eine beträchtliche Summe. Brayden konnte nicht einmal mehr seine Angestellten sowie die Mannschaft bezahlen, um erneut mit der Cassandra auszulaufen und die Waren zu verkaufen, damit wieder Geld hereinkam. Deshalb war die Stimmung leicht bedrückt, als sie durch einen Wald in der Grafschaft Buckinghamshire ritten. Der Ausflug würde Brayden jedoch von seinen trüben Gedanken ablenken, hoffte Richard. Denn als sie am Morgen vor den verkohlten Überresten der Reederei gestanden hatten, die teilweise immer noch rauchten, wäre Brayden fast zusammengebrochen, schließlich war sein Lebenstraum zerstört.
Jetzt wollten sie noch Richards Schwester Mirabelle besuchen, denn Richard war zu neugierig auf seine Nichte. An diesem vielleicht letzten warmen Herbsttag spendeten die Bäume einen angenehmen Schatten, dennoch schwitzen sie beide, und auch die Pferde schienen mühevoller voranzukommen. »Hörst du das?«, fragte Richard, als er Thunder anhielt. Der schwarze Hengst schnaubte, woraufhin ihm Richard den Hals tätschelte. Auch Brayden blieb stehen. »Was?«
»Das Plätschern. Hier muss ein Bach in der Nähe sein. Wollen wir nicht eine kleine Pause machen? Unsere Tiere würden sich über eine Erfrischung sicher freuen und ich könnte auch eine Abkühlung vertragen.«
Brayden drückte seinen Rücken durch und streckte sich. »Du hast recht. Gegen eine Pause hätte ich auch nichts einzuwenden. Es ist noch früh genug, um vor Einbruch der Dunkelheit bei deiner
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