The Captain`s Lover 01 - Sklave Seiner Sehnsucht
davonlief. »Richard ... was ...«, hörte er Brayden hinter sich, bevor er tränenblind in den Wald stolperte. Verdammt, er hatte es echt vermasselt, wo er sich doch so sehr gewünscht hatte, von Brayden einmal richtig »benutzt« zu werden. Vor seiner Versklavung hatte Richard immer davon geträumt, von einem anderen lustvoll gequält zu werden, aber dieser Jones hatte ihm gezeigt, wie sich das wirklich anfühlte. Es war keineswegs lustvoll. »Richard!« Brayden klang verzweifelt.
Richards Panik bekam die Oberhand, ihm wurde schwarz vor Augen. Blindlings lief er gegen einen Baum, woraufhin er fluchend und heftig atmend auf den bemoosten Waldboden sank, die Hände gegen die Schläfen gepresst.
»Richard ...« Vorsichtig berührte Brayden seine Schulter. »Was habe ich falsch gemacht?« Er klang besorgt und aufgeregt. »Ich dachte, du wolltest es?«
Richard schüttelte den Kopf. Langsam konnte er wieder klar denken; die pochende Beule an seiner Stirn holte ihn in die Gegenwart zurück. Er nahm wieder das Rauschen des Baches wahr, das Zwitschern der Waldvögel und das Schnauben der Pferde. »Es liegt nicht an dir, es .« Er schluchzte auf, und sofort schlossen sich Braydens Arme um ihn und zogen Richard an seine Brust. »Was hat das Schwein mit dir gemacht?«, flüsterte Brayden. »Richard, bitte erzähle es mir!« Auf einmal hatte Richard das Bedürfnis, sich all seinen Ballast von der Seele zu reden. Er schmiegte sich an Brayden, lauschte den Schlägen seines Herzens und begann: »Er meinte immer, ich mache es viel besser als die Frauen.« Mit Widerwillen dachte er daran, wie Jones ihm sein ungewaschenes Geschlecht zwischen die Lippen gedrückt und ihn gezwungen hatte, von ihm zu trinken. Schluck, denn es ist das Einzige, was du heute bekommst, hatte der Sklavenhändler gesagt und dabei bösartig gelacht. Schluck, du englischer Bastard .
»Jones gab mir tagelang nichts zu essen und kaum etwas zu trinken, damit ich, wenn er zu mir kam ...« Und er berichtete Brayden unter Tränen, was der Sklavenhändler von ihm verlangt hatte, und hätte sich dabei beinahe übergeben.
Aber danach fühlte sich Richard tatsächlich besser. Irgendwie befreit. Brayden allerdings war außer sich vor Zorn. Er schrie in den Wald, sodass das Gezwitscher verstummte und die Pferde scheuten: »Jones, du Schwein, ich bringe dich um!« Braydens Brust bewegte sich rasend schnell, sein Gesicht war vor Wut verzerrt und er hielt Richard wie in einem Schraubstock fest. »Ich werde dafür sorgen, dass Jones seine Strafe bekommt, das schwöre ich dir!« Richard atmete zitternd ein. Er vermochte nichts darauf zu sagen, denn das zeigte ihm, wie viel er Brayden bedeutete. Allerdings hatte Richard ein schlechtes Gewissen, weil er es verbockt hatte, denn sie hätten so viel mehr miteinander haben können. Ja, Richard wusste, was Brayden wirklich wollte, denn er hatte ein paar Mal im Halbschlaf gemurmelt, als sie die ersten Male nach ihrer Abreise von Barbados eng umschlungen aufgewacht waren. Brayden hatte Befehle gestöhnt, die Richard gefallen hatten. Weil sie von Brayden kamen.
Nun war die Stimmung und die sexuelle Spannung zwischen ihnen allerdings verflogen.
»Ich werde nie etwas tun, das dich verletzt, Richard«, flüsterte Brayden. »Du musst mir nur sagen,
wenn du etwas nicht möchtest, und ich höre sofort auf.«
»Ich weiß«, nuschelte Richard an Braydens Brust, denn die psychische Verausgabung hatte ihn schläfrig werden lassen. »Ich liebe dich.«
Auch wenn Brayden nichts darauf erwiderte, so wusste Richard, dass er sich keinen besseren Mann an seiner Seite vorstellen konnte, und irgendwann würde er auch Brayden so weit haben, zu seinen wahren Gefühlen zu stehen ...
Als Richard in seinen Armen eingeschlafen war, hatte Brayden die perversen Bilder nicht aus seinem Geist verdrängen können. Oh ja, Jones würde büßen. Der Sklavenhändler hatte dem Jungen seine Unbeschwertheit genommen, ihn mit den Kräutern vergiftet und verhindert, dass sich Richard seiner Lust hingeben konnte. Vielleicht würde Richard nie wieder der Alte werden. Brayden wollte, sobald sie London erreichten, sofort einen Brief aufsetzen, damit Jones nie wieder einem anderen Menschen so etwas antun konnte. Das hätte er schon längst machen sollen! Er würde Richard in einer ruhigen Minute über den genauen Ort des Versteckes ausfragen.
Nun wollte er sich aber auf die schönen Dinge im Leben konzentrieren, deshalb betrachtete er Richard genau: seine entspannten
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