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The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1

The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1

Titel: The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Bushnell
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Jahren zusammen. Meistens versuche ich, sie zu ignorieren, aber da mein Nachname im Alphabet gleich vor dem von Tommy kommt, sind wir nicht nur Spindnachbarn, sondern sitzen auch in der Morgenversammlung nebeneinander, weswegen ich praktisch keine Chance habe, ihm – und Cynthia – aus dem Weg zu gehen.
    »Bitte zieh jetzt gleich in der Versammlung nicht wieder solche albernen Grimassen«, sagt Cynthia streng. »Das ist ein sehr wichtiger Tag für mich. Und vergiss nicht, dass Daddy uns für Samstag zum Essen eingeladen hat.«
    »Und was ist mit meiner Party?«, protestiert Tommy.
    »Dann machst du die eben am Freitagabend!«, faucht Cynthia. Kann schon sein, dass irgendwo in Cynthia ein echter Mensch steckt, aber falls dem so ist, habe ich ihn noch nicht entdeckt.
    Als ich meinen Spind aufschließe, schaut Cynthia plötzlich zur Seite und sieht mich. Tommys Blick gleitet über mich hinweg, als würde ich nicht existieren, aber Cynthia ist zu gut erzogen, um mich einfach zu ignorieren. »Oh, guten Morgen, Carrie«, sagt sie förmlich, als wäre sie nicht siebzehn, sondern mindestens dreißig.
    Womit wir wieder beim Thema »Bleib so, wie du bist« wären. In solchen Momenten habe ich Angst, für alle Ewigkeit in dieser Kleinstadt festzusitzen.
    »Willkommen zurück in der Hölle«, sagt eine Stimme hinter mir.
    Es ist Walt – der Freund von Maggie, die auch eine meiner besten Freundinnen ist. Walt und Maggie sind seit zwei Jahren
ein Paar, und er ist praktisch immer mit dabei, wenn wir etwas zusammen machen. Auch wenn es komisch klingt, Walt ist für mich wie eins der Mädels.
    »Hey, Walt«, sagt Cynthia. »Gut, dass ich dich sehe.«
    »Falls du mich bitten willst, dem Abschlussballkomitee beizutreten, muss ich dich leider enttäuschen.«
    Cynthia geht auf seinen kleinen Scherz nicht ein. »Sag mal, weißt du etwas über diesen Sebastian Kydd? Kommt der wirklich an unsere Schule?«
    Da ist es wieder. Das Herzrasen, die klammen Finger, das Kribbeln im Bauch.
    »Jedenfalls hat Doreen das gesagt.« Walt zuckt mit den Achseln. Doreen ist seine Mutter und Beratungslehrerin an der Castlebury Highschool. Sie fühlt sich immer bestens über alles informiert, was an der Schule vor sich geht, und gibt ihr Wissen bereitwillig an ihren Sohn weiter – egal ob es sich dabei um Tatsachen oder Gerüchte oder frei Erfundenes handelt.
    »Angeblich soll er vom Internat geflogen sein, weil er gedealt hat«, sagt Cynthia. »Und wenn das stimmt, haben wir hier ein ganz schönes Problem.«
    »Sorry, aber darüber weiß ich nichts.« Walt schenkt ihr ein breites falsches Lächeln. Er findet Cynthia und Tommy fast so nervig wie ich.
    »Was für Drogen?«, frage ich Walt im Weggehen beiläufig.
    Er zuckt mit den Achseln. »Schmerztabletten?«
    »Wie in ›Tal der Puppen‹?« Der Skandalroman aus den Sechzigern gehört zu meiner geheimen Lieblingslektüre, zusammen mit »DSM-III«, einem Handbuch über psychische Störungen. »Aber wo kriegt man solche starken Schmerztabletten her?«
    »Oh Mann, Carrie, keine Ahnung.« Walt findet das Thema
ofensichtlich nicht so spannend wie ich. »Von seiner Mutter vielleicht?«
    »Kann ich mir nicht vorstellen.« Ich versuche die Erinnerung an meine erste Begegnung mit Sebastian Kydd aus meinem Kopf zu verbannen. Erfolglos.
    Ich war zwölf und kam gerade in die Pubertät, sprich: Storchbeine, Erbsenbrüste, Pickelgesicht und Fisselhaare. Außerdem trug ich eine schwarze Hornbrille im Stil der Sechzigerjahre, mit der ich mir wahnsinnig intellektuell vorkam, und hatte ständig eine zerlesene Taschenbuchausgabe von »Und was ist mit mir?« von Mary Gordon Howard dabei. Kurz: Ich war leidenschaftliche Feministin.
    Die Kydds hatten damals meine Mutter beauftragt, ihre Küche neu zu gestalten, und wir schauten bei ihnen vorbei, um zu sehen, wie die Arbeiten vorangingen. Plötzlich stand Sebastian in der Tür, und ich sagte völlig unvermittelt: »Mary Gordon Howard ist der Meinung, dass fast jeder Kontakt zwischen den Geschlechtern letzten Endes auf Vergewaltigung hinausläuft.«
    Einen Moment lang herrschte Totenstille. Mrs Kydd lächelte. Der Sommer war fast zu Ende und ihre gebräunte Haut stand in umwerfendem Kontrast zu ihren rosa und lindgrün gemusterten Shorts. Ihre Lider schimmerten perlmuttfarben und ihre Lippen glänzten rosa. Meine Mutter sagte immer, Mrs Kydd gelte als eine außerordentlich schöne Frau. »Hofentlich änderst du deine Meinung noch, wenn du mal verheiratet bist.«
    »Ich werde

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