The Clone Wars 04 - Im Verborgenen
auch, dass die Chancen der Jedi, einen Kampf zu verhindern oder die Wächter unauffällig auszuschalten, gegen null sanken.
Obi-Wan wagte nicht, zu Anakin hinüberzublicken, hoffte nur, dass er nichts Unüberlegtes tat.
Wir müssen uns unauffällig verhalten, vergiss das nicht. Bleib in deiner Rolle - unterwürfig bescheiden, eingeschüchtert! Du kannst es schaffen, Anakin.
Ein schwacher Stromschlag schien durch sein Handgelenk zu zucken, als die Überwachungssensoren des Raumhafens ihn erfassten. Obwohl Kenobi vollstes Vertrauen in die Jedi-Tech- nologie hatte, konnte er doch nicht umhin, den Atem anzuhalten, während der Scanner ihn abtastete, an seinen Beinen entlang nach oben glitt, seinen Oberkörper hinauf - zu seiner abgeschirmten Tasche ... und dann weiter. Ihre Lichtschwerter waren nicht entdeckt worden.
So weit, so gut. Hoffentlich beharrten die Droiden nicht auf einer persönlichen Durchsuchung...
»Was wollt ihr hier?«, fragte der Anführer der MagnaWächter. »Dieser Bereich darf nur von autorisiertem Personal betreten werden. Ihr verstoßt gegen das Gesetz.«
Die drei anderen Droiden standen hinter ihm, blockierten den asphaltierten Weg ins Innere der Anlage, ihre Elektrostäbe erhoben - drohend, kampfbereit, vielleicht sogar kampflustig.
»Es tut uns leid«, sagte Anakin. Sein Blick huschte unstet hin und her, aber was wie Panik wirkte, war tatsächlich nur ein Versuch, alle vier MagnaWächter im Auge zu behalten. »Wir haben uns verlaufen. Wir sind gerade erst gelandet, und jetzt ist uns aufgefallen, dass wir etwas Wichtiges in unserem Schiff vergessen haben. Wir müssen zurück und es holen, deshalb...«
Der Droide bewegte sich so schnell, dass nicht einmal Skywalker ihm noch ausweichen konnte. Der Elektrostab zuckte vor, traf ihn in den Unterleib und entlud einen Strom mikroionisierter Energie in seinen Körper.
Anakin fiel mit zuckenden Gliedern und verdrehten Augen zu Boden, sein Gesicht eine Maske des Schmerzes.
»Nein, Sir, bitte, Sir!«, rief Obi-Wan und fiel vor dem Anführer der MagnaWächter auf die Knie, die Hände gegen die Schläfen gepresst. »Das ist ein Missverständnis! Wir führen doch nichts Böses im Schilde! Wir waren nur so lange von zuhause fort, und alles hat sich verändert. Wir wissen nicht, was wir tun dürfen und was nicht. Wir wollten uns hier nicht unbefugt Zutritt verschaffen. Wir wussten nicht, dass wir gegen das Gesetz verstoßen. Oh, bitte, Sir, tun Sie uns nicht weh! Bitte lassen Sie uns gehen!«
Neben ihm krümmte Anakin sich auf dem Ferrobeton, er stöhnte und keuchte vor Schmerz. Aber das sah Obi-Wan in diesem Augenblick als gutes Zeichen. Denn es bedeutete, dass sein Freund noch lebte. Der Innenbereich des Raumhafens lag nur wenige Meter vor ihnen - und war doch so weit entfernt. Obi-Wan rutschte weiter auf den Knien herum, raufte sich die Haare, als wollte er sie ausreißen, und beschwor die MagnaWächter mit bebenden Lippen, sie gehen zu lassen. Aber gleichzeitig blickte er zwischen ihren metallenen Körpern hindurch, versuchte, den Bereich hinter ihnen zu erfassen. Da waren...
... noch mehr Droiden. Bei ihnen handelte es sich jedoch um das Standardmodell - die Blechbüchsen, wie Anakin und seine Klone sie zu nennen pflegten. Sie waren mit tödlichen Blastern bewaffnet, aber für einen Jedi mit einem Lichtschwert stellten sie keinerlei Bedrohung dar. Schade, dass er heute kein Jedi mit einem Lichtschwert war, sondern nur ein verängstigter Bauer. Auch Menschen konnte er sehen - nicht die gebückten Lanteebaner mit ihrer zerschlissenen Kleidung, sondern hoch aufgerichtete Männer in den Uniformen der Separatisten, mindestens zwanzig von ihnen, jeder ausgerüstet mit Blaster und Schockstab. Bislang hatten sie dem Eingang und den Geschehnissen dort den Rücken gekehrt, waren ganz auf das jüngst gelandete Transportschiff fixiert. Aber das konnte sich jeden Moment ändern, und nicht einmal Obi-Wan war in der Lage, den Geist so vieler Personen gleichzeitig zu kontrollieren.
Dann spürte er plötzlich Aufruhr unter den Separatisten. Er sah, wie einige der Kampfdroiden ihre Köpfe drehten, hörte laute Stimmen - und einige Augenblicke später auch ein blökendes Hupen. Das Schiff der Techno-Union selbst war vor seinen Blicken verborgen, aber nun kam ein großes Transportfahrzeug mit getönten Scheiben langsam in sein Blickfeld. Der schnittige - und zweifelsfrei horrend teure - Bodenwagen bahnte sich einen Weg zwischen den Separatisten und Kampfdroiden
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