The Clone Wars 04 - Im Verborgenen
würde ich mich gerne ein wenig frisch machen - duschen, mir frische Kleider anziehen.« Sie erhob sich von dem Sofa. »Ist das in Ordnung?«
»Was?« Skywalker starrte sie an. Dann senkte er rasch den Blick. »Oh, natürlich. Bant'ena, Sie brauchen mich nicht um Erlaubnis zu fragen. Das ist Ihre Unterkunft. Ich bin hier der Gast.«
Aber er war auch ein Jedi. So naiv konnte er doch gar nicht sein. »Aber was, wenn ich Sie belügen würde, Meister Skywalker? Was, wenn ich vorhätte, Alarm zu geben? Ich könnte doch unter meinem Bett oder in der Dusche ein Komlink versteckt haben - was, wenn ich es benutzen würde, um General Durd über Eure Anwesenheit zu informieren? Sagen wir, um Euch und Meister Kenobi gegen meine Freiheit einzutauschen oder gegen das Leben von Personen, die mir am Herzen liegen. Was wäre dann?«
Der Jedi schüttelte den Kopf. »Das werdet Ihr nicht tun.«
Die Gewissheit, mit der er diese Worte aussprach, duldete keinen Widerspruch. »Woher wollt Ihr das wissen?«, fragte Bant'ena. Ihre Lippen zitterten, und sie musste ein paarmal tief ein- und ausatmen, ehe sie ihrer Stimme wieder vertrauen konnte. »Ihr habt doch gesehen, was mit dem Versuchstier geschehen ist. Ihr wisst, was ich für Durd erschaffen habe. Und vermutlich habt Ihr auch schon eine ziemlich klare Vorstellung davon, was er mit meiner Erfindung vorhat. Wenn ich so eine fürchterliche Waffe entwickeln kann, dann bedeutet das doch wohl, dass ich zu allem fähig bin. Selbst zum Verrat an zwei Helden der Republik, oder etwa nicht?«
Das jungenhafte Gesicht Skywalkers wurde hart, und plötzlich wirkte er viel älter. »Wir werden über Durd und Ihre Arbeit sprechen, sobald Obi-Wan wieder hier ist.« Er machte einen Schritt auf sie zu. »Und was das andere betrifft: Ich weiß, dass Sie uns nicht verraten werden, weil ich ein Jedi bin.«
Ihre Augen füllten sich mit Tränen. »Aber woher soll ich wissen, dass Ihr nicht mich betrügt? Was, wenn ich Euch die Gründe nenne, aus denen ich für Durd gearbeitet habe, und Ihr diese Gründe nicht akzeptiert? Vielleicht sagt Ihr ja nur, dass Ihr mich in Sicherheit bringen wollt, um mich den Behörden zu übergeben, sobald wir wieder auf Coruscant sind.«
»Nein, Bant'ena«, entgegnete er leise. »Ich werde nichts dergleichen tun.«
»Natürlich sagt Ihr, dass Ihr es nicht tun werdet. Aber woher soll ich wissen, dass Ihr mich nicht einfach nur belügt?«
Er richtete sich auf, und als er sie anblickte, wirkte er fast ein wenig gekränkt. »Weil ich ein Jedi bin.«
Es klang so einfach. Aber konnte irgendetwas in diesem großen, kalten Universum wirklich so einfach sein? Sie wünschte sich, es wäre so. Sie wollte ihm vertrauen. Aber konnte sie das?
Als ob ich noch eine Wahl hätte! Im Labor, da wäre es möglich gewesen, um Hilfe zu rufen, aber hier - jetzt - ist es zu spät. Selbst wenn ich Durd per Komlink informieren und er die Jedi überwältigen würde - er würde mir nie glauben, dass ich nicht mit ihnen gemeinsame Sache gemacht habe.
»Danke«, sagte sie leise. »Ihr habt recht. Ich habe nicht vor, General Durd zu kontaktieren. Nehmt ruhig noch etwas Wasser aus dem Konservator, wenn Ihr noch durstig seid. Nehmt Euch, was Ihr wollt. Ich bin gleich zurück.«
Sie zog den Vorhang vor die Duschkabine - und bald schon prasselte heißes Wasser auf ihr Gesicht herab. Echtes Wasser, der einzige Luxus, den ihre Entführer ihr zugestanden. Sie presste ihre Stirn gegen die kühle Wand und ließ den Tränen freien Lauf, konnte sie sich hier doch einreden, dass es nur Wasser auf ihrem Gesicht wäre. Und obwohl sie versprochen hatte, gleich zurückzukehren, wollte sie die Dusche nun plötzlich nicht mehr verlassen.
Reiß dich endlich zusammen! Auf der anderen Seite dieses Vorhangs steht ein Jedi. Er ist gekommen, dich zu retten. Bald schon wird dieser Alptraum vorbei sein.
Schließlich wurde das Wasser kalt, und so verließ sie die Kabine. Sie trocknete sich ab, schlüpfte in frische Unterwäsche, ein sauberes Hemd und eine Hose und stopfte ihre getragenen Klamotten in den Müllschlucker. Ihr Blut klebte daran - und der Geruch des Todes.
Als sie den Vorhang wieder zurückzog und in den Hauptbereich zurückkehrte, fand sie zu ihrer großen Überraschung Obi-Wan Kenobi neben dem Sofa stehend vor. Hatte er den Raum völlig lautlos betreten - oder war sie zu sehr in sich selbst versunken gewesen? Der Jedi hatte den Kopf in den Nacken gelegt und leerte gerade eine Flasche Wasser. Eine zweite stand
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