The Clone Wars 04 - Im Verborgenen
zum Cockpit seines Schiffs hinaufkletterte.
»Keine Sorge Erzwo«, versuchte er, den Droiden zu beruhigen. »Wir arbeiten bereits an dem Problem.«
Mehr skeptisches Zwitschern.
»Nein, im Augenblick brauche ich dich hier. Lieutenant Avrey kommt schon alleine klar.« Er überprüfte die Instrumente. »Also wie gehabt, Erzwo: Während wir da draußen Blechbüchsen zu Klump schießen, tust du, was du am besten kannst, und ich, was ich am besten kann. Und wenn du mir etwas zu sagen hast, leg mir eine Nachricht auf den Schirm.«
Diesmal klang das Pfeifen des Droiden bestürzt.
»Keine Sorge, wir schaffen das schon!«, behauptete Anakin mit Nachdruck, auch wenn die eisigen Finger der Besorgnis über seinen Rücken strichen. Padmé. Ich werde sie wiedersehen. Ich werde heute nicht sterben. »Es gibt nichts in Grievous' Arsenal, das uns etwas anhaben kann. Verstehst du?«
R2 zwitscherte eine Antwort, die teils bedrückt, teils hoffnungsvoll klang.
»Gut«, nickte Anakin. Er hatte alle Systeme überprüft und ließ seinen Blick nun durch den Hangar schweifen. Waren die anderen Piloten der Gold-Staffel startbereit?
Ja. Alle Cockpithauben waren geschlossen, alle Sternenjäger brummten wie angriffslustige Raubtiere. Mehr als seine Augen und Ohren zeigte ihm aber die Macht: Er spürte die Entschlossenheit, die seine Männer einte, ihren eisernen Siegeswillen - die Entschlossenheit, jeden Gegner zu besiegen, ganz gleich, was sich ihnen auch in den Weg stellte.
Ich kann mich wirklich glücklich schätzen, eine solche Staffel anzuführen. Ich darf sie nicht im Stich lassen.
Die Cockpithaube seines Jägers ließ er noch geöffnet, während er auf die Nachricht von der Brücke wartete - auf die Starterlaubnis.
Kommt schon! Kommt schon! Worauf warten wir noch? Jede Minute, die wir hier vertrödeln, kostet zahllose Leben. Wann geht es endlich los?
Obi-Wan stand auf der Brücke, abseits der Offiziere, und blickte durch das Hauptsichtfenster. Jenseits des luftleeren Abgrunds lauerte der Kampfverband des Feindes - und Grievous, auch wenn Kenobi ihn mit seinen Augen nicht sehen konnte. Vermutlich stand dieser jetzt auf der Brücke seines eigenen Flaggschiffs und orchestrierte die Unterwerfung der hilflosen Bothaner. Kenobis Haarwurzeln prickelten - auch er wollte endlich in den Kampf eingreifen. Das Schlachtschiff des Separatistengenerals spie einen weiteren Droiden-Truppentransporter aus. Voll stillen Unwillens beobachtete Obi-Wan, wie er zielsicher auf den ungeschützten Planeten hinabsank.
Grievous.
Vor einiger Zeit, in den frühen Tagen des Krieges, hatte Obi-Wan versucht, die Motivation des Generals zu ergründen, heraus-zufinden, was ihn zu seinen Taten trieb. Was die Feuer des Hasses und der Gewalt speiste, die in seinem metallenen Leib brannten. Warum er dieses rücksichtslose Verlangen nach Tod und Zerstörung hatte. Aber so sehr er sich auch anstrengte, eine Antwort hatte sich ihm nie erschlossen, bis er seine Bemühungen schließlich aufgab. Er hatte erkannt, dass es keinen Unterschied machte, ob er Grievous' Beweggründe nun verstand oder nicht. Denn niemals könnte es Frieden zwischen ihnen geben. Dieser Cyborg, in dessen Brust das Herz eines Kaleesh schlug, hatte sich ganz der Aufgabe verschrieben, die Republik zu zerstören. Er war eine Kreatur der Dunklen Seite. An dem Tag, an dem er sich Count Dooku angeschlossen hatte, hatte er sein Schicksal besiegelt.
Am äußersten Rand seiner Wahrnehmung spürte Obi-Wan ein schmerzhaftes Beben - ein Echo der Ereignisse auf Kothlis. Würde er sich diesen Eindrücken völlig öffnen, wäre ihre Wucht vermutlich überwältigend. Dann würde die Macht ihm ein genaues Bild der Invasion zeigen, in all ihren gnadenlosen Details. Dann würde er hinabgerissen in das Chaos aus Schmerzen und Schrecken und Tod, das auf dem Planeten immer weiter um sich griff - und das er und Anakin beenden mussten.
Obi-Wan verschloss sich gegen diese Eindrücke, so gut es ging. In Momenten wie diesem wurde die Empathie der Jedi zu einem Fluch.
Obschon der Großteil seiner Aufmerksamkeit auf die Geschehnisse jenseits der Unbeugsam gerichtet war, spürte er doch auch deutlich all die Personen hinter ihm auf der Brücke. Jedes Gespräch, jeder halb ausformulierte Gedanke, jeder Schweißtropfen, der über eine Stirn oder einen Rücken rann - alles nahm er wahr. Die Männer und Frauen, die auf diesem Kreuzer Dienst taten, waren gut. Sie gehörten zu den besten der Republik - aber sie waren keine
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