The Clone Wars 04 - Im Verborgenen
dass sie in meiner Gegenwart ihre Maske fallen lässt?
Er war sich nicht sicher, aber ganz bestimmt würde er nicht danach fragen.
»Sprecht bitte weiter!«, sagte sie, nachdem C-3PO den Raum wieder verlassen hatte. »Yoda hat eine Nachricht von Anakin erhalten?« Sie zögerte. Ihre Augenlider flatterten. »Von Obi-Wan und Anakin, meine ich.«
Bail nickte. »Ja. Wie sich herausgestellt hat, lagen wir mit unserer Vermutung richtig.«
»Großartig!« Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und drehte das leere Glas zwischen den Fingern. »Als ob Viren in unserem Kommunikationssystem und neuartige Störsender nicht schon schlimm genug wären. Jetzt müssen wir uns auch noch den Kopf über eine biologische Waffe zerbrechen. Was wird Dooku als Nächstes einfallen? Ein Laser, mit dem er ganze Planeten zerstören kann?«
»Versucht, das Positive zu sehen!«, forderte Bail sie auf. »Der erste Prototyp eines Schutzsystems gegen die Störsender befindet sich bereits in der Testphase.«
»Aber was das Kom-Virus angeht, haben wir immer noch keine Lösung gefunden«, entgegnete sie. »Es tut mir leid, Bail. Aber Eure Augen verraten Euch. Das Glas ist nicht halb voll - es ist halb leer, und das wisst Ihr auch.« Sie rieb sich die Schläfen. »Wir werden ein Gegenmittel gegen diesen Stoff benötigen - oder besser noch: einen Impfstoff.«
Bail bewunderte sie für ihre agile, praxisorientierte Denkweise. Eines Tages würde sie eine hervorragende Oberste Kanzlerin abgeben. Nicht, dass sie jemals solche Ambitionen geäußert oder auch nur daran gedacht hätte, aber Organa spielte oft mit diesem Gedanken. Seiner Meinung nach war Padmé das Beste, was der Republik widerfahren könnte, und er schwor sich, sie bei nächster Gelegenheit darauf anzusprechen.
»Das stimmt«, sagte er mit einiger Verspätung. »Aber es gibt gute Nachrichten.« Obwohl er voller Sorgen und Zweifel war, musste er lächeln. »Ich weiß nicht, wie sie es angestellt haben, aber unsere Jedi-Freunde haben die Wissenschaftlerin, die diese Waffe hergestellt hat, auf unsere Seite gezogen. Wir haben jetzt die Formel des Kampfstoffes, und ich werde heute Abend noch nach Alderaan fliegen, um mit einem Biochemiker und guten Freund über ein mögliches Gegenmittel zu sprechen.«
Padmés Gesicht hellte sich auf. Es war, als würde die Sonne eine dunkle Wolkendecke durchbrechen. »Das sind in der Tat gute Nachrichten.«
Zu dumm nur, dass er ihr jetzt auch noch die schlechten Nachrichten beibringen musste. »Allerdings haben Obi-Wan und Anakin auch herausgefunden, wer hinter dem Projekt auf Lanteeb steckt«, erklärte er zögerlich. »Es ist Lok Durd.«
Das Lächeln verschwand von ihren Lippen. »Dieser Barve! Aber, um ehrlich zu sein, habe ich das schon befürchtet.«
»Ja, ich ebenfalls.«
»Warum habt Ihr es nie erwähnt?«
»Vermutlich aus demselben Grund wie Ihr«, gab er zurück. »Weil ich hoffte, dass diese Befürchtung sich nicht bewahrheiten würde.«
Sie nickte langsam. Sie wusste, wie er fühlte. Wünschte ebenso wie er, dass sie diesen Verdacht früher zur Sprache gebracht hätte. Sich an blinde Hoffnung zu klammern, war töricht in Zeiten wie diesen.
»Wann werden sie zurückkehren?«, fragte Padmé schließlich. Sie stellte ihr leeres Glas auf den Tisch neben ihrem Sessel. »Anakin und Obi-Wan, meine ich. Erwähnte Yoda, ob sie bereits auf dem Rückweg sind?«
»Nein«, sagte Bail. Ehe er weitersprach, wog er seine Worte vorsichtig ab. »Ihre Mission ist noch nicht beendet, wie es aussieht. Aber da sie von Lanteeb aus Kontakt mit Meister Yoda aufgenommen haben, scheint bei ihnen alles in Ordnung zu sein.«
»Ich verstehe«, murmelte sie.
Organa trank den letzten Schluck Brandy, genoss das prickelnde Gefühl der Wärme, als die Flüssigkeit seine Kehle hinunterglitt. »Ich weiß, dass diese Mission gefährlich ist - aber Obi-Wan und Anakin sind die besten Jedi, die ich kenne. Macht Euch keine Sorgen um sie, Padmé! Sie können auf sich aufpassen.«
»Das weiß ich«, entgegnete die Senatorin mit zusammengezogenen Brauen. »Aber manchmal ist das leider nicht genug.«
Seufzend stellte Organa sein Glas ab und schritt zu ihr hinüber. Dann ging er in die Knie und legte ihr eine Hand auf den Arm. »Wie oft haben sie dem Tod schon ins Auge geblickt, nur um dann doch triumphierend nach Coruscant zurückzukehren?« Er wartete einen Augenblick. »Das war eine ernstgemeinte Frage, Padmé. Ich habe selbst schon den Überblick verloren, sodass man
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