The Clone Wars 04 - Im Verborgenen
dort Geschäfte zu machen. Als die Nachfrage nach Damotit noch größer war und sich damit noch Geld verdienen ließ, unterhielten einige Unternehmen aus anderen Systemen enge Geschäftsbeziehungen mit der Regierung von Lanteeb - sofern es sich dabei um Menschen handelte natürlich.«
»Das erklärt auch, warum sie nie im Senat vertreten sein wollten«, meinte Bail. »Dort wären sie ständig von Nichtmenschen umgeben.«
»Diese Fremdenfeindlichkeit gibt vielleicht Aufschluss über Lanteebs Gesellschaft, und sie zeigt die Unsicherheit und Ignoranz der dortigen Bevölkerung auf«, sagte Obi-Wan, »aber sie erklärt nicht, warum Dooku dort eingefallen ist.«
»Das stimmt leider«, nickte Organa. »Aber zumindest wissen wir nun so viel: Wenn wir das Rätsel um die Annektierung dieses Planeten lösen wollen, müssen wir uns wohl auf menschliche Ermittler beschränken. Mitglieder einer anderen Spezies würden nicht einmal den Raumhafen verlassen dürfen.«
Kenobi trommelte mit den Fingerspitzen auf die Armlehne seines Stuhls. »Ihr denkt daran, jemanden dorthin zu schicken? Ein verdeckter Einsatz?«
»Es ist riskant, ich weiß.« Bails Augen blitzten entschlossen. »Aber es scheint mehr und mehr so, als ob wir keine andere Wahl hätten.« Sein Blick huschte zur anderen Seite des Tisches. »Erinnert Ihr Euch vielleicht noch an etwas anderes, Padmé?«
Nein. Sie war zu sehr mit der bangen Sorge beschäftigt, dass es Anakin sein könnte, der... Denk am besten gar nicht erst daran! Sie schluckte ihre Furcht hinunter. »Nun«, begann sie, »seitdem der Bedarf an Damotit gesunken ist, steckt Lanteeb in einer wirtschaftlichen Krise. Trotz ihrer angeborenen Fremdenfeind-lichkeit sind einige Lanteebaner mittlerweile schon so verzweifelt, dass sie auf anderen Planeten in der Republik nach Arbeit suchen. Soweit ich das sagen kann, verdingen sich die meisten von ihnen als Bau- und Feldarbeiter. Allerdings hatten wir kurzzeitig auch einmal einen lanteebanischen Ingenieur auf Naboo. Nach wenigen Wochen verließ er den Planeten aber bereits wieder, weil er es nicht ertrug, Befehle von seiner Vorgesetzten entgegenzunehmen - sie war eine Mon Cal.«
Bail zog die Augenbrauen zusammen. »Dann ist der Planet also verarmt und seine Bevölkerung verzweifelt. Da stellt sich fast die Frage, warum Dooku nicht schon früher zugeschlagen hat. Obi-Wan, seid Ihr sicher, dass Euch im Jedi-Archiv nichts entgangen ist?«
»Sehr sicher sogar.«
Der Senator murmelte etwas Unverständliches, dann schaltete er den Holoprojektor aus und ließ durch ein Signalwort die sprachgesteuerte Beleuchtung wieder heller werden. »Also gut. Werfen wir einfach mal ein paar Ideen in den Raum, ganz gleich wie verrückt oder lächerlich sie auch sein mögen, in Ordnung? Da gibt es etwas, irgendetwas, das wir übersehen. Einen Zusammenhang, den wir nicht hergestellt haben. Es muss doch einen Grund geben, warum Dooku Zeit, Energie und Mittel an diesen unbedeutenden Planeten verschwendet.«
Aber keinem von ihnen wollte eine logische Erklärung einfallen. Selbst mit unlogischen Theorien taten sie sich schwer, und so waren sie auch nach einer halben Stunde voll vager Vorschläge, unbeantworteter Fragen und ratlosen Schweigens keinen Schritt weiter.
»Das ist lächerlich«, meinte Bail, als er mit vier Tassen heißem Kaf aus der Küche zurückkehrte. »Wir vier sollten doch wohl genug Wissen, Erfahrung und ...«
Das Summen eines Komlinks unterbrach ihn. Überrascht führte Anakin die Hand an seine Tunika. »Das ist meins«, sagte er entschuldigend. »Tut mir leid. Vermutlich ist es Ahsoka mit Neuigkeiten über die verwundeten Klone. Wenn ihr mich bitte entschuldigen würdet...«
»Aber natürlich«, entgegnete Bail. Er machte eine auffordernde Handbewegung. »Macht nur! Ich hoffe, es sind gute Neuigkeiten.«
Anakin versuchte, seine Unruhe zu verbergen, und blickte weder Obi-Wan noch Padmé an, als er sich vom Stuhl erhob und zu dem großen Fenster hinüberging. Seine angespannte Miene spiegelte sich im Transparistahl. Auf das Schlimmste vorbereitet, aktivierte er das Komlink.
»Skywalker.«
»Meister? Ich bin's.« Ahsokas Stimme - schwach und weit entfernt - klang verzerrt. »Ich kann Euch kaum hören. Und warum gibt es keine Bildübertragung?«
Bail, der die Tassen verteilt hatte und nun das leere Tablett beiseitestellte, räusperte sich. »Anakin? Wenn es kein privates Gespräch ist, könnt Ihr Euer Komlink an den Holoprojektor anschließen. Er verfügt über
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