The Clone Wars 05 - Unter Belagerung
etwas wie eine Warteliste mit Jünglingen, die unbedingt an einer dieser Trainingseinheiten teilnehmen wollten. Ahsoka und Taria hatten angefangen, sich bei den Übungen abzuwechseln, und ein paar von ihnen hatte Ahsoka bereits alleine geleitet. Ihr Ziel dabei war es, den Schülern auf spielerische Weise beizubringen, was sie selbst auf die harte Tour in der Schlacht gelernt hatte. Doch sie hätte nie gedacht, dass Yoda davon wusste.
Dabei hätte es mir eigentlich klar sein müssen. Meister Yoda weiß alles.
»Meister, es ehrt mich, dass Ihr mit mir zufrieden seid. Aber glaubt Ihr wirklich, ich bin bereit?«
»Lobenswert deine Bescheidenheit ist, Padawan«, meinte Yoda, und ein warmes Leuchten trat in seine unergründlichen Augen. »Mehr zu tun, als du tun kannst, niemand von dir verlangen wird. Zu den GAR-Baracken gehen du jetzt solltest. Ein Truppentransporter von der Unbeugsam auf dich und die Torrent-Kompanie wartet. Auf Admiral Yularens Rat du hören wirst, Padawan, bis zu euch stößt der Jedi-Meister.«
Sie nickte entschlossen. »Ja, Meister. Danke, Meister. Ich werde Euch nicht enttäuschen.«
»Dessen mir sicher ich bin, Padawan. Gehen du nun solltest.«
Sie würde also nach Lanteeb fliegen, um den Planeten zu befreien, Lok Durds Pläne zu durchkreuzen und Skyguy und Meister Kenobi zu retten.
Ein Tag sollte dafür reichen. Höchstens anderthalb.
Doch sie wollte Coruscant nicht verlassen, ohne sich zumindest kurz von Taria zu verabschieden. Sie fand die Jedi-Meisterin im Arboretum des Tempels, wo sie gerade einige Meditationsstellungen durchging.
»Ahsoka«, sagte sie, ohne die Augen zu öffnen. Die Jedi-Meisterin trug wie so oft einen eng anliegenden dunklen Ganzkörperanzug, aber diesmal war ihr Haar nicht gebunden, sondern fiel wie ein blaugrün schimmernder Wasserfall über ihren Rücken. Sie stand auf dem linken Bein, das rechte hatte sie nach hinten gebogen, den Knöchel mit beiden Händen umfasst, den Fuß sanft gegen den Hinterkopf gedrückt. Ihr Atem kam tief und langsam, und nichts deutete darauf hin, dass es ihr nicht gut ging. »Du verlässt den Tempel.«
Irgendwann werde ich auch so mühelos in der Macht lesen können. »Ja, ich fliege nach Lanteeb.«
Nun öffnete Taria doch die Augen, und ein helles Feuer loderte darin. »Aber du gehst nicht allein.«
»Nein, mit einem Kampfverband. Es ... es ist eine geheime Mission, Taria.«
»Mit anderen Worten, ich soll es niemandem erzählen?« Taria grinste und ließ ihren Knöchel los, dann beugte sie sich nach vorne, bis ihre Hände flach auf dem grasbewachsenen Boden lagen. Sie war wirklich biegsam wie grüner Tapi-Weizen.
Ihr Haar wogte um ihren Kopf wie die Wellen eines sommerlichen Sees. »Keine Sorge, ich werde schweigen wie ein Grab.«
»Es tut mir leid, dass wir unseren Wettstreit nicht mehr entscheiden können.«
Taria schloss die Arme um ihre Waden und drückte das Gesicht gegen die Knie. »Nein, das tut es nicht. Du ziehst aus, um deinen Skyguy und Obi-Wan zu retten. Du bist aufgeregt, Ahsoka Tano. Versuche gar nicht erst, es zu leugnen.«
Ja, sie war aufgeregt, aber sie fühlte sich auch schuldig, weil Taria sich ebensolche Sorgen machte wie sie. »Ich wünschte, Ihr würdet mitkommen«, gestand sie. »Sie schicken einen Meister, dem ich mich anschließen soll. Ich weiß nicht, wer es ist. Aber Ihr wärt mir in jedem Fall lieber.«
Die Jedi richtete sich wieder auf. »Ich würde auch gerne mitkommen, Ahsoka, aber mir ist ein anderer Weg bestimmt. Geh nach Lanteeb. Rette deine Freunde aus der Gefahr. Und vielleicht können wir unseren Wettstreit nach deiner Rückkehr ja weiterführen. Ich würde dir gerne eine Chance geben, wenigstens gleichzuziehen.«
Wenn ich zurückkomme, wird man mich und Skyguy wieder in den Krieg schicken. Und Ihr werdet weiter im Tempel festsitzen.
Doch das sprach Ahsoka nicht laut aus. Es hätte nichts geändert.
»Das würde mir gefallen«, sagte sie. »Taria, es tut mir leid, ich muss jetzt gehen. Gebt auf Euch acht, ja?«
»Ich werde mein Bestes tun«, versprach Damsin. »Und du sei vorsichtig.«
»Das bin ich doch immer«, erwiderte sie mit einem schwachen, unsteten Lächeln. »Möge die Macht mit Euch sein, Meisterin Damsin.«
»Und mit dir, Padawan Tano.« Taria wedelte mit der Hand. »Und jetzt beeil dich!«
Es tat weh, sie so zurückzulassen. In kürzester Zeit war Taria Damsin ihr eine gute Freundin geworden. Doch Anakin war auch ein Freund, und er brauchte jetzt ihre
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