The Clone Wars 05 - Unter Belagerung
können, nicht auf das, was nicht mehr zu ändern ist.«
»Ihr habt leicht reden«, murmelte er. »Ich habe ...«
»Teebe«, grüßte sie Jaklin. Sie stand neben einem Topf mit Rühreiern hinter der Theke. Wie alle im Dorf war auch sie schmutzig und müde. »Wollt ihr etwas essen?«
»Jaklin.« Obi-Wan beugte sich über den Tisch und legte seine Finger um ihr Handgelenk. »Wie geht es dir? Irgendwelche Anzeichen des grünen Fiebers?«
Sie zog ihren Arm zurück. »Nein. Wann kommt denn nun die Hilfe, die ihr uns versprochen habt?« Jaklin war verbittert. Die anderen Dorfbewohner hatten sie überstimmt, hatten sich von Rikkards blindem Vertrauen und seinem Pflichtgefühl überzeugen lassen. Nun machte sie die Jedi für jedes Opfer verantwortlich, das Torbel erbringen musste, weil sie sich den Droiden nicht ergeben hatten. Sie gab ihnen die Schuld an den neun Feuerbestattungen, die es am Tag nach dem ersten Angriff gegeben hatte, und sie hasste sie für den Tod ihrer Freundin Brandeh.
»Bald, hoffe ich«, sagte Obi-Wan, ohne auf ihren beißenden Ton zu reagieren. »Jaklin, du musst sofort ins Heilhaus kommen, wenn du dich schlecht fühlst.«
»Es geht mir gut«, schnappte sie, dann klatschte sie eine winzige Portion Ei und alten Salat auf einen Teller. »Was ist mit Rikkard?«
Obi-Wan nahm den Teller und dann die gesprungene Tasse mit seiner bescheidenen Ration an Wasser. »Er wird es schaffen, genau wie Arrad.«
»Er stirbt also nicht?« Ihr Kinn bebte, während sie einen zweiten Teller füllte. »Ich habe gehört, er würde es nicht einmal bis morgen früh schaffen.«
Anakin nahm den Teller entgegen. »Du solltest diesen Gerüchten nicht glauben, Teeba. Wenn Obi-Wan sagt, dass Rikkard durchkommt, dann kommt er auch durch.«
Sie legte den Schöpflöffel zurück in den Topf, schenkte ein wenig Wasser in eine Tasse ein und hielt sie ihm hin. »Und warum sollte ich auch nur ein Wort glauben, das aus euren Mündern kommt? Wir sitzen hier fest wie Käfer unter einem Stein, und alles, was wir tun können, ist darauf zu warten, dass man uns zerquetscht.«
Die beiden anderen Frauen, die hinter der Theke arbeiteten, hörten auf, das Geschirr zu spülen, und lauschten der Unterhaltung. Anakin öffnete den Mund zu einer ungestümen Antwort, aber Obi-Wan hielt ihn mit einem Stoß in die Rippen zurück.
»Wir verstehen deine Wut, Jaklin«, erklärte er dann. Seine Stimme war brüchig vor Erschöpfung und Anspannung. »Bislang hat sich nichts so entwickelt, wie wir hofften.«
Zu viel Furcht und zu wenig Schlaf hatten Jaklins Augen trübe werden lassen. »Wie lange noch?«, flüsterte sie. »Ihr sagtet, falls alles andere scheitert, würdet ihr euch ergeben. Wie lange müssen wir noch leiden, bevor ihr endlich das Richtige tut?«
»Jaklin...«
»Rikkard hat das grüne Fieber. Ich bin jetzt also der einzige Anführer dieses Dorfes. Und ich warne euch, Jedi - falls die Hilfe, die ihr uns versprochen habt, nicht innerhalb eines Tages hier eintrifft, dann werde ich euch bei eurem Wort nehmen. Dann werdet ihr euch den Droiden ergeben.«
Obi-Wan nickte. »In Ordnung, Teeba.«
Als sie sich zurückzogen, um ihr karges Mahl zu verspeisen, warf Anakin seinem früheren Lehrmeister einen fragenden Blick zu. »Wie schnell könnt Ihr Rikkard wieder auf die Beine bringen? Jaklin meint es nämlich todernst, Obi-Wan. Sie wird uns den Droiden vorwerfen.«
»Rikkard ist schwer krank«, erklärte Obi-Wan. Er schob sich zwischen den Tischen hindurch und ging dann über den großen Platz zur Straße zurück. »Es könnte ein paar Tage dauern, bis er so weit genesen ist, dass er sich wieder mit derartigen Dingen befassen kann.«
»Obi-Wan, Ihr habt sie gehört! Wir haben keine paar Tage!«
Der ältere Jedi zuckte mit den Schultern. »Anakin, wir hätten so oder so keine paar Tage mehr, ganz gleich, wie Jaklin sich entscheidet.«
Es stimmte. Obwohl jeder Bissen rationiert wurde, schwanden Torbels Nahrungsmittelvorräte erschreckend schnell, und die Pumpe des Brunnens war so schwer beschädigt, dass nicht einmal er sie reparieren konnte. Die Kranken und Verwundeten konnten außerdem nicht richtig versorgt werden, und ihr Verbrauch an Flüssigdamotit war so enorm, dass Anakin Angst hatte, überhaupt auf die Füllanzeigen zu schauen.
Es ist ein Wunder, dass die Dorfbewohner so ruhig geblieben sind. Aber es wird nicht mehr lange dauern, bis sie in Panik geraten. Und dann...
»Ihr findet, wir sollten aufgeben?«
»Noch nicht«, meinte
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