The Clone Wars 05 - Unter Belagerung
das Leben, für das wir uns entschieden haben. Erst die große Hetze und dann das große Warten. Tage voller Langeweile und dann Minuten voller Schrecken.« Er beugte sich noch einmal vor und tätschelte ihr Knie. »Also, warum machen wir das Warten nicht erträglicher, indem wir eine Runde Darts spielen?«
»Sie haben keine Chance gegen mich, Captain Rex.«
»Das werden wir ja sehen«, entgegnete er. Kurz lag ein warmes Funkeln in seinen Augen, aber dann war es auch schon wieder verschwunden, und Rex verwandelte sich wieder in den ernsten Klon-Captain. »Aber wenn die Zeit gekommen ist, Kleines, wenn Ihr und der General uns brauchen ...« Er deutete mit dem Daumen auf sich und Coric, der mit ebenso grimmiger Miene neben ihm stand. »Dann gebt einfach nur Bescheid, und wir werden da sein.«
Sie musste erst hart schlucken, bevor sie antworten konnte. »Das weiß ich. Und er auch.« Sie sprang auf die Beine. »Und jetzt lasst uns
endlich eine Runde spielen.«
Früh am nächsten Morgan suchte Jedi-Meisterin Taria Damsin Ahsoka im Arboretum des Tempels auf, wo die Padawanschülerin im kühlen, feuchten Gras meditierte. Der künstliche Wasserfall erfüllte die warme Luft mit einem Sprühnebel und hellem Rauschen.
Ahsoka musterte die Jedi-Meisterin unauffällig. Sie schien sich völlig von ihrer wilden Mission auf Corellia erholt zu haben. Entweder war sie eine ausgezeichnete Schauspielerin, oder sie hatte das Boratavi-Syndrom, an dem sie litt, wieder unter Kontrolle.
Vermutlich ein wenig von beidem.
»Ahsoka«, erklärte Taria so fröhlich wie eh und je. »Ich habe nachgedacht.«
Die junge Togruta löste sich aus der letzten Meditationspose - Der Blumenstiel neigt sich im Wind, ohne zu brechen - und blickte der älteren Frau grinsend entgegen. »Nachgedacht? Das klingt gefährlich? Sollte ich mir Sorgen machen?«
»Frecher Fratz«, sagte Taria. »Hör zu. Ich weiß, du hasst es, hier festzusitzen und auf Neuigkeiten von Meister Kenobi und Meister Skywalker zu warten. Es gibt nichts Schlimmeres, als zurückbleiben zu müssen, wenn der Meister auf einer Mission ist, die keinen Padawan erfordert. Und ich muss zugeben, nach Corellia steht mir der Sinn auch nach etwas Aufregenderem, als in der Bibliothek zu sitzen. Also, was hältst du von einem kleinen Wettbewerb? Eine Herausforderung für die älteren Padawane und uns selbst.«
»Das klingt interessant«, musste Ahsoka zugeben. »Worum geht es?«
Tarias goldbraune Augen leuchteten schelmisch. »Ein Rennen durch die neue Trainingshalle. Zwei Teams - ich führe eines , du das andere. Wer zuerst das Leuchtfeuer auf dem zentralen Turm der Miniaturstadt erreicht, hat gewonnen.«
»Und was hat er gewonnen?«
»Das Recht, damit angeben zu dürfen«, grinste Taria. »Was denn sonst?«
Die neue Halle war nur ein paar Tage vor ihrer Mission auf Kothlis eingeweiht worden. Sie beanspruchte die gesamte neunzehnte Unterebene des Tempels und verfügte über eine manipulierbare Atmosphäre einschließlich willkürlich generierter Null-G-Blasen und einer Vielzahl von Umgebungsformen, darunter ein schlammiger Morast, dichtstehende Bäume, eine Felsschlucht, eine Klippe, einen offenen Abschnitt, auf dem Erdbeben simuliert wurden, einen kleinen, im Kreis verlaufenden Fluss und obendrein vier große Gebäudeblocks und Straßen einschließlich mehrerer Türme. Echte
Kampfdroiden der Separatisten - von etlichen Schlachtfeldern zusammengeklaubt - bevölkerten diese Miniaturwelt. Natürlich hatte man sie modifiziert, und anstelle tödlicher Blasterladungen feuerten sie nun nur noch harmlose Betäubungsschüsse, kurzum, die neue Halle war das ultimative Trainingsgelände für urbane und ländliche Kriegsführung. Die meisten Padawane erlebten bei den ersten Übungen dort ihr blaues Wunder. Doch besser in der Sicherheit des Tempels als dort draußen im echten Krieg, wo es keine zweiten Chancen gab und man nicht wieder aufstand, wenn man getroffen wurde.
»Also«, fragte Taria mit herausforderndem Grinsen, »bist du dabei? Sag ja. Das könnte die Geburt eines neuen Tempel-Wettkampfes werden.«
»Klingt nach Spaß«, meinte Ahsoka zögerlich. »Aber ein Wettkampf bedeutet, dass es Gewinner und Verlierer gibt, und die Jedi-Philosophie warnt vor Stolz.«
»Das stimmt«, nickte Taria, und der belustigte Ausdruck verschwand von ihrem Gesicht. »Aber hier geht es nicht um Stolz, Ahsoka. Es geht darum zu trainieren, ohne dass man zu viel darüber nachdenkt, wofür man trainiert - nämlich
Weitere Kostenlose Bücher