The Clone Wars 05 - Unter Belagerung
zurück. »Nach dir, Cousin Yavid.«
Sie fanden Teeba Jaklin in der kleinen Küche des Hauses, wo sie gerade einen Laib groben Mischbrotes schnitt. Nachdem sie das Messer beiseitegelegt hatte, musterte sie die Jedi aus misstrauischen blassblauen Augen. »Da seid ihr ja. Ich hab mich schon gefragt, ob ihr vielleicht gestorben seid.«
Ihr Verhalten verwirrte Anakin. Sie war nicht feindselig, aber auch nicht gerade freundlich. Er spürte eine müde Abneigung in ihr, als wäre ihr Auftauchen nur eine weitere Bürde in ihrem an Problemen reichen Leben.
Obi-Wan ließ sich von dieser Begrüßung nicht entmutigen. Er presste sich die Hand auf die Brust und beugte höflich den Kopf. »Nun, wir waren ja auch todmüde, Teeba. Hätten Sie uns nicht bei sich aufgenommen, hätten mein Cousin und ich wahrscheinlich draußen auf der Straße geschlafen.«
Dem Ausdruck auf ihrem Gesicht nach zu schließen, wusste sie nicht recht, ob sie ihm glauben sollte. Sie zog die Nase hoch. »So saht ihr auch aus, Teeb. Nicht dass ihr draußen in Gefahr gewesen wärt. Der nächste Konvoi kommt erst in ein paar Tagen. Na ja, trotzdem ...« Sie wickelte den Rest des Brotlaibes in ein Stück Stoff und legte ihn in eine Kiste auf der Anrichte. »Vorsicht ist besser als Nachsicht.«
»In der Tat«, stimmte Obi-Wan zu. »Ähem, Teeba...«
Sie deutete zur Tür auf der anderen Seite der Küche. »Das Bad ist am Ende des Ganges. Eine Badewanne kann ich euch aber leider nicht anbieten. Erst morgen ist Waschtag.«
Anakin schluckte ein Stöhnen hinunter. Seine Haut war mit einer juckenden Schicht aus getrocknetem Schweiß, Blut und Schmutz bedeckt. Ich fühle mich wirklich, als wäre ich wieder auf Tatooine. »Dann ist das Wasser rationiert?«
»Genau«, brummte sie gleichgültig. »Oberste Priorität hat die Mine, dann Tiere und Getreide und dann das Trinken für die Leute hier. Baden und Wäschewaschen steht ganz unten auf der Liste.«
»Das ist kein Problem, Teeba Jaklin«, sagte Obi-Wan hastig. »Sie haben uns ein Bett und ein Dach über dem Kopf gegeben. Wir erwarten nicht, dass Sie auch noch unsere Kleider waschen.«
Sie starrte ihn an, scheinbar fest entschlossen, sich nicht von seiner Freundlichkeit beeinflussen zu lassen. »Ihr könnt euch das Gesicht im Becken waschen. Aber nur ein Spritzer Wasser. Es gibt eine Anzeige, ich kann es also überprüfen.«
»Nur ein Spritzer«, versicherte ihr Obi-Wan. »Versprochen.«
Sie betrachtete stirnrunzelnd seine Kratzer und blauen Flecken. »Habt ihr euch geprügelt? Schläger sind hier nicht willkommen.«
»Nein, Teeba«, erklärte Obi-Wan. »Wie wir letzte Nacht schon sagten, wir hatten einen Unfall. Wir werden keinen Ärger machen, darauf gebe ich Ihnen mein Wort.«
»Hoffen wir's. Da ist ein Glas mit Salbe in dem Schränkchen über dem Becken. Ihr könnt etwas davon nehmen. Ich stelle sie selbst her.«
Wieder deutete Obi-Wan eine Verbeugung an. »Das ist sehr großzügig, danke. Markl, geh du zuerst. Aber trödel nicht herum.«
»Keine Sorge, Yavid«, murmelte Anakin, der gehorsame, jüngere Cousin, dann ging er den Flur hinab und überließ es Obi-Wan, im Gesicht der Lanteebanerin zu lesen und ihre gegenwärtige Situation abzuschätzen.
Das Bad erinnerte an eine kleinere, schmutzigere Version der Küche. Es war so eng, dass man sich kaum darin umdrehen konnte. Als er sich seine echte Hand aus Fleisch und Blut und das Gesicht wusch - wie versprochen nur mit einem Spritzer Wasser aus dem winzigen Becken -, betrachtete er seine verzerrte Reflexion in dem zersplitterten Spiegel. Ein schmaler Schnitt unter dem Haaransatz, Blutergüsse am linken Wangenknochen und unter dem Auge, ein Kratzer am Kinn. Es könnte schlimmer sein. Er knöpfte sein Hemd auf und zählte die blauen Flecken an seinem Oberkörper. Sein rechtes Schlüsselbein schmerzte höllisch ebenso wie zwei seiner Rippen und beide Knie. Vielleicht war es ganz gut, dass er nicht baden durfte, er hatte nämlich das Gefühl, dass sich unter seiner Kleidung ein Flickenteppich aus violetten und grünen Blutergüssen und roten Blasterverbrennungen erstreckte, und das wäre sicherlich ein deprimierender Anblick.
Aber falls unser erbärmliches Aussehen uns weniger bedrohlich und hilfloser erscheinen lässt... dann soll es mir recht sein.
Er schmierte seine Wunden noch mit Teeba Jaklins stinkender, klebriger grüner Salbe ein, die auf seiner Haut wie Feuer brannte, dann kehrte er in die Küche zurück. Nun ging Obi-Wan ins Bad und ließ
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