The Clone Wars 05 - Unter Belagerung
Böse zu bekämpfen und die Unschuldigen zu beschützen. Ich werde deiner Patientin kein Leid zufügen, Teeba Sufi, darauf hast du mein Wort.«
»Dein Wort?« Sufi spuckte auf den schmutzigen Boden. »Was ist das Wort eines Lügners schon wert? Du behauptest, du kannst Bohle helfen? Hilf ihr, und ich ändere meine Meinung über dich vielleicht. Aber falls du sie nicht heilst, dann wird Torbel sich rächen, ob du nun ein Jedi bist oder nicht.«
Er akzeptierte ihre Drohung mit einem Nicken, dann setzte er sich auf den Hocker neben der Liege der kranken Frau. »Greti ...« Er schloss seine Finger ein wenig fester um die Hand des Mädchens. »Du weißt, ich kann nichts versprechen.«
Ihre vor Furcht geweiteten Augen forschten in seinem Gesicht. »Ich weiß, du wirst dein Bestes tun, Teeb.«
»Mein Allerbestes. Darauf gebe ich dir mein Wort.«
»Ich glaube dir«, flüsterte sie, dann ließ sie seine Hand los und setzte sich im Schneidersitz auf den Boden. »Das tu ich wirklich.«
Das Kind hatte außergewöhnlich starke Jedi-Instinkte. »Du kannst ihr auch helfen, Greti. Lass sie wissen, dass du hier bist und dass du sie liebst.«
Tränen rollten über die hohlen Wangen des Mädchens, als sie nickte, dann schloss sie ihre kleinen Finger um die heile Hand ihrer Mutter und küsste sie auf die Wange. Diese simple Geste war ein tiefgreifender Beweis der Liebe, und sie berührte Obi-Wan mehr, als er zuzugeben bereit gewesen wäre. Hastig machte er sich daran, die Verbände um Bohles Wunde zu entfernen.
Es sah schlimm aus. Die linke Hand der Frau war so sehr geschwollen, dass sie fast dreimal so groß war wie die andere, ihre Haut war grünlich und um die faulenden Ränder der tiefen, Wunde auch violett verfärbt. Man hatte den Schnitt behelfsmäßig genäht, aber die Nähte waren gerissen und stinkender Eiter rann dazwischen hervor. Das Fieber hatte Bohles Blut in Feuer verwandelt, ihre Haut verbrannt und ihren dürren Körper ausgetrocknet. In dunklen Linien zog sich die Vergiftung durch die Adern an ihrem Unterarm bis hoch über den Ellbogen. Bald würde sie die Schulter erreichen. Grüne Flecken prangten auf ihrem Körper wie Fingerabdrücke des Damotits.
Obi-Wan spürte, wie Zweifel in ihm aufstiegen. Er hatte keine richtige Ausbildung als Heiler und auch keinen Heilkristall, der die Sache erleichtern könnte. Da war nur der verzweifelte Wunsch zu helfen.
Oh, Vokara Che. Wenn du jetzt doch nur hier sein könntest.
Er beschloss, nicht weiter darüber nachzudenken, wie müde er war oder was er alles nicht wusste und nicht hatte. Diese Frau lag im Sterben. Sie war Gretis ganze Familie.
Und falls ich ihr helfen kann, wird Sufi mich auch den anderen helfen lassen. Was für einen besseren Weg gäbe es, ihnen die Wahrheit über die Jedi zu zeigen?
Die Fingerspitzen auf Bohles fiebrig heißen Arm gelegt, schloss er die Augen und tauchte tief in die Macht ein. Gretis Präsenz erbebte, als würde sie es spüren. Obi-Wan atmete ein, atmete aus, dann fand er sein empfindliches Gleichgewicht.
»Greti«, flüsterte er, »stell dir vor, die Hand deiner Mutter wäre nicht verletzt. Kannst du das für mich tun? Stell sie dir in deinem Kopf vor, so wie sie vor dem Unfall war.«
»Ja«, sagte das Mädchen mit zitternder Stimme. »Ich kann sie sehen.«
»Behalte dieses Bild vor Augen, Greti. Entspanne deinen Körper. Vergiss deine Ängste. Stell dir vor, du bist an einem warmen, sicheren Ort. Stell dir die gesunde Hand deiner Mutter vor. Stell dir vor, sie lächelt, anstatt zu leiden.«
Unruhig, ihr Atem ein gequältes Röcheln, warf Bohle den Kopf auf dem Kissen hin und her. Die Schmerzen loderten wie ein Flächenbrand in ihrem Körper. Obi-Wan drückte seine Hand sanft gegen ihre Wange und zwang ihr dann behutsam, aber entschlossen seinen Willen auf.
Ruhig, Bohle. Ganz ruhig. Kämpfe nicht gegen mich an. Fühle deine Tochter neben dir. Fühle ihre Liebe. Vergiss deine Ängste. Lass mich in deinen Geist... Lass mich in deinen Geist...
Er spürte die vertraute Wärme, als er noch tiefer in die Macht hinabsank und ihre Energie ihn durchströmte. Ohne genau zu wissen, was er tat - das wusste er nie -, machte er sich zu einem Leiter dieser mysteriösen Energie, sodass sie in Bohles gebrechlichen Körper fließen konnte. Vage war er sich Gretis Keuchen bewusst, als die Blüte der unausgebildeten Macht in ihr sich instinktiv öffnete. Ein langsamer Schauder rann von Kopf bis Zeh durch den Körper ihrer Mutter.
Irgendwo schrie
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