The Clone Wars 05 - Unter Belagerung
geht es meinem Sohn? Wird er überleben? Konntest du ihn heilen?«
Kenobi fuhr sich mit einer zitternden Hand über das Gesicht und nickte. »Ja, Teeb. Er wird es überleben. Sein Körper ist nicht vollends geheilt - seine gebrochenen Knochen müssen erst noch zusammenwachsen. Aber die Wunde an seinem Kopf und die Blutung im Bauch sind behoben.« Er atmete tief ein und noch tiefer aus. »Er muss noch eine Weile in der Obhut von Teeba Sufi bleiben.«
Diese trat mit einer Schere und frischen Verbänden neben das Bett. »Gibt es hier sonst noch jemanden, der in Lebensgefahr ist?«
Anakin öffnete den Mund zum Protest, während Sufi zu den anderen belegten Liegen hinüberblickte, doch Obi-Wan schnitt ihm mit einer Handbewegung das Wort ab.
»Nein«, brummte Sufi schließlich. »Sie haben Schmerzen, aber keiner von ihnen wird sterben oder bleibende Schäden davontragen.« Sie musterte den Jedi von Kopf bis Fuß. »Du hast genug getan. Jetzt solltest du dich ausruhen.«
»Später«, sagte Obi-Wan. »Teeb Rikkard ...«
Der Vorarbeiter stand über seinen Sohn gebeugt. »Was?«
»Ich muss dich bitten, kurz mit mir, Anakin und Teeba Jaklin vor die Tür zu gehen.«
»Nein. Ich bleibe bei meinem Jungen.« Sein Gesicht war angespannt, und im trüben Licht des Heilhauses glänzten Tränen in seinen Augen. Öl, Schweiß und Schmutz ließen seine Narben schimmern. »Ich lasse ihn nicht allein.«
»Es tut mir leid, Teeb, aber es ist wichtig«, erklärte Obi-Wan. Trotz der Erschöpfung war seine Stimme noch immer voller Autorität. »Es geht um das Dorf, und du bist der Vorarbeiter der Mine.«
Sufi legte Rikkard die Hand auf die gebeugte Schulter. »Ich bleibe so lange bei ihm, Teeb. Falls er aufwacht, rufe ich dich.«
»Bitte, Rikkard«, drängte nun auch Teeba Jaklin. »Ich kann nicht allein für Torbel entscheiden. Das wäre nicht richtig.«
Wütend streifte der Lanteebaner Sufis Hand ab. »Halte mich nicht zu lange von meinem Jungen fern, Teeb Yavid - oder wie immer du dich nennen magst.«
Anakin starrte ihn an. »Teeb Rikkard, willst du wirklich in diesem Ton mit dem Mann sprechen, der gerade das Leben deines Sohnes gerettet hat?«
»Anakin«, murmelte Obi-Wan. »Nicht. Es ist nicht wichtig, welchen Ton er anschlägt.«
Oh doch, das war es, aber darüber konnten sie sich später noch streiten. Sie ließen Teeba Sufi und Teeba Brandeh bei den Verletzten zurück und traten auf die Straße hinter dem Gebäude hinaus. Während der letzten Stunde war wieder so etwas wie Ruhe in Torbel eingekehrt. In einiger Entfernung flackerten Lichter, wo Familien sich in ihren Hütten versammelt hatten. Das tiefe Summen der Generatoren war das einzige beständige Geräusch. Das Heulen des Theta-Sturmes wurde wieder völlig vom blauen Plasmaschild ausgesperrt. Ein schwaches Leuchten schimmerte durch die orangerote Wand der radioaktiven Wolke - die Morgendämmerung. Doch die Luft unter der Kuppel war noch immer voller Rauch, noch immer vergiftet. Anakin hustete, versuchte aber, nicht weiter darüber nachzudenken.
»Was hast du zu sagen, Jedi?«, fragte Rikkard barsch. »Spuck es aus und lass uns dann in Frieden.«
Obi-Wan reagierte nicht darauf. »Anakin, was ist mit dem Kraftwerk? Ist es sicher? Und die Generatoren - wird keiner von ihnen mehr durchbrennen?«
Sicher? Das war ein großes Wort. Er, Rikkard und Devi hatten die letzten sechzig Minuten wie verrückt gearbeitet, um jeden Schaltkreis, jedes Relais, jede Diode und jede Plasmaisolierung und -leitung zu überprüfen. Leider wirkte Torbels Kraftwerk selbst im Vergleich zu Mos Espa veraltet. Wie diese Menschen es nur schafften, hier zu überleben, war inzwischen zu einem beständigen Quell der Verwunderung für Anakin geworden.
»Devi und Teeb Rikkard glauben, dass im Kraftwerk so weit alles in Ordnung ist«, antwortete er vorsichtig. »Ich denke auch, dass es sicher ist. Es wird keine zweite Überladung geben. Und wir konnten auch keinen fehlerhaften Generator finden. Falls der Sturm bald abklingt...«
»Niemand kann sagen, wie lange der Sturm noch dauern wird«, unterbrach ihn Jaklin. »Es ist vorbei, wenn es vorbei ist. Vielleicht in ein paar Stunden, vielleicht aber auch erst in ein paar Tagen.«
Na toll. »Keine Sorge, wir halten das Kraftwerk schon irgendwie am Laufen.«
»Schön«, brummte Rikkard, während er sich die Augen rieb. »Ihr seid also Jedi. Und was bedeutet das für Torbel? Werdet ihr uns vor der Regierung beschützen, wenn sie herausfindet, dass wir ihr
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