The Clone Wars 05 - Unter Belagerung
schon, es geht mir gut. Jetzt ruh dich aus.«
»Aber...« Schmollend legte sie sich auf eine freie Liege. »Wo gehst du hin?«
»Nur kurz raus auf die Straße. Ich brauche ein wenig frische Luft. Komm und hol mich, falls einer der Patienten aufwacht.«
Die lanteebanischen Nächte waren lang, aber das Flackern und Blinken, mit dem der Plasmabeschuss den Sturmschild überzog, hielt die durchdringende Finsternis von Torbel fern. Das Zischen und Donnern des Blasterfeuers ließ seine Knochen vibrieren, auch wenn es ihm mittlerweile kaum noch auffiel. Nach all der Zeit blendete sein Körper den Lärm einfach aus.
Taria? Bist du das?
Er spürte, wie die Macht sich träge verwirbelte.
Taria. Es war also kein Traum gewesen. Taria. Doch etwas stimmte nicht. Abgesehen von all den anderen Dingen, die nicht stimmten. Die Jedi war ausgezehrt, voller Schmerz, voller Sorge um ihn.
Ich lebe noch. Taria...
Er spürte, was sie vorhatte: mit einem Machtsprint durch die Reihen der belagernden Droiden zu brechen und einen Weg ins Dorf zu finden. Das war genau die Art verrückter Plan, die sie sich ausdenken würde. Vielleicht würde es sogar funktionieren, doch sie brauchte Hilfe - Anakins Hilfe. Er ließ sich von der Macht zu ihm führen, auch wenn ihn die Anstrengung vor
Schmerz zusammenzucken ließ. Anakin war auf der anderen Seite des Dorfes und tauschte die Verkabelung von Schildgenerator drei aus.
Als er Kenobi erblickte, zog der junge Jedi wütend die Augenbrauen zusammen. »Obi-Wan? Was tut Ihr denn? Ihr habt versprochen, Ihr würdet...«
»Nicht jetzt«, fiel er ihm ins Wort. »Taria ist hier. Wir müssen sie ins Dorf lassen. Schalte du für ein paar Sekunden Generator sieben ab, und ich halte solange die Droiden zurück.«
Anakin starrte ihn an. Sein Gesicht war inzwischen so schmal, dass man ihn kaum noch wiedererkannte. »Das ist kein Witz, oder? Also gut, gehen wir.«
Keuchend und ächzend joggten sie am Rand des Schildes entlang bis zu Generator sieben. Zum ersten Mal seit mehreren Tagen blickte Obi-Wan zu den Droiden auf der anderen Seite der Barriere hinüber. Vor diesem Abschnitt der Kuppel hatten dreißig der Metallgestalten Aufstellung bezogen, und sie feuerten ohne Unterlass ihre Blaster ab. Heißer Zorn stieg in ihm auf.
Anakin warf ihm einen Blick zu. »Ich weiß«, murmelte er, dann reckte er den Kopf, um an den Droiden vorbeisehen zu können. »Ich kann sie nirgends entdecken, Obi-Wan. Und ich kann sie auch nicht spüren. Seid Ihr sicher, dass Meisterin Damsin...«
»Ganz sicher. Bereite den Generator vor.«
»Ja, Meister«, brummte Anakin, aber er tat, wie ihm geheißen.
Obi-Wan konzentrierte sich, dann zog er sein Lichtschwert aus der Innentasche des schmutzigen, in Fetzen hängenden Hemdes und aktivierte die Waffe. Helles blaues Licht schnitt durch das rote Glühen des Bombardements.
Taria? Hier .
Er spürte ihre Präsenz in der Macht, und er hörte, wie Anakin scharf einatmete, als er sie ebenfalls spürte. Einen Moment später erklang ein Alarmsignal und mechanisches Geklapper, und dann flog ein halbes Dutzend Droiden wie Puppen durch die Luft, fortgeschleudert von einem gewaltigen Machtstoß.
Jetzt, Obi-Wan! Jetzt!
»Jetzt, Anakin«, rief er und wappnete sich mit erhobenem Lichtschwert für den Kampf.
Erst war nur ein tiefes Grollen zu hören, als Anakin die Energieversorgung des Generators unterbrach, dann löste dieser Abschnitt des Sturmschildes sich flirrend in Nichts auf. Die Droiden zogen sich augenblicklich zusammen und eröffneten das Feuer.
»Obi-Wan!«, schrie der junge Skywalker. »Lasst mich ...«
»Nein«, entgegnete er, während er die Schüsse nach links und rechts ablenkte. »Bleib beim Generator.«
Er spürte, wie Taria in einem Machtsprint auf ihn zukam, doch er konnte sie noch immer nicht sehen. Noch einmal flogen mehrere Droiden in hohem Bogen durch die Nacht. Der Sprint, die Machtstöße - Damsin musste sich völlig verausgaben.
Beeil dich, Taria. Ich kann sie nicht mehr lange zurückhalten.
Das Lichtschwert fühlte sich unglaublich schwer in seinen Händen an, und die Welt verschwamm vor seinen Augen. Die Arbeit im Heilhaus hatte ihn sämtliche Kraft gekostet. Er hatte seine Energie in die Körper der kranken Männer, Frauen und Kinder geleitet, damit sie nicht sterben mussten. Anakin ging es nicht besser. Obi-Wan konnte ihn fluchen hören, und er spürte seinen Schmerz.
»Alles in Ordnung, ich habe mich nur ein wenig verbrannt! Obi-Wan...«
»Ich weiß, ich
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