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The Cocka Hola Company: Roman

The Cocka Hola Company: Roman

Titel: The Cocka Hola Company: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matias Faldbakken
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bedeutet, dass ich hinter der Halle nochmal beschleunigen muss, falls ich das irgendwie schaffe, denn bis zur Gabelung sind es noch mindestens 40 Meter den Sommervei runter. Ich muss es um die Kurve Eiblsgate schaffen, bevor sie sehen können, welche Straße ich nach der Gabelung genommen habe. Wenn das klappt, bin ich aus dem Schneider. Dann komme ich ohne weitere Probleme zum Haus Nr. 16 und kann da durch den Hinterhof (und die Tür hinter mir zuwerfen, die Casco oder Tiptop aufgestellt haben müssen , mit einem Zettel dran, Erwarte Lieferung, bitte offen lassen! ). In dem Haus wohnen vor allem Rentner; wenn die Tür zu ist, besteht also relativ wenig Gefahr, dass einer der Hausbewohner sie zwei keuchenden gelbzähnigen Negern aufmacht. Von dort sind es nur noch ein paar hundert Meter hoch zu PapaHans und Sonja. Ich mache diesen ganzen Umweg, statt sofort aus der Isnesgate in den Tobias Schmidtsvei einzubiegen, denn ich muss die Neger abhängen, bevor ich irgendwo reinlaufe.
    Wir nähern uns der Schule. Der Abstand zu meinen Verfolgern ist unverändert. Ich höre, wie der eine dem anderen ein Kommando zustöhnt, aber ich verstehe nicht, was. Ich renne durch das südliche Schultor. Natürlich ist gerade Pause. Anders kann’s ja gar nicht gehen. Gut, dann gibt’s jetzt eine Dopehatz durch die Grundschule. Über Himmel-und-Hölle-Kästchen und Prellballmarkierungen. Als ich gut die Hälfte vom Schulhof hinter mir habe, sehe ich zu meinem Entsetzen, dass der eine, der mit den Zöpfen, den Richtervei weiterrennt, während der andere mir aufs Schulgelände nach ist. Entweder haben die was geahnt, oder sie kennen sich hier aus. Dieses unerwartete Manöver torpediert meinen Plan. Jetzt hat meine Verwirrstrategie mit Eibls- und Glesåengate keinen Sinn mehr. Scheißsimpel, Scheißsimpel, Scheißsimpel, denke ich. Aus mir kommen bei jedem Atemzug Geräusche. Ich röchle. Die Grundschüler passen nicht auf, ich trete mehrere von ihnen oder renne sie um und hinterlasse eine Bahn aus Kindergeschrei und blutenden Nasen. Die Kinderchen heulen mit ihren kleinen Gesichtern und kullern durch den Schneematsch. Ich verschwende keinen Gedanken auf sie. Bei jedem neuen Zusammenstoß spritzt mein Sabber und ihrer genauso. Ich schlage einen Haken. Das Schulhaus. Ich renne schnurstracks auf den nördlichen Eingang zu. Mit der einen Hand reiße ich die Tür auf, mit der anderen drücke ich mich ab. Als die Tür an die Außenwand scheppert, bin ich schon weit den Linoleumflur rein. Drinnen ist es leer (Hofpflicht in der Pause). Aber hinten im Flur ist noch ein kleiner Pöks. Lonyl. Er kritzelt mit dem Filzer an der Wand rum. Ich sage nicht guten Tag. Er schaut auch nicht auf, als ich vorbeirase. Bevor ich zur südlichen Tür rausflitze, auf den Richtervei zurück, drehe ich mich um und sehe, wie der Kapuzenneger gerade in den Flur kommt. Ich renne wieder auf den Schulhof. Diagonal zu mir kommt der Zopfneger durch das nordöstliche Hoftor gegenüber von der Turnhalle. Wie ich mir gedacht habe, ist er den Sommervei hoch, den ich runterrennen wollte. Wieder schlage ich einen Haken und gelange über das südliche Tor auf den Richtervei. Der Zopfneger bremst, erwägt sekundenschnell, ob er kehrtmachen und den Sommervei wieder runter soll, dann rennt er weiter über den Schulhof. Ich gewinne ein paar Meter. Die Südtür knallt, der Kapuzenneger kommt aus dem Gebäude. Als ich hinterm Fischgeschäft in die Glesåengate einbiege, liegt er zehn Meter vor dem Zopfneger. Ich renne im Zickzack über die Glesåen und in die Eibl rein. Der Fischladen blockiert den Negern die Sicht auf mich, aber es gehört nicht viel dazu zu erraten, dass ich die Eibl hoch bin. Ich bin sicher, dass sie mir weiter auf den Fersen sind. Wir können uns nur nicht mehr sehen, weil die Straße eine sachte 180°-Kurve gegen den Uhrzeigersinn vollführt. Ich halte mich scharf in der Innenkurve. Die Eiblsgate geht in meiner Richtung leicht bergauf, ich renne elend langsam, aber dem Negergelichter wird es nicht anders gehen. Der kleine Widerstand durch die Steigung ist unerträglich. Kurz ist mir, als würde ich auf der Stelle treten. Ich denke an Haus Nr. 16. Ich sabbere. Ich glaube, gleich bleibt mir das Herz stehen. Alles in mir streikt. Ich erreiche Nr. 16. Die Tür ist zu!!! Ich rüttle schlapp an ihr. Mit gebeugtem Kopf. Wässriger Sabber trieft von meiner Unterlippe. Ich röchle laut SCHEISSE SCHEISSE CAAAAASCOOO! Ich reiße noch mal an der Tür, lehne mich dagegen und

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