The Cocka Hola Company: Roman
glaube, ich sabbere. Ich finde, dass Simpel mich verflucht nochmal endlich besser bezahlen müsste. In mir drin sage ich Scheiße Scheiße Arschloch Arschloch Scheiße Arschloch Scheiße Scheiße Arschloch verfickte Scheiße. Mein Leben steht auf dem Spiel. Ich führe das Klischee einer Verfolgungsjagd vor, aber deswegen ist es keinen Deut weniger ernst. Sich die Seele aus dem Leib zu rennen, das führt wohl doch ein bisschen weiter als die üblichen Botengänge, denke ich. Zum Teufel mit Simpel. Die Liste heute war schon in Ordnung, abgesehen von dem einen Punkt:
ÜBERBLOND:
2 Paar beinhohe Schaftstiefel, Olivenöl, Enthaarungswachs, Hämorrhoidencreme, eine Auswahl Gummi- und Seidentangas sowie dünne Ketten.
VAN GMBH:
5 Liter Hausgebrannten, 1 Karton Pall Mall.
DESIREVOLUTION:
10 DVD-Kassetten, 1 Partie Kopierkassetten, 3 Scart-Kabel, Seife, Handtücher, Plastikobst, Ink-Jet-Papier, 2Ringbücher, Plastiktüten, ein Dreierpack Tangas, 1 Weihnachtsmannkostüm.
RITMEESTER:
Übliche Waren des täglichen Bedarfs, PARKER-Tintenpatronen, Dispril, Lebertrankapseln, 2 Stangen Marlboro. Bericht für DESIREVOLUTION mitnehmen.
SIMPEL/COOLCONVENTION:
Tätowiermaschine und -nadeln, schwarze und rote Tattootinte, Arzthandschuhe, Rotwein. 5 Scheine Simpelwährung bei Simpel abholen: Koks und Schlaftabletten für alle 5 Scheine. Koks beim Infomeeting an Tiptop/Simpel übergeben. Die Schlaftabletten kriegt Simpel. Bericht über Koks/Schlaftablettenkauf an Simpel.
Beim letzten Punkt bin ich gerade. Ich habe als Letztes für fünf Scheine Simpelwährung Koks gekauft, und jetzt habe ich zwei rabenschwarze Negerdealer am Hals. Besonders fit haben die eigentlich nicht ausgesehen. Ich hab sie beim Deal unter die Lupe genommen. Rotgelbe Augen, schlechte Zähne usw., aber ich hätte berücksichtigen müssen, dass es Neger sind. Und wenn Neger eins können, egal, wieviel Milligramm von irgendwelchem Dreck in ihren Adern kreist, und trotz rotgelber Augen und schlechter Zähne und weiß der Teufel was noch, dann ist das rennen . Auch wenn sie so aussehen, als würden sie seit wer weiß wie vielen Winternächten unter der Brücke schlafen. Mit raschen Fingern haben wir das Geschäft auf Hüfthöhe abgewickelt. Sie haben die Scheine bekommen, ich den Koks. Ich habe den Beutel gepackt und ihn in die Jackentasche gesteckt, dann habe ich mich ca. 10-15 Sekunden lang in beinahe verdächtig schneller Gangart entfernt, solange sie kleine paranoide Blicke um sich warfen und nach Negerart auf der Stelle trippelten, dann die Scheine entrollten und lesen durften: Hierfür kriegst du nicht viel Dope, ARSCHLOCH! Und als sie mit offenem Mund von den Scheinen aufblickten und ihren Augen noch nicht trauen wollten, bin ich losgerannt. Und die Negerboys hinter mir her wie die wilden Tiere. Sie rannten los, ohne nachzudenken, ganz instinktiv. Diesen Vorsprung, 10, höchstens 15 Sekunden, habe ich bis jetzt gehalten. Aber die Dealer sind seit dem Start keinen verdammten Meter zurückgefallen. Ich werfe regelmäßig den Kopf hysterisch nach hinten, um den Überblick zu behalten, und sehe sie mir nachsetzen. Beide rucken bei jedem Schritt energisch und wütend mit dem Hals. Sie laufen hintübergelehnt und starren mir nach. Es geht rasend schnell voran, unser Abstand zueinander scheint stillzustehen. Der eine hat einen Haarknoten und Afrozöpfe, die starr von seinem Kopf abstehen. Der andere trägt eine glänzende Steppjacke mit Riesenkapuze. Ich habe meine besten Laufsachen an. Jogginghosen und neue NIKES. Einerseits dient das Outfit sozusagen als Tarnung. Neue Laufschuhe und Jogginghosen sind in der Regel eine prima Tarnung für Dealer und ihre Kunden. Und zweitens, rein praktisch gesehen, ist diese Kleidung genau das Richtige für den Post-Deal-Sprint. Meist muss ich nicht weit rennen, bis die Dealer, meist Weiße, fluchend und keuchend aufgeben. Niemand flucht so jaulend und verzweifelt wie ein Junkie, dem man gerade seinen Stoff abgenommen hat. Ab sofort werde ich mich verdammt nochmal von Negern fern halten.
Meine einzige Chance ist, auf der Südseite über den Hof von der B-Schule zu laufen, hinter der Turnhalle um die Ecke, dann hoch in die Eiblsgate, an der Stelle, wo der Sommervei sich in Eibls- und Glesåengate gabelt. Die Eiblsgate vollführt eine sanfte Kurve, wenn ich mich da so weit wie möglich links halte, verschwinde ich hinter den Fassaden, bevor das Negergelichter auf der nordöstlichen Seite um die Turnhalle kommt. Das
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