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The Cocka Hola Company: Roman

The Cocka Hola Company: Roman

Titel: The Cocka Hola Company: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matias Faldbakken
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sich bei seiner Tischdame, steht auf und geht aufs Klo. Als er kurz darauf zurückkommt, ist er dreimal so gut drauf wie zuvor; er hat Koks geschnupft, von dem Klodeckel, auf dem Pauline-Pupsine immer sitzt, wenn sie allein sein und ein bisschen nachdenken oder singen will.

    Robert: Sein Sohn? Er blickt Casco nach, der gerade in den Flur geht.
    Simpel: Ja.
    Robert: Und was macht er hier?
    Simpel: Er begleitet mich. Motha hat nicht gekonnt.
    Robert: Motha?
    Simpel: Meine Frau. Das da ist Casco. Versprich mir, es nicht zu verraten: Er gehört zu unserer Crew …
    Robert: Er macht Pornos?
    Simpel: Jau.
    Robert: Heißt das, sein eigener Vater beschäftigt ihn als Pornodarsteller?
    Simpel: Jau.
    Robert: Das ist ja total irre …
    Simpel: Und damit nicht genug … (Simpel blickt genüsslich in die Wohnung. Er beugt sich näher zu Robert) … Der in dem Film bei der Adventsfeier letztes Jahr, das war er. Hehe … Was sagst du dazu? Er hat sozusagen auf den Weihnachtsbaum ejakuliert. Und jetzt sitzt er hier mitten unter uns. Kein Schwein erkennt ihn!
    Robert: Ist ja irre. Das ist ja wahnsinnig stark. Ist das Ganze hier eine von deinen Aktionen, oder was?
    Simpel (äfft ihn nach): Ist das Ganze hier eine von deinen Aktionen … Könnte man aber tatsächlich sagen. War zwar nicht so geplant, aber wenn du es so siehst, dann soll mir das verdammt nochmal als Qualifikation genügen. Hähä. Er hat sich einen Bart wachsen lassen, damit er unerkannt bleibt. Hähä. Ist doch saukomisch, das. Wehe, du sagst ein Wort …
    Robert: Die Leute haben ihn schon komisch angeschaut, als ihr gekommen seid.
    Simpel: Da scheiß ich drauf. Solange Lonyl Spaß hat …

    Simpel drückt die Wange an die Glastür und schaut in das Zimmer hinüber, wo die Kinder essen. Lonyl sitzt mutterseelenallein vor einem Haufen zerbröckelter Würstchen.

    Simpel: Was die Leute über mich denken, ist mir scheißegal, aber mit Lonyl ist das was anderes. Was die Leute über mich denken, wenn es um Lonyl geht, das zählt. Ich will nicht, dass die Leute Lonyl ablehnen, nur weil …
    Robert: Aber dein Kumpel da … Casco? … macht ihm das nichts aus? Hier sitzen und Angst haben müssen, dass ihn wer erkennt?
    Simpel: Ja, scheint ihm nichts auszumachen, was? Mir kommt er sogar etwas zu fröhlich vor. Wahrscheinlich hat er bisschen …
    Robert (neugierig): Und deine sonstigen Aktionen? Willst du mir von denen noch was erzählen?
    Simpel: Warum nicht. Du machst ja schwer einen auf in Ordnung, also gut …
    Robert: He he.
    Simpel: … ich werde nicht jeden Tag höflich gefragt, was ich so treibe, das kannst du mir glauben. Hm … also erst ein bisschen Theorie … alles, was ich mache, hat natürlich einen konzeptuellen Hintergrund. Du kannst doch sicher auch diese Esoteriker und so nicht ab, alle hassen die, das ist an sich noch nichts Unkonventionelles. Du weißt schon … Räucherstäbchen, Batiktücher … so Leute mit ernst gemeinten Selbstfindungsstrategien, die was von wegen universeller Liebe faseln, diese Chakralehrer, Farben- und Aurafritzen, ja? Leute, die die Verkrampfungen lösen und zu den Gefühlen vordringen wollen, die alles ausdiskutieren und den Urschrei schreien … ja? Die den Gefühlen nachspüren, einander respektieren wollen. Du weißt, was ich meine? Du als hektischer Medienmensch hasst diese Art Leute. Du fühlst dich in der Kulturindustrie wohl, trotz gewisser Kritikpunkte, du hasst einfach diese …
    Robert: … na ja, hassen würde ich nicht gleich sagen …
    Simpel: Ach komm! Erzähl keine Märchen! Dir ist dein Hass auf diese Typen vielleicht nicht so klar bewusst, aber vorhanden ist er trotzdem! Komm schon, gib’s zu! Wenn du deinen Gefühlen nachspürst , dann merkst du, dass sie dich anwidern. Du hast nicht so wahnsinnnig oft mit Exemplaren dieser Gattung zu tun, aber wenn, dann findest du sie zum Kotzen. Da gehe ich jede Scheißwette drauf ein.
    Robert: Na ja, besonders schätzen tu ich solche Leute schon nicht, nein.
    Simpel: Nein, und das ist auch gut so. Du bist verdammt nicht der Einzige, den das Esogesocks anscheißt. Die wollen, dass es allen gut geht und dass niemand sein Innerstes verleugnen muss undsoweiter.
    Robert: Hmhm.
    Simpel: So, und jetzt stell dir dein abstoßendes Gefühl vor, diesen Ekel, diese Empfindung, die dir sagt, dass du denen für keinen roten Heller traust. Und dieses Gefühl nimmst du jetzt mal fünfzig.
    Robert: Hehe … Ja?
    Simpel: Und dann stellst du dir vor, dass dir jedes Mal genauso übel wird, wenn

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