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The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition)

The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition)

Titel: The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Bold
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unerwarteten Angriff, sondern auch das Wissen, mir einen Kämpfer wie Ross mit dieser lächerlichen Waffe keinesfalls vom Leib halten zu können.
    Und genau eine Sekunde später bestätigte sich dies. Ross packte mich von der Seite, drehte mir den Arm auf den Rücken und bog meine Hand nach hinten. Ich war mir sicher, er würde sie mir brechen. Mit einem grellen Schmerzensschrei ließ ich die Klinge fallen. Das hatte Ross erwartet, und er stieß mich grob zu Boden, trat den Dolch beiseite und baute sich gefährlich über mir auf.
    „Du Miststück! Ich habe dich geliebt!“
    Ich schob mich rückwärts, aber er kam mir nach.
    „Geliebt? Ha! Wenn man jemanden liebt, dann behandelt man diese Person nicht so!“
    „Ich sagte: Ich habe dich geliebt! Nicht, dass ich’s immer noch tue.“
    „Oh natürlich! Wie echt können denn deine Gefühle schon gewesen sein? Immerhin hast du kein Problem damit, mich deinen grausamen Brüdern zu überlassen.“
    „Doch! Ich habe ein Problem damit! Darum will ich nicht, dass du zu spät kommst und schon allein dafür zum Krüppel geprügelt wirst. Und darum rate ich dir auch: Antworte auf ihre Fragen und gib ihnen keinen Grund, wütend zu werden.“
    „Wie oft denn noch? Ich weiß nichts! “
    „Dann sag’ ihnen, was sie hören wollen! Wenn du vor der Versammlung sagst, die Rinder wären bei Auld a´chruinn , dann werden sie keinen Grund haben, dich zu misshandeln“, erbarmte sich Ross.
    Auld a´chruinn ? In meinem Kopf arbeitete es. Ich kannte einen Ort dieses Namens. Hatte das Ortsschild noch gut in Erinnerung. Es stand schief, so, als wäre jemand mit dem Auto dagegen gefahren. Wir hatten die kleine Gemeinde durchquert, um uns den Friedhof anzusehen, an dem Payton und Sean das Tor durch die Zeit vermutet hatten. Payton hatte mir erklärt, der Ort liege mitten im Gebiet der Camerons. Wären die Viehdiebstähle wirklich von den Camerons begangen worden, dann wäre es logisch gewesen, die Tiere so weit von der Grenze wegzuschaffen, aber daran hatte Payton gezweifelt. Und woher wusste Ross, wo die Rinder versteckt waren? Ich musste mehr erfahren. Ich musste ein Risiko eingehen.
    „Die Kate. Darum hast du mich niedergeschlagen, oder? Dachtest du, ich hätte mit den Diebstählen zu schaffen? Was hattest du eigentlich so fern ab der Clansgrenzen zu suchen?“
    Ross fuhr zurück, stellte sich kerzengerade hin und drohte mir mit dem Finger.
    „Das geht dich nichts an! Es war ein Fehler, dir helfen zu wollen!“
    Er riss mich hoch, packte mich am Nacken und dirigierte mich so weiter auf das Dorf zu. Wieder versuchte ich, an meinen Dolch zu gelangen, aber vergeblich. Der Rock war mir im Weg.
    „Du hattest keinen Grund, dich dort aufzuhalten, richtig?“, fragte ich durch zusammengebissene Zähne.
    „Doch, den hatte ich“, antwortete Ross teilnahmslos, und ich wusste, was immer er für mich empfinden mochte, spielte jetzt keine Rolle mehr.
    „Richtig! Du warst da, um die Anerkennung deiner Brüder zu bekommen, oder täusche ich mich? Hast dich von ihnen benutzen lassen“, riet ich. Nach allem, was ich über den Schotten wusste, war dies die einzige Erklärung.
    „Halt dein Maul!“
    Ich ging in die Knie, so fest drückte er meinen Nacken.
    „Ich lasse mich von niemandem benutzen! Aber wenn Duncan erst das neue Oberhaupt des Stuartclans sein wird, dann gibt es für mich auch endlich ein Leben ohne Schafe hüten und Rinder kastrieren. Ein Leben ohne Verzicht!“
    „Warum sollte Duncan das Oberhaupt werden? Die Stuarts haben einen Laird“, stellte ich fest, für den Fall, er hätte diese unbedeutende Kleinigkeit in seinem Wahn übersehen.
    Ross lachte herablassend, und seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, als er widersprach.
    „Und was für einen! Ein Laird, der zulässt, dass ihm in wenigen Monaten fast die Hälfte seiner Viehherden abhandenkommt, der es nicht schafft, die Übergriffe zu unterbinden. Was für ein Oberhaupt soll das sein? Seine Männer werden ihm nicht länger folgen, wenn Duncan die Rinder zurückbringt und die Camerons durch deine Aussage heute Morgen überführen wird.“
    „Aber die Camerons waren es nicht, richtig? Sie sind nur der Sündenbock für euren perfiden Plan, oder?“
    „Wer soll es denn sonst gewesen sein?“, ätzte er.
    „Ihr! Das war es, was ihr getan habt, als ich euch in die Hände fiel ... ihr habt keine Viehdiebe gejagt, sondern seid es selbst!“
    „Cathal wird das niemals glauben. Wir alle haben so manche Nacht zusammen

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