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The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition)

The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition)

Titel: The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Bold
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Händen und auf meiner Kleidung nicht. Das war real.
    Ich musste würgen. Galle stieg mir die Kehle hinauf, und der bittere Geschmack war mir fast willkommen. Besser als Blut.
    Ich kauerte in einer Felsspalte, hatte mich versteckt, weil mir meine Beine den Dienst verweigerten. Eigentlich konnte ich mir diese Pause nicht leisten, denn sicher waren bereits die Wachen hinter mir her. Aber die Erkenntnis dessen, was ich getan hatte, war so erschütternd, dass ich Mühe gehabt hatte, mich überhaupt so weit zu schleppen.
    Nun krümmte ich mich hier zusammen, um von etwaigen Verfolgern nicht gesehen zu werden und versuchte, einen Sinn in das Geschehene zu bringen.
    Payton hatte mir erzählt, der Tod eines Hirten hätte das Fass zum Überlaufen gebracht. Ein Hirte! In all der Zeit, selbst als ich schon in dieser Zeit angekommen war, hatte ich immer angenommen, dieser Hirte wäre bei einem Viehdiebstahl getötet worden. Aber das war er nicht!
    Ich hatte Ross – den Hirten – getötet. Auch wenn es nicht meine Schuld gewesen war, hatten die Wachen genau das gesehen. Und das würde das Fass des anschwellenden Hasses gegen die Camerons zum Überlaufen bringen. Das würde Cathal dazu zwingen, Rache zu nehmen. Blutige Rache in einem Massaker, welches einen furchtbaren Fluch über alle Beteiligten bringen würde. Und über Payton, den Mann, den ich liebte.
    Wieder krampfte sich mein Magen zusammen, und ich hielt die Luft an, um den Brechreiz zu unterdrücken.
    Das war unmöglich! Ich konnte nicht die Ursache für all das sein, denn ich gehörte nicht einmal hierher. Oder doch?
    Immerhin hatte mir die Vision bereits in Roys Küche vorhergesagt, was ich tun würde, oder richtiger – in der Vergangenheit tun würde. War es mir demnach vorherbestimmt, hier zu sein? In der Vergangenheit? Vielleicht gab es tatsächlich so etwas wie Bestimmung und Schicksal. Eigentlich sollte mich dies nach allem, was ich bisher erlebt hatte, nicht mehr wundern. Geschah alles, weil ich hier war – und es eigentlich nicht sein sollte, oder war ich hier, weil alles schon immer so vorherbestimmt war? Was, wenn alles, was ich jemals im Leben getan hatte, nur dazu geführt hatte, mich heute an diesen Ort zu bringen? Um mich den Dolch halten zu lassen, der Ross den Tod brachte?
    Ich kam so nicht weiter! Wenn also von vorneherein ich die Ursache gewesen war für jenen fürchterlichen Tag, dann lag es auch in meiner Hand, Vanoras Fluch geschehen zu lassen, oder nicht?
    Ich hatte die ganze Zeit über versucht, nicht aufzufallen und mich nicht einzumischen – mit dem Ergebnis, dass ich nun die Schuld an allem tragen sollte, was passieren würde!? Ich! Wie sollte ich damit leben können? Wie sollte ich Payton jemals wieder ins Gesicht sehen können?
    Ich war genau genommen Paytons Fluch! Ich trug die Schuld an dem, was sich in der nächsten Nacht ereignen würde. Die Schuld an Vanoras Fluch.
    Ich war nicht länger in der Lage, den Brechreiz zu unterdrücken, und übergab mich in den Farn, der neben mir aus der Felsspalte wuchs. Angewidert wischte ich mir den Mund ab und trat ins Freie. Meine Glieder zitterten, und das Tageslicht schmerzte in meinen Augen. Ich spuckte aus und taumelte ein paar Schritte weiter.
    „Verdammte Oberscheiße!“, murmelte ich und fühlte mich gut dabei! „Scheiße, Scheiße, Scheiße!“
    Das tat wirklich gut.
    „Ihr könnt mich alle mal! Ich spiele dieses verfluchte Scheißspiel nicht weiter mit!“, fluchte ich und zog Paytons Dolch aus seinem Versteck an meinem Schenkel.
    Das Schicksal wollte mich doch verarschen! Stelle dich deinem Schicksal? Von wegen! Es war an der Zeit, dem Schicksal den Mittelfinger zu zeigen und endlich eigene Entscheidungen zu treffen!
    Ich sah mich um, überlegte, welche Alternativen ich hatte.
    Zurück zu den Stuarts konnte ich nicht, denn die würden mich, ohne mit der Wimper zu zucken, in den Kerker werfen und dort vermutlich verrotten lassen, ohne auch nur einem meiner Worte Glauben zu schenken.
    Lieber zu Payton zurück? – Auch keine gute Idee, denn das Risiko, den rachedurstigen Stuarts unterwegs in die Hände zu fallen, war zu groß.
    Damit blieb nur ein Weg: Ich würde mich zu den Camerons durchschlagen, um das Massaker und den Fluch zu verhindern. Und wenn dies zur Folge haben sollte, dass Payton im Jahr 2010 nicht mit dem Tode ringen würde, weil er dann schon Jahrhunderte nicht mehr leben würde, dann sollte es so sein! Dies war mein Versuch, Vergebung zu erlangen.
    Ich drehte mich in die

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