The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition)
wir nicht noch einmal gehen. Ein Bündnis – genau das ist es, was euch und uns langfristig Frieden bringt.“
Schweigend starrten die Männer auf Fingal. Niemand sagte etwas. Nathaira wünschte, den Alten möge der Schlag treffen. Sie konnte sich nicht beherrschen. Wütend ging sie auf ihn los.
„Du alter Feigling! Nur, weil du nicht mehr genug Mumm in den Knochen hast. Der Clan wird Cathal die Gefolgschaft verweigern, wenn er nicht für ihre Sicherheit sorgt!“
Sie baute sich vor Fingal auf und funkelte ihn wütend an, als Kyle sie am Arm packte, sie von seinem Vater fortriss und ihr eine Ohrfeige verpasste.
„Was fällt dir ein, du dummes Weib. Misch dich nicht in Männersachen ein“, fuhr er sie an und stieß sie in Richtung Ausgang.
Mit einem tadelnden Blick warnte er ihren Verlobten: „Vielleicht solltest du doch lieber eine Cameron zur Frau nehmen, denn mit der da wirst du nur Ärger haben!“
Blairs impulsiver Verteidigungsversuch endete in einem Handgemenge zwischen ihm, Kyle und Payton. Erst als Fingals Faust auf den Tisch donnerte, kamen die Brüder wieder zur Besinnung.
„Seas! Hört sofort auf!“
Nathaira sah den warnenden Blick, den Fingal ihr zuwarf, als er sprach: „Cathal, nimm deine Schwester und geh! Du hast meine Antwort gehört. Und du, Blair, bleibst hier. Mit dir habe ich in meinem Arbeitszimmer einiges zu besprechen!“ Damit verließ er die Halle, und Nathaira blickte ihm zornig nach.
„Beruhigt euch!“, versuchte Payton, die Situation zu entspannen, aber Nathaira dachte nicht daran, sich zurechtweisen zu lassen.
„Blair, was meint Kyle damit, du sollst eine Cameron heiraten? Du wirst mich heiraten, verstanden? Du hast es mir versprochen, als wir … du weißt schon!“
„Ja doch! Da gibt es nichts, worüber du dich aufregen musst!“, versicherte ihr Blair wütend und rieb sich über die Wange.
„Du Idiot! Du kannst nicht diese nighean na galladh über deinen Clan stellen!“, rief Kyle aufbrausend, als Blair sich ihr wieder zuwandte, um sie zu beschwichtigen.
„Niemand – und schon gar nicht so ein halbes Kind wie du – nennt meine Schwester die Tochter einer Hündin! Scher’ dich fort, oder du lernst mich kennen!“, drohte Cathal dem jüngsten McLean für diese Beleidigung und schwang seine Faust in dessen Richtung.
„Ich sage nur, wenn ich das Clanoberhaupt wäre, dann würde ich erkennen, wie wichtig eine Ehe mit den Camerons für meinen Clan ist. Ich würde nicht nur mit dem Schwanz denken!“
In letzter Sekunde floh Kyle aus der Halle, denn Blair sah aus, als würde er seinem kleinen Bruder gleich an die Gurgel gehen.
„Blair, schon bald bist du das Oberhaupt der McLeans. Ich fordere deine Hilfe, sonst werde ich dir auch meinen Schutz entziehen“, hallten Cathals Worte durch die hohe Halle.
„Natürlich, mo charaid. Du kannst auf mich zählen. Sean, Payton und ich werden dich begleiten“, versicherte ihr Verlobter ihrem Bruder und gab ihr einen Kuss, ehe er Fingal in dessen Gemächer folgte. Nathaira hatte schon an seinem Blick gesehen, dass er die Auseinandersetzung zwar scheute, er aber Cathals Freundschaft und ihre Zuneigung nicht für seinen Vater aufs Spiel setzten würde.
In dieser Nacht würde Cathal beweisen können, dass niemand außer ihm der Laird war – oder sein würde, denn er würde ein für alle Mal für Frieden sorgen.
Sie wusste, wo die Rinder waren, würde behaupten, es von einem Cameron in Erfahrung gebracht zu haben. Und wenn erst die Rinder wieder da wären, konnten die teuflischen Zwillinge nichts tun, ohne zuzugeben, selbst an den Diebstählen beteiligt gewesen zu sein. Nicht, dass sie vorhatte, die beiden ungestraft davonkommen zu lassen. Sobald Cathals Position gesichert war, würde sie dafür sorgen, dass die beiden sich nie wieder gegen ihren Bruder erheben würden. Vielleicht würde sie hierfür auf Söldner zurückgreifen, überlegte sie. Bei dieser Vorstellung konnte sie sich ein Lächeln nicht verkneifen.
Voll der Vorfreude stürmte sie neben ihrem wütenden Bruder aus der Halle, der nun seine Männer zusammenrufen würde. Heute Nacht würde Blut fließen.
Es war eine Nacht, die alles verändern würde, das spürte sie.
Kapitel 32
Hysterisch! Ich war absolut hysterisch! Meine Atmung funktionierte nicht so, wie sonst – ich schnappte verzweifelt nach Luft, hatte aber trotzdem das Gefühl, zu ersticken. Der Kupfergeschmack in meinem Mund war reine Einbildung, das wusste ich, aber das Blut an meinen
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