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The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition)

The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition)

Titel: The Curse - Im Schatten der Schwestern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Bold
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keinen Fall Schwäche zeigen!
    Ich lenkte mich damit ab, die kunstvolle Stickerei auf Kyles Sattel zu bewundern. Hochlanddisteln reihten sich aneinander und hoben sich dunkel von dem hellen Leder ab.
    Kyle trieb sein Pferd weiter, und sein amüsiertes Glucksen war noch zu hören, als er schon ein ganzes Stück vor uns ritt. Sean war nicht so taktvoll.
    „Wenn du es nicht länger aushältst, Bruder, dann können wir gerne tauschen“, bot er an und deutete auf den Platz vor sich im Sattel.
    Zynisch und mit energischem Kopfschütteln antwortete Payton durch zusammengebissene Zähne hindurch:
    „Pog mo thon, Sean! Ich kann mir schon denken, warum du dieses Opfer bringen möchtest. Ich verzichte.“
    Sean lachte lauthals und trieb sein Pferd an. „Dir kann man nichts vormachen, oder?“, rief er über die Schulter und zwinkerte mir zu.
    Paytons leises „Dir aber auch nicht“ hätte ich fast überhört, weil er bereits dabei war, aus dem Sattel zu steigen. Geschäftig zurrte er an seinem Sattelgurt und zupfte an seinem Kilt herum, ehe er mir bedeutete, ebenfalls abzusteigen.
    „Was ist los? Warum halten wir an?“
    Fragend sah ich unserem Trupp nach, der um die nächste Biegung verschwand.
    „Wir gehen ein Stück. Das Pferd braucht eine Pause.“
    Er griff in seine Tasche, brachte eine silberne Flasche zum Vorschein und nahm einen kräftigen Schluck, ehe er sie mir reichte.
    „Hier, trink! Das gibt neue Kraft.“
    Ich zuckte zusammen, als ich den Arm nach der Flasche ausstreckte. Meine Schultermuskeln protestierten heftig gegen jede Art von Bewegung.
    „Autsch!“
    Mit einem triumphierend-wissenden Ausdruck im Gesicht sah Payton zu mir herüber.
    „Habe ich dich nicht gewarnt? Hier, trink, das lockert die Muskeln. Oder zumindest betäubt es den Schmerz.“
    Ich setzte zwar nur wenig Vertrauen in das schottische Lebenselixier, nahm aber trotzdem einen Schluck Whisky.
    Puh, wenn das so weiterginge, wäre ich Alkoholiker, ehe ich wieder in meine Zeit zurückfände.
    „Danke.“
    Ich genoss das Gefühl, Payton für mich allein zu haben. Endlich konnte ich meine Gedanken ordnen, und, weil ich nicht länger befürchten musste, ihn mit meiner Nähe zu belästigen, rückte auch mein Ärger über ihn in den Hintergrund.
    Der Himmel hatte einen dunklen Blauton angenommen und war kurz davor, sein nächtliches Sternengewand zur Schau zu tragen. Die Berggipfel in der Ferne waren schwarze Schemen, die sich wie ein Kessel um uns schlossen, und nur in der Ferne, im Tal vor uns, war ein schwaches Licht zu erkennen.
    „Was ist das?“, fragte ich.
    „ Kilerac . Wir werden dort, so Gott will, eine Unterkunft für die Nacht finden.“
    „Und wenn nicht?“
    Payton grinste. „Wenn nicht, müssen wir uns irgendwo in die Heide legen und uns gegenseitig wärmen.“
    Er brachte mich mit seiner Art vollkommen aus der Fassung. Mal war ich ihm eine Last und ‚ungemütlich‘, und dann wieder diese herausfordernden Worte. Nicht zu vergessen der Moment, in dem es schien, als wollte er mich küssen.
    „Ich würde lieber erfrieren, als mich von dir wärmen zu lassen“, behauptete ich, weil ich einfach nicht wusste, wie ich mit ihm umgehen sollte. „Außerdem möchte ich dir wirklich nicht auch noch eine ungemütliche Nacht bescheren.“
    Zügig ging ich voran und ließ Payton und das Pferd hinter mir. Auch, als ich hörte, wie sie mir folgten, blieb ich nicht stehen. Herrgott, ich verstand mich selbst nicht mehr. Obwohl ich Payton schon lange liebte, erschien es mir, als verliebte ich mich gerade erst in ihn.
    Er war so undurchschaubar, und dabei doch so ehrlich und ungekünstelt. Das schwere Gemüt des Paytons, der zweihundertsiebzig Jahre lang einen Fluch ertragen musste, fehlte dem Mann an meiner Seite. Sein Lachen war ansteckend, und in seinen Augen blitzte der Schalk.
    Auch jetzt, als er hinter mir herrief, konnte ich in seiner Stimme das unterdrückte Lachen hören.
    „Bei Gott, Sam, du weißt ja gar nicht, wie ungemütlich diese Nacht für mich wäre.“
    Verletzt und wütend fuhr ich zu ihm herum und stemmte meine Fäuste in die Hüften.
    „Du bist ein Arsch! Was soll das? Warum sagst du so etwas? Reicht es nicht, mich gefangen genommen zu haben? Musst du mich niedermachen, mich verletzen und mir meine letzte Würde nehmen? Ist es das, was du vorhast?“
    Payton ließ die Zügel seines Pferdes fallen. Trat auf mich zu. Kam so nahe, dass unsere Körper sich fast berührten. Mir wurde mulmig. War ich zu weit gegangen? Immerhin

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