The Cut II – Gefährliche Leidenschaft (German Edition)
hatte, ihm von meinem Traum zu erzählen.
Philipp seufzte und schüttelte den Kopf. Dann kratzte er sich an der Stirn und stützte sich seitlich ab, während er vorsichtig versuchte, mich am Oberarm zu berühren. Er wollte sich an mich herantasten das spürte ich.
Ich drehte meinen Kopf in seine Richtung. Philipp sprach in einem ernsten Ton, wodurch mir sofort bewusst wurde: Er lachte nicht über mich, im Gegenteil.
„ Komm her, Liebling. Glaubst du wirklich, ich könnte dir so etwas antun, ohne eine Zustimmung von dir? Ich habe dir zwar gesagt, dass ich nicht gerade auf lange Haare stehe, was stimmt, warum sollte ich dich da anlügen, doch habe ich es akzeptiert und daran wird sich nichts ändern. Ich liebe nun mal kurze Haare, sehr kurze sogar, aber kahl rasiert, möchte ich dich auf keinen Fall. Ich liebe den Duft deiner Haare, die Farbe … Einfach alles … Das weißt du doch. Wir kennen uns zwar nicht lange, aber du hast mir seitdem ganz gewaltig den Kopf verdreht.“ Er strich mir ein paar Haare zur Seite. „Nur, was träumst du denn für solche Sachen? Hattest du einmal so ein ähnliches Erlebnis, sind deswegen deine Haare so lang?“ Er strich mir über meine Haare, als ob er sich für diesen Traum entschuldigen wollte.
Ich wandte meinen Kopf wieder seinem Gesicht zu, atmete tief durch.
„Ja so ähnlich, beim Militär, nur nicht ganz so dramatisch“, gab ich offen und ehrlich zu. Ich wischte mir nebenbei meine Augen trocken und versuchte zu lächeln, was mir deutlich misslang.
„ Nun ja, und einige meinten auch, dass ich mir eine andere Frisur machen lassen sollte, unter anderem mein Vater wollte dies, was ich nicht tat. Einmal hatte er sie mir dann doch abgeschnitten, da war ich 12 oder so.“ Ich wusste genau, wie alt ich war und auch, was für ein Tag es gewesen war. Es war an einem Freitag gewesen.
Dieses Erlebnis verdrängte ich gerne. Es geschah, als ich verschmutzt vom Fußball spielen nach Hause gekommen war und die Haare mir strähnig ins Gesicht hingen. Als mein Vater mich so sah, war er ausgerastet und hatte die Schere zur Hand genommen. Meine Mutter war an dem Abend bei Freundinnen gewesen. Es war keiner da gewesen, der es hätte aufhalten können. Als sie mich in meinem Zimmer weinend mit kürzeren Haaren vorfand, hatte sie mich trösten wollen. Doch ich war an dem Tag untröstlich gewesen. Der Streit hinterher zwischen meinen Eltern war schlimm. Danach aber hatte mein Vater sich bei mir entschuldigt und mich seitdem nie mehr auf meine Haare angesprochen oder gar was unternommen. Die Panik, zu einem Friseur zu gehen, war seitdem geblieben.
Philipp hauchte mir einen Kuss auf die Lippen. Doch hielt ich sie geschlossen. Ich wollte nur einen oberflächigen Kuss von ihm. Er forderte nichts. Dieser Liebesbeweis war für mich unheimlich wichtig, weil ich mich dadurch nicht verloren fühlte. Anschließend nahm Philipp mich fest in seine Arme, brachte mich und sich wieder in eine bequemere Seitenlage, was uns dadurch noch näheren Körperkontakt einbrachte.
Wir waren uns sehr nahe. Ich spürte, wie unsere Geschlechtsteile sich leicht berührten, spürte seine Penisspitze an meinen Hoden. Warm, dynamisch immer noch fremdartig und dennoch ein schönes Gefühl. Seine Hand ging auf Wanderschaft, streichelte sanft meinen Rücken entlang. Ein wohliger Schauer durchströmte meinen Körper, löste so die letzten Unsicherheiten auf.
„ Ach Philipp“, murmelte ich an seine Brust geschmiegt. „Du hast keine Ahnung, wie schlimm das war.“
„ Das ist doch schon so lange her, hm“, tröstete er mich sanft, wie bei einem Kind.
Mir war egal, wie kindisch das aussah, doch fühlte ich mich im Augenblick unglaublich geborgen. Dabei wurde mir schmerzlich bewusst, wie mir meine Mutter in manchen Situationen, gerade wie dieser hier, doch sehr fehlte.
„ Noch was“, sprach er dann. „Du bist kein Ersatz für Kevin, hörst du?“ Philipp nahm mein Gesicht zwischen seine Hände und fuhr sanft mit dem Daumen meine stoppelige Kinnpartie entlang. „Niemals hörst du ...“ Ernst schaute er mich an. „Du bist für mich was wirklich Besonderes.“ Damit beendete er seine Worte, küsste mich zum Schluss liebevoll auf die Nasenspitze.
„ Danke“, sagte ich schlicht und einfach. Seine Worte, seine Nähe waren unheimlich wichtig für mich. Sie erinnerten mich daran, wie meine Mutter das immer bei mir getan hatte.
Lange sah ich in seine Augen, lange sah er auch mich an und plötzlich konnte ich ein
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