The Cut II – Gefährliche Leidenschaft (German Edition)
schaltete sich sein Anrufbeantworter ein.
Wütend drückte ich die Computerstimme ab. Er war nicht da, wo war er nur?
W o nur? Fuck! Wo bist du?
Mein Herz überschlug sich. Das war kein gutes Zeichen. Ich wusste, heute hatte Dean frei; er schlief an seinem freien Tag immer sehr lange.
Ah, du wirst noch schlafen, beruhigte ich mich. Dann wird es Zeit, dass ich dich wecke.
Ich wählte noch zweimal seine Nummer, aber jedes Mal sprang sein Anrufbeantworter an, da wusste ich mit Sicherheit: Er war nicht zu Hause.
Zornig pfefferte ich das Schnurlostelefon in die Ecke.
Hatte ich es funktionsunfähig gemacht? Würde mir gerade noch fehlen. Meine Nerven lagen blank. Ich sah, dass es nicht zerbrochen war, und schien unversehrt. Es schien nichts kaputt zu sein. So ließ ich es dort liegen. Darum würde ich mich später kümmern.
Ich bebte, war außer mir vor Zorn.
Wenn du mit ihm ins Bett gegangen bist, ich schwöre dir, bringe ich deinen Philipp um und dich gleich mit dazu, wenn du zickst.
Gedanklich malte ich mir die schlimmsten Bilder aus.
Warum hast du dämlicher Trottel nicht bei den Frauen bleiben können? Alles hab ich für dich gemacht. Warum?
Abermals ging ich ruhelos in meiner Wohnung auf und ab. Der Sessel war dabei im Weg und so stieß ich ihn, mit einer immensen Wucht und einer großen Portion Wut im Bauch, um. Der schwarze Ledersessel fiel polternd zur Seite.
„ Wie kannst du mir das nur antun?”, schrie ich die Worte laut heraus. Es war sogar so laut, dass es von oben an der Decke zu klopfen anfing. Mein Nachbar, ein geschiedener Rechtsanwalt, war offensichtlich von meinem Schreien genervt.
„ Arschloch! Ich komm gleich hoch”, brüllte ich nach oben. Ich war mir sicher, dass er es ebenfalls gehört hatte, obwohl meine Wände nicht gerade hellhörig waren, hatte ich doch ein lautes Organ, wenn es sein musste.
Ein paar Mal klopfte es nach, aber dann schien mein Nachbar aufgegeben zu haben.
Besser für dich , dachte ich grimmig.
Irgendwann, nachdem ich mich einigermaßen beruhigt hatte, klingelte mein Telefon. Ich wollte erst an meine Festnetzstation laufen, bis mir einfiel, dass das Telefon noch auf dem Boden lag. Eigentlich erwartete ich keinen Anruf und so hoffte ich insgeheim, dass es Dean war.
Und wehe Dean, du sagst mir ab.
Ich hatte ein ungutes Gefühl.
Doch bevor ich unbegründet in ein Telefon brüllen würde, schaute ich vorsichtshalber aufs Display. Genau wie bei Deans Telefon, weil er auch keine Clipfunktion besaß, sah ich auch hier die Nummer nicht.
Mmh?, ich grübelte nach .
Vielleicht ist es doch Dean und er ist erst jetzt aufgewacht - hatte zu tief geschlafen. Es kann aber genauso gut einer von den anonymen Werbe-Heinis sein, die einen gerne ausspionierten.
Ich hasste es, wenn ich nicht 100 % wusste, wer dran war.
„ Ja, Corner hier”, meldete ich mich schließlich mit unterdrückter Wut und leider viel zu laut. Beherrschung war nicht gerade einer meiner größten Stärken, wenn ich alleine war.
Plötzlich aber hörte ich eine mir wohlbekannte Stimme. Es war die zaghafte Stimme von Dean. Mir rutschte schon bei ihrem Klang das Herz in die Hosentasche.
„ Du denkst an unsere Verabredung, ja!”, legte ich sofort nach, ohne ihn zu begrüßen.
Ich hörte, wie er absagen wollte.
Tu mir das nicht an, dachte ich im Stillen, nicht wegen ihm.
„ Wo bist du?” So einfach wollte ich es ihm dann doch nicht machen. „Du bist bei ihm stimmt es?“
Ich versuchte, nicht die Beherrschung zu verlieren. Zwischen uns war für kurze Zeit Funkstille, dann hörte ich ein: „Ja”, in den Hörer hauchen.
Mein Herz blieb beinahe stehen.
Wehe Dean , dachte ich voller Zorn und mit einer immensen Enttäuschung im Bauch. Ich musste mich beherrschen, um ihn nicht am Telefon zusammenzustauchen.
„ Hast du … Habt ihr ...“, nicht mal daran denken, geschweige denn es aussprechen, wollte ich, betete, dass ich mich irrte. Unbewusst hielt ich die Luft dabei an.
„ Nein”, kam die relativ zügige Antwort von Dean, und ich hätte ihn am liebsten dafür geküsst.
Erleichtert stieß ich die Luft aus.
Er erzählte mir fließend, von einem Landsitz, bei dem er übernachtet hatte. Jetzt wurde ich wirklich neugierig. Ich wollte am Ball bleiben.
„ Landsitz … hm, wer ist denn dein Philipp?”, versuchte ich so freundlich, wie es mir nur möglich erschien, die Informationen aus ihm herauszukitzeln. Ich verlieh meiner Stimme einen weicheren Klang, weil ich wissen wollte, wer dieses
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